Die chinesische Hafenstadt Qingdao (Tsingtau) war seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert ein deutscher Kolonial-Handelsstützpunkt. 1897 hatte die deutsche Armee die Stadt besetzt. Im folgenden Jahr unterzeichnete die Qing-Dynastie den Kiautschou-Vertrag, auf Grundlage dessen die deutsche Reichsregierung das Gebiet Kiautschou (Jiaozhou), darunter auch die Stadt Qingdao, kolonisierte.
Zwischen 1842 und 1899 errichteten auch andere Staaten, vor allem Großbritannien, Russland und Frankreich, Handelsstützpunkte in China.
Von 1897 bis 1914 stand Qingdao als Hauptstadt des "Deutschen Schutzgebiets Kiautschou" unter deutscher Herrschaft. Aus dieser Zeit sind viele Bauten erhalten geblieben, so zum Beispiel eine Brauerei, ein Bahnhof, eine protestantische Kirche sowie die Residenz des Gouverneurs.
Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Qingdao von Japan besetzt.
Entsprechend den Bestimmungen des Versailler Vertrages blieb die Kolonie zunächst in japanischer Hand. Die Rückgabe an China erfolgte erst am 10. Dezember des Jahres 1922.