Rund ein Drittel der weltweit 2,6 Millionen Patentanträge kam im vergangenen Jahr aus China.
Dem aktuellen Bericht der Weltorganisation für Geistiges Eigentum IPO zufolge haben damit die zweistelligen entsprechenden Zuwachsraten in China einen bedeutenden Anteil an der sprunghaften Zunahme der Patentanträge in aller Welt.
Auf diese Tatsache verweist auch IPO-Generalsekretär Francis Gurry:
„Ich möchte betonen, dass das Wachstum auf China zurückzuführen ist. Das ist keine Neuheit. Schon in den letzten Jahren war dies so, wobei der Trend immer stärker geworden ist. China liegt inzwischen weit in Führung bei den Patentanträgen in der Welt. Die meisten der eingereichten Patent-, Marken- und Design-Anträge kamen aus diesem Land."
Zugleich verkörpert die Tendenz der globalen Patentanträge nach den Worten von Francis Gurry eine ökonomische Perspektive im größeren Umfang. So gebe es etwa bei den Anträgen aus China und den USA einen rapiden Anstieg, während die aus Europa oder aus Japan zurückgegangen seien.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr weltweit rund 2,57 Millionen Patentanträge eingereicht, von denen mehr als 820 000 aus China kamen, was einem Anteil von 32,1 Prozent entspricht. Mit reichlich 570 000 Anträgen haben die USA einen Anteil von 22,3 Prozent. Aus Japan kamen zirka 328 000 Anträge. Der Anteil der Europäischen Patentbehörde an der Gesamtzahl ist auf 5,8 Prozent gesunken.
Hinsichtlich der Kategorien der Anträge nehmen die Computer-Technologien mit 7,6 Prozent den Löwenanteil ein. Danach folgen Elektro- und Maschinenbau, Messtechnik, Digital- und Telekommunikation sowie medizinische Technologien. Die meisten Patente im Bereich Medizin kamen übrigens aus der Schweiz, aus Russland kamen die meisten Patentanträge für Lebensmittel und Chemie.
Frankreich und Deutschland gelten als die wichtigsten Initiatoren von Patenten in Transport und Logistik. Die Anträge im Bereich Computer-Technologien stammten im Wesentlichen aus China, Südkorea, den USA und Großbritannien.
Francis Gurry fügte hinzu, das rasante Wachstum der Patentanträge aus China sei eng verbunden mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel in der Volksrepublik:
„Aus verschiedenen Zeichen kann man sehen, dass China in diesem Bereich aktiv und kompetent war und ist. Strategisch betrachtet ist bereits ein Wandel von ‚Made in China' hin zu ‚Created in China' im Gange. Im Prozess des Übergangs von einer arbeits- zur technikintensiven Wirtschaft spielt das geistige Eigentum eine wichtige Rolle."
Auch bei Marken- und Warenzeichenrechten belegt China mit 1,88 Millionen entsprechenden Anträgen den ersten Platz, gefolgt von den USA mit 480 000 und der EU mit 320 000.