Im Jahr 2013 betrug der Überschuss in der Pensionskasse für städtische Angestellte 400 Milliarden Yuan RMB (65,3 Milliarden US-Dollar). Der gesamte Überschuss in der Kasse für städtische Arbeiter, arbeitslose Stadtbewohner und Landbewohner belief sich auf 3,1 Billionen Yuan RMB (506 Milliarden US-Dollar). Diese Zahlen wurden kürzlich von Hu Xiaoyi, dem Vizeminister für personelle Ressourcen und soziale Sicherheit, bekannt gegeben.
Vor einem knappen Jahr hatte ein Forschungsinstitut prognostiziert, dass sich Chinas Rentendefizit bald auf 13 Billionen Yuan RMB belaufen würde, was in der Bevölkerung zur Sorge Anlass gab. Hu bezeichnete diese Prognose in Anbetracht der neuesten Zahlen als „unbegründet".
Zukünftige Hochrechnungen müssten auch das Wirtschaftswachstum und demographische Veränderungen in Betracht ziehen, so Hus Antwort auf die Schätzung eines anderen Forschungsinstitut, nach der sich Chinas Rentendefizit im Jahr 2033 auf 6,8 Billionen Yuan RMB (1,1 Billionen US-Dollar) belaufen wird.
Laut Hu ist die Regierung angesichts der rasant alternden Bevölkerung in Zukunft auf umfassendere und präzisere Hochrechnungen angewiesen, um überhaupt Maßnahmen treffen zu können: „Solche Vorhersagen dienen dazu, herauszufinden, was wir jetzt tun müssen, anstatt bis zum Jahr 2033 oder 2032 zu warten." Gleichzeitig betonte Hu, dass Prognosen nicht manipuliert werden dürften, um der Bevölkerung Angst einzujagen.
Gemäß Guo Ping vom „China Research Center on Aging" werden im Jahr 2030 mehr als 400 Millionen Chinesen über 60 Jahre alt sein. Falls am Rentensystem nichts geändert werde, müsse in zwei Jahrzehnten ein Arbeitnehmer für einen Pensionierten aufkommen, warnt Guo: „Den gegenwärtigen Überschuss verdanken wir der Tatsache, dass wir landesweit mehr Beitragszahler als Rentner haben. Einige Provinzen haben aber schon jetzt mit Rentendefiziten zu kämpfen."
Nach Angaben der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften mussten allein im Jahr 2011 14 Provinzen und autonome Gebiete ein Rentendefizit von insgesamt etwa 70 Milliarden Yuan RMB hinnehmen.
Trotz Unsicherheitsfaktoren wie der wirtschaftlichen Entwicklung und großen Herausforderungen bei der Reformierung des gegenwärtigen Rentensystems ist Guo Ping zuversichtlich, dass die Regierung auch in Zukunft ausreichende Renten bezahlen kann. Im Reserve-Pensionsfonds, den China für den Fall von Finanzierungsengpässen angelegt hat, habe sich im letzten Jahr eine Summe von über einer Billion Yuan RMB angehäuft.
Zudem hat die Regierung in Beijing bereits angekündigt, das Rentenalter stufenweise zu erhöhen. Experten halten dies für einen wirkungsvollen Weg zur finanziellen Entlastung der Pensionskasse.