Rund 70 Jahre nach dem Tod Adolf Hitlers ist seit Freitag seine Schrift „Mein Kampf" als kritisch kommentierte Ausgabe auf dem Buchmarkt. Das Münchner Institut für Zeitgeschichte will das jahrzehntelang verbotene Buch mit der zweibändigen Edition entmystifizieren. Das Buch stößt auch international auf großes Interesse. Institutsdirektor Andreas Wirsching sprach von 15.000 Vorbestellungen für die zweibändige Ausgabe. Die ursprüngliche Auflage von 4.000 Stück wurde erhöht.
Hintergrund für die kritische Edition ist das Erlöschen der Urheberrechte 70 Jahre nach Hitlers Tod. Die Neuerscheinung stößt allerdings mitunter auf heftige Kritik.
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, nannte das Werk „überflüssig". „Von diesem abscheulichen und giftigen Buch sind schon genug Exemplare gedruckt worden", sagte Lauder. „Es wäre also besser, „Mein Kampf" dort zu lassen, wo es hingehört: Im Giftschrank der Geschichte."