Angesichts der Umsatzflaute auf dem Immobilienmarkt sind die 2010 verhängten Regelegungen für den Kauf von Eigentumswohnungen teilweise gelockert worden.
Die strengen Regeln für den Verkauf von Eigentumswohnungen waren schon bei ihrer Veröffentlichung 2010 heftig umstritten, zahlreiche Städte hatten die Vorschriften ohnehin unterlaufen, um für Bewegung am stagnierenden Immobilienmarkt zu sorgen. Laut unvollständigen Statistiken der chinesischen Indexakademie haben bereits 27 Städte direkt oder indirekt die Beschränkungen gelockert oder insgeheim aufgehoben. Allerdings hat auch dies nicht zu einem Umsatzplus auf dem Immobilienmarkt geführt.
In der ersten Jahreshälfte ist sowohl die Gesamtfläche des verkauften Wohnraumes als auch Fläche von Neubauten gesunken. Daher hatten Experten ohnehin erwartet, dass weitere Lokalregierungen die Beschränkungen lockern würden.
Allerdings sehen einige Experten als Grund für die lahmende Konjunktur bei Immobilien weniger die staatlichen Auflagen, sondern die Verhältnisse am Markt. Denn die administrativen Beschränkungen, mit denen Spekulation verhindert werden sollte, hatten ohnehin nur einen Einfluss von zehn Prozent auf den Gesamtumsatz. Insofern können auch die als Stimulation gedachten Lockerungen der Lokalregierungen die Situation kaum verändern. Dazu meint Wang Jun vom chinesischen Zentrum für internationalen wirtschaftlichen Austausch:
„Es ist selbstverständlich, dass solche Hilfsmaßnahmen ergriffen worden sind. Allerdings kann dies nicht die Gesamttendenz verändern. Es kann also bestenfalls an einigen Stellen ein Rückgang verhindert werden. Auch die weiteren Perspektiven für die Zukunft sind nicht klar. Und nicht zuletzt ist das Angebot auf dem Immobilenmarkt schon jetzt größer als die Nachfrage."
Hinzu kommt noch ein anderes Problem, auf das Yu Guangjun von der Akademie für Sozialwissenschaften in der Inneren Mongolei aufmerksam macht: