Russland hat die NATO-Mitglieder zur Aufschiebung der Stationierung von Mittelstreckenraten aufgefordert. In einer Rede im Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen am Montag sagte Russlands Außenminister Sergei Lawrow, Russland habe den NATO-Mitgliedstaaten die eigene Aufschiebungsbereitschaft bereits mitgeteilt. Russland hoffe, dass diese Länder alle diesen Vorschlag befolgen könnten. Bisher hätten sich NATO-Mitglieder noch nicht dazu geäußert.
Der INF-Vertrag über nukleare Mittelstrecken-Systeme war 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunio geschlossen worden. Beide Seiten verpflichten sich auf landgestützte ballistische Raketen und Marschflugkörper mit Reichweiten zwischen 500 und 5.500 Kilometern samt den dazugehörenden Startgeräten und der benötigten Infrastruktur zu verzichten. Im Februar kündigten die USA einseitig den Ausstieg aus dem INF-Vertrag. Am 2. August wurde der Vertrag von den USA und Russland gemeinsam für ungültig erklärt.