Am Donnerstag ist der 2. Chinesisch-Deutsche Wirtschaftsdialog in Berlin abgehalten worden. Der Dialog wurde von der Chinesischen Handelskammer in Deutschland und dem CDU-Wirtschaftsausschuss gemeinsam veranstaltet. Daran nahmen mehr als 200 Politiker und Unternehmer aus beiden Staaten teil. Sie erörterten die Themen chinesisch-deutsche Innovationspartnerschaft, Möglichkeiten und Herausforderungen der Zusammenarbeit beider Staaten sowie größere Kooperationspotentiale.
In einer Rede sagte der chinesische Botschafter in Deutschland, Shi Mingde, seit langem lasse die Kooperation beider Seiten bezüglich der Innovation einen enormen Entwicklungsspielraum. Die guten, tragfähigen Beziehungen seien keine Folge von einseitigen Bemühungen. Momentan befinde sich China in einer Übergangsphase des industriellen Wandels, und in diesem Zusammenhang setze der Staat sich für eine verstärkte Qualitätssteigerung durch technologische Innovationen ein. Allerdings könne der Wandel nicht über Nacht vollzogen werden. Zum Thema Skepsis gegenüber des verlangsamten Wirtschaftswachstums Chinas sowie zur umfassenden Marktwirtschaftsposition des Staats in Deutschland meinte Shi, China habe durch Reformen ein Wachstum beibehalten, während andere Länder dagegen vor großen Herausforderungen stünden. Die Volksrepublik sei bereits weltweit zur zweitgrößten Volkwirtschaft und zum größten Handelspartner für 128 Länder geworden. China wolle mit Deutschland den Dialoge bei den Themen Umweltschutz, Bewältigung von Überproduktion und soziale Absicherung vertiefen und die Kooperation beim Drittlandmarkt ausbauen, um gemeinsam die Herausforderungen zu bewältigen.
Ausführliche Daten der jüngsten Investitionen beider Seiten legte der Präsident der Chinesischen Handelskammer in Deutschland, Cai Zhengxin, offen. Er fügte hinzu, in den vergangenen zwei Jahren könne seine Kammer als eine wichtige Informations- und Serviceplattform für beide Staaten die ständige Vertiefung der bilateralen Handelskooperation belegen. Anders als deutsche Investitionen in China hätten chinesische Betriebe in Deutschland bei der langfristigen Bewirtschaftung aber immer mit ungleich größeren Herausforderungen und Schwierigkeiten zu kämpfen. Dies gelte insbesondere bei Aspekten wie gleichberechtigter Finanzaufsicht, Transportflugrechten, wissenschaftlicher Innovationskooperation, langfristiger Arbeitsvisa und der Arbeitserlaubnis. Chinesische Betriebe hofften, dass sie politisch und wirtschaftlich von Deutschland in Zukunft verstärkt unterstützt würden.
Der Director Sales & Marketing worldwide der Kuka Roboter GmbH, Wilfried Eberhardt, wies darauf hin, Kuka lasse sich hinsichtlich des globalen Robotermarkts vom chinesischen Markt nicht trennen. Wenn irgendeine Firma, die sich für eine globalisierte Entwicklung einsetze, China aufgebe, schließe sie sich letztendlich vom Markt aus. Für eine tatsächliche Entwicklung der Industrie 4.0 bräuchten Betriebe enge Kooperationspartner. Angesichts der momentanen Situation sollten chinesische und deutsche Unternehmen eine offene Kooperationshaltung und enge Konsultationen pflegen. Nur dann könnten die beiden Seiten gemeinsam neu Regeln festlegen.