In den kommenden Tagen wird in Beijing und umliegenden Gebieten eine neue Runde Smog erwartet. Die Metropole hat bereits die höchste Warnstufe Rot ausgerufen.
Es ist das erste Mal, dass diese Warnstufe ausgerufen wird, nachdem der schwere Smog in der vergangenen Woche von einer Kaltfront weggeblasen wurde.
Die Frühwarnung werde ausgerufen mit dem Ziel, die Bürger noch besser darüber zu informieren und ihnen bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung zu helfen, so Xue Jianjun, Ingenieur des Staatlichen Meteorologischen Zentrums. Ihm zufolge könnten sich so auch umweltbelastende Fabriken auf eine Produktionsdrosselung noch besser vorbereiten. Zu den konkreten Maßnahmen gehören vor allem die historisch beispiellosen Schul- und Kindergartenschließungen. Auch der Straßenverkehrt wird in großem Maße eingeschränkt.
Gemäß dem Zentrum konnte der Niederschlag von Sonntagnacht die Partikel in der Luft ein wenig auflösen. Allerdings werde das Verschmutzungsniveau den Gipfelwert am Mittwoch erreichen.
Laut dem Meteorologischen Büro in Beijing könnte der Smog die Sichtweite auf drei bis fünf Kilometer senken, in manchen Gebieten sogar auf unter einen Kilometer.
Xue fügte hinzu, Emissionen aus Fabriken und ungünstige Wetterbedingungen – hauptsächlich ein schwacher Wind und hohe Feuchtigkeit – seien die Hauptfaktoren für die derzeitige Luftverschmutzung.
Das Ministerium für Umweltschutz vermutet, der dominierende Schadstoff werde PM 2,5 sein, also Partikel mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometer oder weniger, die schädlich für die menschliche Gesundheit sind.
Schulen werden aufgefordert, ihre Schüler zu Hause zu lassen, Fabriken sollen die Produktion einschränken oder kurzfristig stilllegen. Die Warnstufe Rot gilt von Dienstag bis Donnerstag.
Wetterexperte Xue meinte ferner, selbst wenn die dringenden Maßnahmen die Verschmutzung nicht unbedingt beseitigen würden, könnten sie das Gipfelniveau effektiv senken.
Der chinesische Umweltschutzminister Chen Jining sagte, um das Problem in dieser Woche zu bewältigen, werde die Anzahl der Aktualisierungen über die Luftverschmutzungswerte erhöht. Zudem würden Untersuchungen von umweltbelastenden Fabriken noch strenger durchgeführt.
Das Ministerium für Umweltschutz hat ebenfalls zu Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung aufgefordert. Bürger, besonders Senioren und Kinder, sollten die Dauer und Stärke ihrer Aktivitäten im Freien minimieren. Zudem sollen sie laut Zeng Xiaopeng, Vizedirektor des Beijing Zentrums für Vorbeugung und Kontrolle der Krankheiten, an Smogtagen einen Mundschutz tragen.