Manch ein Tempel ist doppelt gesegnet. Der Dajue-Tempel, oder chinesisch Dajue Si, ist nicht nur bekannt für seine Geschichte und die historischen Strukturen, sondern auch für seine wunderschönen Blüten im Frühjahr und die Färbung des Herbstlaubs. Jetzt ist die richtige Zeit, die gelben Herbstblätter der Bäume um den Tempel herum zu genießen.
Im Herbst strömen die Leute zu dem Tempel im Westen Beijings, um den über tausend Jahre alten Gingko zu bewundern. Er steht im Hof zwischen der Amitabha- und der Mahavira-Halle und überragt die Hallen mit seinen gigantischen Armen. Die grellen gelben Blätter leuchten wie ein riesiger gelber Ball und machen den Baum zum Blickpunkt selbst aus der Ferne.
Hobby-Fotograf Wang Xin fängt die Schönheit des alten, erhabenen Baums mit seiner Kamera ein: "Es ist nicht einfach, einen Gingko-Baum wie diesen zu finden", sagt er voller Bewunderung. "Der Baum ist tausend Jahre alt, das ist wirklich beeindruckend. Den Baum zu fotografieren ist fast ein religiöser Akt." Wang erzählt, dem Dajue-Tempel hätten die beiden vergangenen Tage voller Schnee nichts ausgemacht. "Das zeigt, dass die Blätter nicht vom Baum fallen wollen. Sie wollen, dass die Leute ihre Schönheit sehen."
Sun Jingwen besucht den Tempel zum ersten Mal. Er ist besonders angetan von dem Gingko-Baum, den er mit einem gigantischen Bonsai vergleicht. "Er ist noch beeindruckender als ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich dachte mir, wenn ich nicht jetzt herkomme, muss ich bis zum nächsten Jahr warten."
Zum Tempelgelände gehört außerdem ein wunderschöner Park mit Bäumen, Steinwegen und einer roten Pagode. Die Tempelgebäude selbst gehen auf das 15. Jahrhundert zurück und beherbergen zahlreiche Jahrhunderte alte Buddhas. Auch wenn der Tempel schon Jahrhunderte alt ist, gibt es heute einen Weibo-Microblog-Account, auf dem regelmäßig Fotos heraufgeladen werden.