Nachdem den Inspekteuren des weltweit größten Rind- und Geflügelfleischexporteurs von der Polizei vorgeworfen worden war, Bestechungsgelder angenommen zu haben, um den Verkauf von Gammelfleisch zu ermöglichen, hat China die Fleischimporte aus Brasilien zurückgefahren.
China, auf das im vergangenen Jahr ein Anteil von 1/3 der brasilianischen Fleischexporte im Wert von 13,9 Milliarden US-Dollar entfiel, setzt den import aller brasilianischen Fleischprodukte als vorbeugende Maßnahme aus.
Am Dienstag hat China nun zu strikteren Sicherheitsmaßnahmen bei Lebensmittelimporten aufgerufen. Brasilianische Regierungsvertreter bemühen sich nun darum, die Auswirkungen des Korruptionsskandals einzudämmen.
Die chinesische Außenministeriumssprecherin Hua Chunying sagte vor der Presse, China sei besorgt über die Probleme bezüglich der Qualität einiger Fleischprodukte aus Brasilien.
Sie fügte hinzu, China hoffe, dass Brasilien eine gründliche Untersuchung des Falls durchführen und striktere Maßnahmen ergreifen werde, um den Export von sicheren, zuverlässigen Lebensmitteln nach China zu gewährleisten.
Sie gab nicht bekannt, wann das Verbot auf Fleischimporte aus Brasilien aufgehoben würde. Diese Entscheidung wird von der Chinesischen Behörde für Qualitätsaufsicht, Inspektion und Quarantäne gefällt.
Hochrangige brasilianische Regierungsvertreter haben Meldungen zufolge in einer Video-Konferenz mit dem Vizechef der chinesischen Qualitätsaufsicht darüber beraten.
Diese Konferenz war die bislang ranghöchste Diskussion zwischen den beiden Staaten, was die Dringlichkeit, mit der China und Brasilien weitergehende Störungen des Handels vermeiden wollen, hervorhebt.
Die Europäische Kommission hat unterdessen Brasilien dazu aufgerufen, Fleischexporte von vier in den Skandal involvierten Firmen in die EU zu verbieten.
Vor der Presse in Brüssel sagte Sprecher Enrico Brivio, die EU werde gewährleisten, dass alle Einrichtungen, die in die Betrügerei verstrickt seien, gesperrt würden. Dabei nannte er weder die Namen der Firmen, noch wie lange das Verbot dauern werde.