Statistiken des chinesischen Zollamts zufolge ist Chinas Außenhandelsvolumen in den ersten 11 Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 7,8 Prozent gesunken. Dabei sind der Export um 2,2 Prozent und der import um 14,4 Prozent zurückgegangen. Wang Jun vom chinesischen Zentrum für internationalen wirtschaftlichen Austausch ist der Ansicht, dass dies hauptsächlich auf die schwache internationale Nachfrage zurückzuführen ist:
„Weltweit betrachtet ist die internationale Lage nach wie vor sehr kompliziert. Unter den wichtigsten Volkswirtschaften haben nur die USA eine starke ökonomische Wiederbelebung aufgewiesen. Europa und Japan befinden sich noch am Rande der Rezession. Aufstrebende Volkswirtschaften, die einige Jahre zuvor eine Blütezeit erlebten, sind zurzeit ebenfalls in große Schwierigkeiten geraten und stehen unter dem großen Druck der Rezession. Das ist die grundlegende Ursache, nämlich die geschrumpfte Nachfrage auf dem internationalen Markt. Die zweite Ursache ist, der zuvor beseitigte Handelsprotektionismus beeinflusst wieder den Welthandel. Das globale Handelsvolumen befindet sich im Rückgang. Nicht zuletzt sind die Preise der Großwaren, darunter Eisenerz, Öl und Buntmetalle, gesunken oder haben bereits einen Tiefstand erreicht. Man kann sagen, dass dies der Hauptfaktor für die Reduktion des globalen Handels sowie für die zweistellige Senkung des imports in China in den ersten 11 Monaten 2015 ist."
Wang Jun fügte hinzu, darüber hinaus sei das Wachstum der chinesischen Wirtschaft weiter gesunken, und die importsnachfrage sei unzureichend gewesen, was auch als Hauptursache für die negativen Außenhandelsdaten gelte. Er betonte, unter diesen Umständen sei Chinas Außenhandelssituation alles andere als optimistisch. Die Tendenz des stetigen Rückgangs werde sich fortsetzen:
„Es ist keine leichte Aufgabe, ein geringfügiges Wachstum des Außenhandelsvolumens im nächsten Jahr zu verwirklichen. Man sollte keine übermäßig hohen Erwartungen für das Außenhandelswachstum im nächsten Jahr hegen."
Zurzeit sind Experten der Ansicht, es sei für China unmöglich, das geplante Ziel zum Wachstum des Außenhandels von 6 Prozent im Jahr 2015 zu erreichen. Die Chancen auf eine deutliche Verbesserung der chinesischen Außenhandelsstatistiken in kurzer Zeit seien gering. Unter diesen Umständen müssten die traditionellen Branchen optimiert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Außenhandelsunternehmen zu erhöhen. Allerdings wies Bai Ming vom Forschungsinstitut des chinesischen Handelsministeriums darauf hin, dass im Gesamten betrachtet die Effekte der Optimierung der chinesischen traditionellen Branchen und der Heranbildung neuer Konkurrenzfähigkeit des Außenhandels noch nicht eingetreten seien: