Der US-Verteidigungsminister Ashton Carter hat am Montag an der Arizona State University eine Rede über die Strategie zur Neugewichtung in der Asien-Pazifik-Region gehalten. Dabei meinte er, obwohl die USA und China keine Verbündeten seien, brauchten sie nicht Gegner zu sein. Starke, konstruktive bilaterale Beziehungen dienten der globalen Prosperität und Sicherheit. Er betonte, trotz ihrer Kompliziertheit seien die amerikanisch-chinesischen Beziehungen keinesfalls im Ergebnis eine Null-Summe.
„Ich lehne das Null-Summen-Denken ab, dass Chinas Nutzen unser Verlust sei. Denn es gibt ein anderes Szenario, in dem jeder gewinnt: Es ist die Fortführung der Jahrzehnte des Friedens und der Stabilität, die durch eine starke amerikanische Rolle verankert sind. Darin können alle asiatisch-pazifischen Länder weiterhin aufsteigen und gedeihen, und das betrifft auch China."
Der erst seit Februar 2015 sein Amt ausführende Ashton Carter hat am Montag seine einwöchige Asien-Reise begonnen. Es ist der erste Asien-Besuch des neuen US-Verteidigungsministers. Er wird unter anderen in Japan und Südkorea, den zwei wichtigen amerikanischen Alliierten in Asien, erwartet.
Carter hatte von 2011 bis 2013 als US-Vizeverteidigungsminister aktiv die von Präsident Barack Obama initiierte Strategie zur Neugewichtung in der Asien-Pazifik Region unterstützt. In seiner Rede am Montag sagte er, bis 2050 wird mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in der Asien-Pazifik-Region leben. Diese Region gelte für die USA als zukunftsträchtig. Die Obama-Regierung werde eine neue Phase der genannten Strategie einleiten.
„Als Verteidigungsminister hege ich ein persönliches Interesse daran, diese neue Phase der Neugewichtungsstrategie zu beaufsichtigen. Sie wird unsere Beteiligung in dieser Region vertiefen und diversifizieren."
Zu konkreten Maßnahmen zu dieser Strategie erklärte Carter, die USA wollen in der Asien-Pazifik-Region High-End-Waffen einsetzen, darunter Fernstrecken-Tarnkappen-Kampfbomber. Zudem sollte die militärische Kooperation mit Verbündeten wie Japan verstärkt werden. Nicht zuletzt sollten die Handelsbeziehungen ausgebaut werden.