Eine 32-Stunden-Woche für Eltern mit kleinen Kindern fordert Bundesfamilienministerin Schwesig. Bei Kanzlerin Merkel beißt die SPD-Politikerin dabei auf Granit. Das beeindruckt Schwesig nicht, denn sie denkt nach eigenen Worten langfristig.
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hält an ihrem umstrittenen Vorschlag einer Familienarbeitszeit auch nach der Ablehnung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel fest. "Es muss in Deutschland gehen, dass beide Partner Beruf und Familie vereinbaren können und dass man sich nicht immer entscheiden muss zwischen Job und Familie", sagte die SPD-Politikerin in der ARD.
Mit Arbeitgebern und Gewerkschaften wolle sie in dieser Legislaturperiode Modelle für eine Familienarbeitszeit diskutieren, äußerte Schwesig weiter. Eltern müssten gerade in schwierigen Phasen die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeitszeit ohne massive Nachteile zu reduzieren.
Die Ministerin räumte allerdings ein, dass es sich dabei um die Langfrist-Perspektive handele. "Ich denke über Legislaturperioden hinaus", unterstrich sie. Viele große gesellschaftliche Themen bräuchten ihre Zeit. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang an jahrelange Diskussionen über Mindestlohn, Frauenquote und Elterngeld. Kurzfristig will sich Schwesig in dieser Wahlperiode nach eigenen Worten auf die Umsetzung der Maßnahmen im Koalitionsvertrag konzentrieren, zu denen etwa das ElterngeldPlus und ein Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit gehören.
"Persönlicher Debattenbeitrag"
Die Mutter eines sechsjährigen Sohnes hatte vor wenigen Tagen gefordert, für Eltern mit kleinen Kindern sollte Vollzeit nicht 40, sondern zum Beispiel 32 Stunden bedeuten. Ein Teil des Lohnausfalls könne aus Steuermitteln ausgeglichen werden.