Chinesische Solarhersteller: EU-Strafzölle sind Protektionismus
Am Donnerstag haben die drei chinesischen Photovoltaik-Konzerne Yingli Solar, Trina Solar und CSIQ und andere über 40 Photovoltaik-Unternehmen sich in einer gemeinsamen Erklärung über die EU-Strafzölle auf Solarprodukte aus China beschwert.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Verhandlungen zwischen China und der EU gescheitert sind.
Fan Zhenhua, Rechtsanwalt der chinesischen Solarindustrie, teilte mit, der Satz der EU-Strafzölle werde aller Voraussicht bei rund 47% liegen. Er betonte zugleich, dass die chinesische Unternehmen alles getan hätten, um den Streit mit der EU beizulegen. Von Januar bis März 2013 wurden verschiedene Firmen stichprobenartig von der EU-Kommission inspiziert.
„Mehr als 150 Unternehmen der Volksrepublik haben aktiv an der Untersuchung der EU kooperiert. Daher sollte die EU zu einer fairen Beurteilung kommen."
China ist der größte Hersteller von Photovoltaik-Produkten weltweit. Jährlich macht der Wert der Branche mehrere Hundert Milliarden Yuan RMB aus. Mehr als eine Million Menschen sind direkt oder indirekt in der Branche beschäftigt. Die EU gilt als der größte Markt für die chinesischen Solarhersteller.
Der Vizepräsident von CSIQ, Zhang Qian, sagte:
„Wir lehnen den Handelsprotektionismus in jeglicher Form ab. Wir sind überzeugt, dass eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen China und der EU in dieser Branche nur durch freien Handel verwirklicht werden kann. Davon können beide Seiten profitieren."
Der CEO von Yingli Solar, Wang Yiyu, wies darauf hin, Handelsprotektionismus werde allen Beteiligten schaden.
„Der Handelsprotektionismus in jeglicher Form und Strafzölle mit verschiedenen Sätzen werden sich negativ auf Chinas Solarindustrie auswirken. Sie werden auch zu einer Barrikade für die Entwicklung der europäischen Solarindustrie werden."
Angaben zufolge will die EU-Kommission Anfang Juni ihre Entscheidung offiziell bekannt geben. Am 24. Mai wird dafür zum ersten Mal eine Abstimmung abgehalten. Zhang Qian betonte, bis zum möglichen Inkrafttreten der Strafzölle sei noch ein halbes Jahr Zeit. Die Tür für Verhandlungen sei nicht geschlossen, durch Dialog könne der Streit noch beigelegt werden.