Die Regierung der Millionenstadt Lanzhou hat Mängel bei der Überwachung der Trinkwasserqualität eingeräumt.
Das Trinkwasser in der Stadt wurde mit Benzol kontaminiert, mehr als zwei Millionen Einwohner der nordwestchinesischen Stadt waren betroffen. „Es ist ans Tageslicht gekommen, dass die Regierung die Überprüfung der Wasserwerke vernachlässigt hat", sagte der lokale Regierungssprecher Wang Ning.
Benzol ist eine Chemikalie, die oft bei der Herstellung von Plastik verwendet wird und einer der größten Krebserreger ist. Am 2. April hatte das Joint-Venture „Lanzhou Veolia Water Co.", einziger Trinkwasserversorger in Lanzhous Stadtkern, einen deutlich erhöhten Benzolgehalt im Leitungswasser festgestellt. Erst am Montag (14. April) sank der Benzolspiegel im Trinkwasser endlich auf einen zulässigen Wert.
Doch Wasserverschmutzung ist nicht nur in Lanzhou ein Problem. Die chinaweiten Statistiken des Ministeriums für Wasserwirtschaft sind alarmierend: Demnach sind rund 70 Prozent der Wasserstraßen im Land verschmutzt, große Ströme wie der Huanghe (der Gelbe Fluss) oder Huaihe sind schwer kontaminiert. In sechzig Prozent der Fälle liegt die Grundwasserqualität unter dem nationalen Grenzwert für Trinkwasser.