Der chinesische Botschafter in Deutschland, Shi Mingde, hat am Dienstag in der deutschen Zeitung „Handelsblatt" einen Gastkommentar mit dem Titel „Dem Handelsprotektionismus und Unilateralismus mutig entgegentreten!" veröffentlicht.
In dem Artikel schrieb Shi, am 6. Juli habe Amerika auf die erste Gruppe von chinesischen importgütern im Wert von 34 Milliarden US-Dollar Zölle erhoben und drohe dazu mehrfach, es wolle von der chinesischen Seite für Waren im Wert von insgesamt 500 Milliarden US-Dollar, die für Amerika bestimmt sind, Zollabgaben verlangen. Doch als wäre das nicht genug, sehen Handelspartner wie Deutschland sich unablässig Einschüchterungsversuchen ausgesetzt. „Dieses schikanöse Verhalten im Handel, bei dem nach allen Richtungen die Zollkeule geschwungen wird, läuft vollkommen dem Zeitgeist zuwider und stößt bei niemandem auf Gegenliebe", hieß es in dem Kommentar.
Dieser Handelskonflikt sei völlig einseitig von der amerikanischen Seite vom Zaun gebrochen worden. Die chinesische Seite möchte ihn eigentlich nicht ausfechten, habe aber letztlich keine andere Wahl, denn es gehe darum, die Interessen des Staates und der Bevölkerung zu schützen. China habe bereits als Gegenmaßnahme für bestimmte aus amerikanischer Produktion stammende importgüter die Zollabgaben erhöht, so der Tenor.
Laut Shi hätten China und Deutschland einen breiten Konsens über die weitere Verstärkung ihrer umfassenden strategischen Zusammenarbeit sowie in globalen Fragen erzielt, was für die zukünftige Entwicklung unserer bilateralen Entwicklung von großer Bedeutung sei. „In unserer komplexen Welt voller Herausforderungen darf sich kein Land mehr blanken Egoismus erlauben. Wer seine Probleme auf Kosten anderer löst und einem auf den eigenen Vorteil ausgerichteten Unilateralismus huldigt, der wird unweigerlich die Spannungen und Konflikte verschärfen, was noch mehr Widersprüche nach sich ziehen wird", so der Kommentar.