Nach den Worten von IWF-Chefin Christine Lagarde ist China weiterhin ein wichtiger Motor für das weltweite wirtschaftliche Wachstum.
In einer Rede an der amerikanischen John-Hopkins-Unversität rief Lagarde zugleich alle Länder auf, mit einer intensiveren internationalen Kooperation einem dauerhaft verlangsamten globalen Wachstum entgegenzuwirken.
„Nach der Finanzkrise hat sich die globale Wirtschaft bereits wieder stabilisiert. Allerdings ist diese Wiederbelebung weiterhin schwach. Dies darf man auf keinen Fall außer Acht lassen."
Lagarde ging auch die Reformen innerhalb des IWF ein. Ende 2010 hatte der IWF-Vorstand beschlossen, eine Quote von zirka sechs Prozent der Mittel an vitale aufstrebende Volkswirtschaften und Entwicklungsländer mit mangelnder Repräsentation zu vergeben. Damit soll der stärkeren Rolle von aufstrebenden Volkswirtschaften und Entwicklungsländern in der globalen Ökonomie Rechnung getragen werden. Darüber hinaus soll die Wahl aller Mitglieder des IWF-Direktoriums dessen Repräsentativität erhöhen.
In ihrer Rede fügte Lagarde hinzu, fast alle Mitglieder des IWF hätten diesem Reformprogramm zugestimmt. Allerdings bildeten die USA als größter Aktionär des IWF bedauerlicherweise eine Ausnahme. Dies sei auch der Grund, warum die Reform bis jetzt immer noch nicht umgesetzt sei.
Zur globalen Ökonomie meinte Lagarde, der IWF werde in der nächsten Woche seine wirtschaftliche Prognose vorlegen. Dazu wies Lagarde darauf hin, dass die weltwirtschaftliche Wiederbelebung derzeit noch schwach ausgeprägt sei. 2013 betrug das globale Wachstum zirka drei Prozent und werde sich auf dieser Basis 2014 und 2015 nur geringfügig verbessern.
Auch die Wirtschaft der Industriestaaten, so Lagarde weiter, erhole sich in unterschiedlichem Tempo. Dies sei zugleich eine gute Nachricht für die aufstrebenden Volkswirtschaften und die Entwicklungsländer, die in den vergangenen fünf Jahren eine wichtige Rolle bei der weltwirtschaftlichen Wiederbelebung gespielt hätten. Die IWF-Chefin wies darauf hin, dass die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien in diesem Jahr das weltweit schnellste Wachstum aufweisen werden. China bleibe weiterhin ein wichtiger Motor für das globale Wachstum:
„Aufgrund der starken Nachfrage der Industrienationen hat sich die vorher verlangsamte Ökonomie der aufstrebenden Volkswirtschaften in der zweiten Hälfte 2013 wieder verbessert. Zugleich werden straffere äußere Finanzbedingungen die Inlandsnachfrage dieser Volkswirtschaften beeinträchtigen. Allerdings werden die aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien weiterhin ein Fokus bleiben. Das Wachstum in diesem Jahr wird mehr als 6,5 Prozent ausmachen, das höchste weltweit. Chinas Wirtschaft wird sich langsamer, aber nachhaltiger um 7,5 Prozent zulegen. Auch damit bleibt die Volksrepublik weiterhin ein wichtiger Motor der globalen Ökonomie."