Seit Juli des vergangenen Jahres sind in China neue Gesundheitsnormen für das Trinkwasser eingeführt worden. Bis heute weist das Trinkwasser in einigen Regionen Chinas immer noch nicht die geforderte Qualität auf. Die Unsicherheit und Zweifel bei den Menschen in China werden immer größer. Professor Liu Wenjun vom Umweltinstitut an der Tsinghua-Universität gibt im Interview zu, dass die Sicherung der Wasserqualität in China noch nicht perfekt ablaufe, trotzdem könne die Öffentlichkeit sich auf die Qualität des Leitungswassers verlassen.
„Die Normen für das Trinkwasser sind schon erhöht worden, und die Leute schenken der Wasserqualität große Aufmerksamkeit, das ist auch gut so. Aber da es jetzt einige negative Medienberichte darüber gibt, haben einige Menschen angefangen, an der Wasserqualität zu zweifeln. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die geforderte Qualität des Leitungswassers in China garantiert ist. Die Normen, Technologien und Qualitätskontrollen in China sind auch im internationalen Vergleich vorbildlich. Also sollten wir zuversichtlich bleiben."
Weiter sagte Liu Wenjun, durch die neuen staatlichen Normen würden die Anforderungen an das Trinkwasser in der Stadt und auf dem Land vereinheitlicht. Zurzeit ist die Qualität des Trinkwassers in vielen ländlichen Regionen noch nicht voll zufriedenstellend. Der Hauptgrund dafür liegt bei den schlechten Infrastrukturen auf dem Land. Daher seien hier zusätzliche Investitionen nötig.
Die Qualität der Wasserquellen ist entscheidend für die Qualität des Trinkwassers. Unglücklicherweise sind viele Wasserquellen in China stark verschmutzt. Liu Wenjun sagt, die chinesische Regierung schenke diesem Problem bereits große Aufmerksamkeit. Aber zur Lösung dieses Umweltproblems sei ein generelles Umdenken beim allgemeinen Wirtschaftsmodell des Landes nötig.
„Das Umweltproblem hat auch mit einem gesellschaftlichen Problem zu tun und ist kein rein technologisches Problem. Es hat auch mit anderen Branchen zu tun, wie zum Beispiel dem Modell der Wirtschaftsentwicklung in China. Wenn wir unseren Emissionsausstoß nicht zurückschrauben, dann wird man diese Umweltprobleme auch nicht lösen können."