Das zu Ende gehende Jahr 2014 markiert in China auch den Beginn der gezielten landesweiten Aktionen zur Überwindung der Armut.
Der Direktor des Armutsbekämpfungsbüros des chinesischen Staatsrats, Liu Yongfu, sagte dazu in Beijing, landesweit seien insgesamt 128 000 arme Dörfer identifiziert worden, auf die konzentrierte Maßnahmen gerichtet würden. Zugleich werde man sich schwerpunktmäßig den mehr als 80 Millionen Armen im Lande widmen.
Dabei steht die Überwindung der Armut in China seit längerem vor einer Reihe von Problemen. Dazu gehörte lange das Fehlen präziser Daten zur Zahl der Betroffenen, aber auch zur Situation der armen Gebiete. Entsprechende Maßnahmen erreichten deshalb oft nicht ihr eigentliches Ziel.
Deshalb ist im diesjährigen Rechenschaftsbericht der Regierung bekräftigt worden, dass eine präzise Armutsbekämpfung erforderlich ist mit dem Ziel, konkrete Haushalte und Dörfer zu unterstützen. Wie Liu Yongfu erläuterte, sind die Vorarbeiten dafür bereits im Wesentlichen abgeschlossen worden, indem zunächst einmal Daten für eine exakte Übersicht erhoben wurden und damit die von Armut betroffenen Menschen und Regionen zu identifizieren:
„Für die präzise Armutsbewältigung haben wir landesweit die Identifizierung in Gang gesetzt. Insgesamt sind 128 000 arme Dörfer und mehr als 88 Millionen armen Leute identifiziert worden. Sie gelten als unser Arbeitsschwerpunkt in der Zukunft."
Liu Yongfu fügte hinzu, auf der Basis dieser Daten werde man nun daran gehen, gezielte Maßnahmen gegen die Armut zu ergreifen:
„Nach dieser Identifizierung werden wir die Ursachen der Armut auswerten und analysieren. Dabei geht es auch darum, die konkreten Bedürfnisse der armen Leute zusammenzufassen. Auf dieser Basis werden dann Verantwortliche festgelegt, damit die armen Leute so bald wie möglich aus der Armut befreit werden können."
Dazu waren in diesem Jahr in China auch die drei bisherigen Verfahren zur Klassifizierung der armen Kreise reformiert worden. So sollen künftig statt des rein statistischen lokalen Brutto-Inlandsproduktes vor allem die tatsächlichen Leistungen in der Armutsbewältigung überprüft werden, wie Liu Yongfu erläutert: