Die Zahl der Todesopfer nach dem Erdbeben, das am Samstag das Gebiet Lushan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan verwüstete, stieg bis Dienstag auf 193. 25 Menschen werden noch vermisst und 12.211 Personen wurden verletzt. Mehr als 1,99 Millionen Menschen in 19 Städten und 115 Kreisen sind von den Auswirkungen des Bebens betroffen. Seismologen haben von insgesamt 3.244 Nachbeben gesprochen, die seit Samstag das Gebiet erschütterten, 100 davon mit einer Stärke von über 3,0 auf der Richter-Skala.
Laut dem Sichuaner Amt für Zivilangelegenheiten sind benötigte Hilfsgüter bereits bereitgestellt worden. Aufgrund verschiedener Faktoren konnten manche dieser Güter das Katastrophengebiet allerdings nicht reibungslos erreichen. Anderen Meldungen zufolge wurden inzwischen alle Straßen wieder befahrbar gemacht.
Das staatliche Rettungsteam hat am Montag in fünf Gruppen seine Arbeit aufgenommen. Jede Gruppe umfasst Retter und zwei bis drei medizinische Mitarbeiter mit Suchhunden und Sonden.
Gleichzeitig hat die Luftwaffe Hubschrauber zur Beförderung der Hilfsgüter in das Katastrophengebiet eingesetzt. Das medizinische Team des Krankenhauses Nr. 302 der Volksbefreiungsarmee hat in der Gemeinde Longmen des Kreises Lushan umgehend die Epidemiekontrolle in Gang gesetzt. Eine Expertengruppe der staatlichen Kommission für Gesundheit und Familienplanung ist ebenfalls seit Montag in der Region.
Wie die staatliche Tourismusbehörde am gleichen Tag verlauten ließ, sind 38 in- und ausländische Reisegruppen und zirka 8.000 Individualtouristen evakuiert worden. 65 Reisende befinden sich noch im Gebiet. Die Behörde hat zuständige Ämter in Sichuan aufgefordert, die Reisesicherheit im Katastrophengebiet aufmerksam zu beobachten.