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Die Geschichte von dem klugen Landmanne

时间:2023-11-23来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Landmanne
In alter Zeit pflügte einst ein Landmann seinen Acker, als plötzlich ein eiserner Ring zum Vorschein kam. Der Landmann grub die Erde um den Ring aus und sah, daß es der Ring von dem Deckel eines Vorratsraumes war. Mit tausend Mühen und Anstrengungen hob er den Deckel und stieg in den Raum hinein. Da sah er, daß das Innere bis zum Rande mit gelbem Weizen angefüllt war. Es war jedoch eine Art von Weizen, von der jedes Korn die Größe eines Pfirsichkernes hatte. Als er dies sah, war er erstaunt und meldete dies dem Gouverneur der Stadt. Auch der wunderte sich, und in der Annahme, daß dies etwas merkwürdiges sei, schrieb er an den Kaiser einen Bericht und schickte auch eine Probe von dem Weizen mit.
 
Als der Weizen ankam, rief der Kaiser seine höchsten Beamten zusammen, die sich gleichfalls alle über die Größe des Weizens wunderten. Der Kaiser fragte, ob es [240]einen Menschen gebe, der wüßte, von was für Menschen dieser Weizen gepflanzt sei, und worin das Geheimnis bestände. Wenn es solchen Menschen gebe, wolle er ihn um Rat fragen. Der Kaiser hatte einen sehr klugen und weisen Hofmann. Dieser sagte: „Mein Kaiser, in der und der Stadt deines Reiches lebt ein alter welterfahrener Landmann. Wenn jemand die Schwierigkeit lösen kann, ist er es.“ Alle fanden seine Worte verständig. So schickte man einen Boten, dem man eine Probe des Weizens mitgab, ab, um den Alten danach zu fragen.
 
Als der Bote sich schleunigst auf den Weg machte, traf er einen seiner Freunde. Dieser wünschte ihm glückliche Reise und fragte, wohin er gehe. Der Bote erzählte die ganze Sache und der Freund sagte: „Gott sei Dank! Es ist ein Segen, daß ich dich getroffen habe. Der Landmann, zu dem du gehen willst, ist sehr klug. Ich habe auch eine schwierige Frage. Nachdem du ihn nach der des Kaisers gefragt hast, frage ihn auch nach meiner. Du würdest mir damit einen großen Gefallen tun.“ Der Bote sagte: „Selbstverständlich, erzähle mir nur deine Frage.“ Der Freund sagte: „Erstens: Was ist die Ursache, daß, wenn der Mensch alt wird, Haar und Bart weiß werden und keine andere Farbe annehmen? Zweitens: Während beim Beischlaf der Genuß für Mann und Frau der gleiche ist, warum ist die Treue bei dem Mann größer als bei der Frau? Drittens: Warum wird der Mann, wenn er alt und sein Haar und Bart weiß werden, schöner, während bei der Frau das Gegenteil der Fall ist? Was mag Gottes Zweck dabei sein. Das sind die Fragen, die mir Schwierigkeiten machen.“
 
Sie verabschiedeten sich, und der Bote machte sich auf den Weg und erreichte auch die Stadt, wo der Landmann, den er suchte, wohnte. Nach einigem Fragen fand er ihn auch und sah, daß es ein hinwelkender Greis war, dessen Körper wie ein Bogen gekrümmt war, und dessen Brauen seine Augen bedeckten.[241]
 
Der Bote setzte den Grund seiner Absendung auseinander, sagte, daß er vom Kaiser geschickt sei, und fragte, wie es sich mit dem Weizen verhalte. Der alte Landmann sagte: „Sohn, ich weiß nicht, wann dieser Weizen gewachsen ist, aber in der gegenüberliegenden Stadt wohnt mein älterer Bruder. Da er älter ist als ich, hat er vielleicht jene Zeit erlebt. Gehe hin und frage ihn.“
 
Der Bote ging dorthin, fand auch den Bruder. Dieser hatte einen grauen39 Bart, und sein Körper war lebendig im Vergleiche zu dem seines Bruders. Voller Verwunderung fragte der Bote ihn nach dem, was der Weizen zu bedeuten habe. Der Landmann antwortete: „Ich weiß nichts davon. In meinen Zeiten ist so etwas nicht passiert. Aber in der gegenüberliegenden Stadt wohnt mein älterer Bruder. Gehe hin und frage den. Vielleicht weiß er es, denn er ist viel älter als ich.“
 
Der Bote ging in diese Stadt und fand ihn auch. Er war noch lebendiger und sah wie ein frischer junger Mann mit schwarzem Bart aus. Der Bote sagte: „Bei Gott, seine Brüder bezeichneten ihn als den ältesten von ihnen. Das ist doch höchst merkwürdig, daß er jünger und frischer als sie ist.“ Voller Verwunderung fragte er ihn nach dem Weizen und sagte, daß er eigens deshalb vom Kaiser gesandt sei.
 
Der alte Mann sagte: „Vor hundert Jahren lebte ein Volk, dem dieser Weizen als Wundergabe verliehen worden ist. Der Grund dafür ist der, daß sie fromm und gottesfürchtig waren. Deswegen schenkte ihnen Gott so reichliche Nahrung.“
 
Als der Bote die richtige Auskunft erhalten hatte, wollte er sofort umkehren, da kamen ihm aber die Fragen seines Freundes, den er unterwegs getroffen, in den Sinn. Er stellte also die vorher genannten drei Fragen, und der weise Mann antwortete: „Der Grund, daß Haar und Bart, [242]wenn der Mann alt wird, nur weiß werden und keine andere Farbe annehmen, ist folgender: Zuerst ist das Haar vollkommen schwarz oder blond. Wenn der Mensch aber zur höchsten Vollendung gekommen ist und auch in der Farbe die Vollendung eingetreten ist, dann muß ebenso, wie überall nach der Vollendung der Verfall eintritt, ein Rückschlag zum Verfall eintreten. Der Grund dafür, daß es nach diesem Verfall nur weiß wird und keine andere Farbe annimmt, besteht darin, daß, wie das Zeichen der Jugend das schwarze oder blonde Haar ist, so ist das Zeichen des Alters wegen der Erleuchtung die weiße Farbe. Darum verändert sich das Haar nur in Weiß. Die Antwort auf die zweite Frage ist folgende: Da Gott, der Allweise, Ewige, der Frau die Kraft der Schwangerschaft, die Freundlichkeit bei der Haushaltung und alle die Mühen beim Säugen verliehen hat, so hat er aus Billigkeit dem Manne die Treue und Liebe verliehen. So hat Gott mit Gerechtigkeit beide ausgeglichen. Gottes weiser Zweck bei der dritten Frage ist folgender. Er hat unsern Vater Adam aus Erde geschaffen, unsere Mutter Eva aber aus dessen linker Seite. Deshalb wird das männliche Geschlecht seiner Herkunft gemäß schöner, denn wie die Erde, wenn sie steht, schöner wird, so auch der Mann. Wie aber Fleisch, wenn es steht, sich verändert, so wird die Frau im Alter häßlich. Das ist Gottes Weisheit dabei.“ Der Bote sagte: „O weiser Mann, dein Mund ist die Quelle der Weisheit. Du hast alle Schwierigkeiten gelöst. Nun habe ich noch eine Frage. Nimm, bitte, meine Unbescheidenheit nicht übel und löse mir diese Schwierigkeit.“ Der weise Mann fragte: „Worin besteht sie denn?“ Er antwortete: „Deinen jüngsten Bruder habe ich sehr alt und schwach gefunden und den mittleren als einen graubärtigen Greis, dich aber, der du doch der älteste von ihnen bist, als einen frischen jungen Mann. Erkläre mir doch, bitte, den Grund hierfür.“
 
Der weise Mann sagte: „Der Grund dafür, daß mein jüngster Bruder sehr alt geworden ist, liegt darin, daß er [243]in seiner Landwirtschaft nicht recht vorwärts kommt und ziemlich arm ist. Außerdem hat er eine häßliche Frau, die auch eine böse Zunge besitzt. Da sich zwei große Unglücke bei ihm vereint haben, so ist er sozusagen schon in dieser Welt bei lebendigem Leibe in der Hölle. Deswegen ist er so alt und schwach geworden. Der Grund aber dafür, daß der mittlere Bruder im Verhältnis zu mir alt und im Verhältnis zu dem jüngsten Bruder jung ist, liegt darin, daß er in der Landwirtschaft viel Glück hat, aber eine häßliche Frau mit einer bösen Zunge besitzt. So hat er nur ein Unglück und sieht also frischer als unser jüngster Bruder aus. Ich habe, Gott sei Dank, in der Landwirtschaft Erfolg und habe in meinem Harem eine schöne und an Charakter einzigartige Frau, deswegen sehe ich frisch und heiter aus. Wer Wohlstand und eine gute Frau erlangt hat, der wird schon in dieser Welt der Paradiesesfreuden teilhaftig. Deswegen sagt man: Des Menschen Haus ist sein Paradies oder seine Hölle.“
 
Als der kluge Mann alle schwierigen Fragen gelöst hatte, entließ er den Boten mit aller Hochachtung. Dieser kam zum Palaste des Kaisers, berichtete alles, und ein jeder, der es hörte, hatte seinen Nutzen davon. 
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