Elf Tage nach dem schweren Unglück der Fähre „Sewol" hat Südkoreas Ministerpräsident Chung Hong Won als Reaktion auf die massive Kritik am südkoreanischen Krisenmanagement seinen Rücktritt angekündigt. Er entschuldige sich dafür, dass er nicht angemessen auf das Unglück reagiert habe, sagte Chung am Sonntag in einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Er wolle nicht länger "eine Last für die Regierung" sein.
Weiter erklärte Chung, der Unfall habe das ganze Land in tiefe Trauer gestürzt. Er habe schon vorher zurücktreten wollen, doch habe er es zunächst für wichtiger gehalten, die Lage in den Griff zu bekommen.
Chung Hong Won appellierte an seine Landsleute, auf weitere Schuldzuweisungen zu verzichten und die Bergungsarbeiten zu unterstützen.
Alle 15 überlebenden Besatzungsmitglieder wurden inzwischen in Untersuchungshaft genommen.
Die Fähre "Sewol" war am 16. April mit 476 Menschen an Bord gekentert und gesunken. Die meisten Passagiere waren Schüler, die auf einem Schulausflug auf dem Weg zur Insel Jeju unterwegs waren. Bis Sonntag wurden 187 Tote geborgen. 115 Menschen gelten noch immer als vermisst.