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Die Geschichte von dem Kummervogel

时间:2023-11-21来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Kummervogel
Die Geschichtenüberlieferer und die Märchenerzähler berichten folgendes. In alten Zeiten hatte ein gerechter Padischah eine Tochter. Diese Prinzessin lebte immer mit ihrer Lehrerin in Liebe zusammen. Eines Tages verfiel die Lehrerin in Nachdenken. Die Prinzessin sagte: „Frau Lehrerin, woran denkst du?“ Sie sagte: „Ich habe einen Kummer.“ „Aber, Frau Lehrerin, was ist ein Kummer für ein Ding. Kaufe mir doch einen.“ Da antwortete sie: „Jawohl, meine Prinzessin.“ Sie läßt sich von der Prinzessin fünf bis sechs Goldstücke geben, geht auf den Markt, kauft einen Kummervogel in einem Käfig und bringt ihn der Prinzessin mit den Worten: „Da, meine Prinzessin, das ist der Kummervogel.“
 
Die Prinzessin vergnügte sich Tag und Nacht mit dem Vogel. Nach einigen Tagen geht sie mit den Sklavinnen in [66]ihren Garten an den Teich und hängt den Vogel an einem Baume auf. Der Vogel fängt an zu sprechen und sagt: „Meine Prinzessin, laß mich ein wenig frei. Ich möchte mit den Vögeln die Umgebung ansehen, dann komme ich wieder.“ Die Prinzessin hielt das für richtig und läßt ihn frei. Der fliegt zu den anderen Vögeln. Während das Mädchen sich am Teich ergeht, kommt der Kummervogel nach zwei Stunden wieder, ergreift die Prinzessin und fliegt in die Luft. Nach einigen Stunden läßt er sie auf einem hohen Berge nieder und sagt: „Da hast du nun den Kummer gesehen? Hiernach werde ich dir noch mehr derartigen Kummer bereiten.“ Damit fliegt er in die Luft.
 
Wir kommen nun zur Prinzessin. Sie war hungrig und hilflos auf den Bergen. Nach längerem Wandern findet sie einen Hirten. Sie sagt zu dem Hirten: „Gib mir deine Kleider. Ich werde dir die meinigen geben.“ Sogleich zieht der Hirte seine Kleider aus und gibt sie der Prinzessin. Die Prinzessin zieht sie an und geht weiter. Schließlich kommt sie an ein Kaffeehaus. Sie tritt ein und sagt: „Vater, willst du mich als Lehrling annehmen?“ Der Kaffeewirt sagt: „Ich suche gerade solchen Lehrling“, und behält sie bei sich. Eines Tages sagt der Kaffeewirt zu ihr: „Heute Abend werde ich nach Hause gehen. Du kannst im Kaffeehaus schlafen und aufpassen, daß niemand etwas stiehlt.“ Mit diesen Ermahnungen geht er weg.
 
Am Abend schließt das Mädchen das Kaffeehaus, legt sich in eine Ecke und schläft ein. Um Mitternacht kommt der Vogel und zerschlägt alles was an Nargileh und Tassen vorhanden ist. Dann kommt er zu ihr, weckt sie auf. Das Mädchen wacht auf und sieht, daß alles kurz und klein geschlagen ist. Der Vogel sagt: „Hast du nun den Kummer gesehen? Hiernach werde ich dir noch weiteren Kummer bereiten.“ Damit fliegt er weg. Am Morgen dachte das Mädchen: „Was soll ich jetzt meinem Meister sagen?“ Währenddessen kommt der Wirt, sieht, — was soll er sehen — alle Dinge sind kurz und klein geschlagen, verprügelt das [67]Mädchen ordentlich, nimmt es bei dem Kragen und wirft es aus dem Kaffeehaus.
 
Das Mädchen geht weinend und kommt zu einem Schneiderladen. Da in diesen Tagen das Beiramfest war, hatte man aus dem Schloß Kleider bestellt. Die Schneider nähten und schnitten ununterbrochen zu. Das Mädchen geht zu den Meistern und sagt: „Meister, wollt ihr mich als Lehrling annehmen?“ Die sagten: „Sehr wohl!“ Es ging in den Laden und setzte sich. Nach einigen Tagen geht ihr Meister nach Hause und das Mädchen bleibt im Laden. Um Mitternacht kommt der Vogel wieder und zerreißt alles, was an Kleidern im Laden ist. Dann weckt er das Mädchen auf. Als das Mädchen aufwacht, sieht es, daß alles, was an Kleidern vorhanden ist, zerrissen ist. Der Vogel sagt: „Meine Prinzessin, hast du nun den Kummer gesehen? Hiernach werde ich dir noch manchen Kummer machen.“ Dann fliegt er weg. Am Morgen kommt der Meister und sieht, daß alle aus dem Schloß bestellten Kleider und die noch nicht zugeschnittenen Stoffe zerrissen sind. Als er das sieht, schlägt er mit dem Kopf auf die Steine, und sagt: „Ach, nach so vieler Arbeit! Und soviele Tuchballen sind auch zerrissen.“ Dann verliert er die Besinnung, fällt ohnmächtig auf den Boden. Nach einiger Zeit kommt er wieder zu sich, geht zornig auf den Lehrling und fragt: „Wer hat das zerschnitten?“ Das Mädchen gibt keine Antwort. Er sagt sich: „Geld hat er nicht, damit ich es nehmen könnte. Soll ich ihm das Leben nehmen?“ Dann verprügelt er es ordentlich und jagt es aus dem Laden.
 
Während das Mädchen weinend dahin geht, kommt es an den Laden eines Kronleuchterhändlers und fragt: „Meister, willst du mich als Lehrling annehmen?“ Der sagt: „Mach, daß du fortkommst, du grindiger Bursche. Was soll ich mit dir anfangen! Ich habe nicht genug, um für mich zu sorgen.“ Schließlich läßt er sich erweichen und nimmt ihn als Lehrling an. Eines Tages will sein Meister auf Hochzeit gehen und überläßt den Laden dem grindigen [68]Jungen und ermahnt ihn: „Paß ordentlich auf, daß nichts zerbrochen wird.“ Dann geht er weg. Als es Abend wird, schließt der grindige Junge den Laden und schläft in einer Ecke ein. Um Mitternacht kommt der Vogel und zerschlägt alles, was an Kronleuchtern vorhanden ist, und weckt den grindigen Jungen auf. Als der aufsteht, sieht er, daß alles, was an Kronleuchtern im Laden vorhanden ist, zerbrochen ist. Der Vogel sagt: „Meine Prinzessin, hast du den Kummer gesehen? Von der Art werde ich dir noch manchen Kummer bereiten.“ Dann fliegt er fort. Am Morgen öffnet der grindige Junge den Laden. Dann kommt sein Meister und sieht — was siehst du? —, alles was an Leuchtern im Laden vorhanden ist, ist zerbrochen. Vor Zorn war er nahe daran, sich aufzuhängen. Dann nimmt er einen Stock, verprügelt ordentlich den grindigen Jungen und wirft ihn aus dem Laden.
 
Das Mädchen denkt weinend: „In welchen Laden ich auch bis jetzt gekommen bin, soviel Schaden habe ich von dem Vogel gehabt und soviel Prügel habe ich bekommen. Jetzt will ich mich aufmachen und in die Berge gehen.“ Als sie einige Zeit herumgegangen ist, bleibt sie hungrig und durstig auf den Bergen und sieht, daß wilde und reißende Tiere in Menge dort sind. Dann steigt sie auf einen Baum und bleibt dort in der Nacht. Am Morgen als es dämmert, kommt der Sohn des Padischah dieses Landes der gerade auf Jagd gegangen war, und sieht den grindigen Jungen auf dem Baume. Er hält ihn für einen Vogel, zielt und schießt den Pfeil ab. Der Pfeil bleibt im Baum haften. Als er an den Baum kommt, sieht er, daß es ein Mensch ist. Der Prinz fürchtet sich und sagt: „Bist du ein Geist oder was sonst?“ Der grindige Junge sagt: „Ich bin kein Geist, ich bin ein Mensch.“ Schließlich nahm der Prinz ihn herab und brachte ihn ins Schloß. Nachdem er den grindigen Jungen im Bade hatte ausziehen und waschen lassen, ließ er ihm Frauenkleider anziehen. Sofort wird er ein Liebchen wie der Mond am vierzehnten, das in der Welt [69]nicht seinesgleichen hatte. Es erinnerte einen an die schönen Jünglinge im Paradiese.
 
Als der Prinz sie so sieht, verliebt er sich gleich in sie und wird wie berauscht. Als er nach ein bis zwei Stunden wieder vernünftig ist, ging er zu seinem Vater und sagte: „Vater, neulich war ich auf die Jagd gegangen, und während ich jagte, sah ich in einem Baume ein Mädchen und brachte es hierher. Die ist nun mein Schicksal. Ich will nur sie heiraten.“ Der Padischah sagte: „Was ist das für eine Sache? Die will ich mir einmal ansehen.“ Sofort rief er sie, und als er sie sah, hielt er sie für passend für seinen Sohn.
 
Er verheiratete das Mädchen mit dem Prinzen und machte vierzig Tage und vierzig Nächte Hochzeitsfeierlichkeiten. Am einundvierzigsten Tage in der Nacht auf den Freitag betrat der Prinz das Brautgemach. Infolge dieser Nacht wurde die Prinzessin schwanger und nach neun Monaten und zehn Tagen gebar sie dem Prinzen eine Tochter.
 
Das Kind mag nun in der Wiege heranwachsen. Als eines Nachts der Prinz und die Prinzessin schlafen, kommt um Mitternacht der Vogel, nimmt die Tochter der Prinzessin, beschmiert den Mund der Prinzessin mit Blut, weckt sie auf und sagt: „Dein Kind nehme ich mit; da hast du deinen Kummer. Hiernach werde ich dir noch ähnlichen Kummer bereiten.“ Darauf fliegt er weg.
 
Am Morgen sieht der Prinz, daß das Kind nicht da ist und daß der Mund der Prinzessin blutig ist. Als er das sieht, wendet er sich, geht zu seinem Vater und setzt ihm die Sache auseinander. Der sagt: „Mein Sohn, woher hast du das Mädchen geholt?“ Er antwortete: „Von den Bergen.“ Der Padischah fährt fort: „Das Mädchen ist ein wildes Mädchen, es frißt sicherlich Menschen.“
 
Wir wollen uns kurz fassen. Die Sache geht so weiter. Nach einiger Zeit bringt die Prinzessin eine zweite Tochter zur Welt. Wie das erste Mal kommt der Vogel, nimmt das Kind, beschmiert den Mund der Prinzessin mit Blut und geht wieder weg. Das Mädchen wacht auf, schlägt sich und [70]wirft sich auf den Boden. Am Morgen wacht der Prinz auf und sieht, daß das Kind wieder nicht da ist und daß der Mund der Prinzessin blutig ist. Sofort benachrichtigt er den Padischah. Der Padischah befiehlt, ihr sofort den Kopf abzuschlagen. Da der Prinz das Mädchen sehr liebt, geht er zu seinem Vater und bittet ihn für sie, und der schenkt sie diesmal noch dem Prinzen.
 
Im Laufe der Zeit nach einigen Monaten wird sie wieder schwanger, und nach neun Monaten zehn Tagen bringt die Prinzessin einen Knaben zur Welt. Der Prinz fängt an zu überlegen: „Wenn sie diesmal das Kind verzehren sollte, wird der Vater sie ohne weiteres töten.“ Während dieser Überlegung kommt ihm in den Sinn: „Ich will diese Nacht nicht schlafen und sie heimlich beobachten.“ Die Prinzessin mag nun schlafen, der Prinz nimmt eine Nadel in die Hand, hält die Spitze der Nadel an das Kinn und faßt das andere Ende mit der Hand. Wenn der Schlaf über ihn kommt, drückt er auf die Nadel, sticht sich ins Kinn und wacht auf. Schließlich fällt ihm die Nadel aus der Hand auf den Boden und er schläft ein. Da kommt zwischen vier und fünf Uhr der Vogel, nimmt das Kind, beschmiert den Mund der Prinzessin mit Blut, weckt sie auf und sagt: „Da, dein Kind nehme ich mit. Da hast du deinen Kummer. Hernach werde ich dir noch anderen Kummer bereiten.“ Mit diesen Worten fliegt er weg. Die Prinzessin kann es nicht mehr aushalten und weint bis zum Morgen. Als der Prinz aufwacht und sieht, — was siehst du? — daß das Kind nicht da ist und der Mund und die Nase der Prinzessin blutig ist, benachrichtigt er den Vater. Der Henker wird befohlen. Der Henker bindet dem Mädchen die Hände auf den Rücken und führt sie auf einen großen Platz, um sie zu enthaupten. Das Mädchen war von einzigartiger Schönheit und der Henker konnte es nicht übers Herz bringen, sie zu töten und sagte: „Vorwärts, geh, meine Prinzessin, komme nicht wieder ins Schloß, geh, wohin du willst. Gott möge dir Heil geben!“ und entläßt sie. Die [71]Prinzessin geht weinend in die Berge. Da kommt der Vogel, packt die Prinzessin und fliegt davon. Nach einiger Zeit läßt er sie in dem Garten eines Schlosses aus Edelsteinen, wie es das Auge noch nicht gesehen hat, und das sich nicht beschreiben läßt, nieder. Wer es ansah, wurde geblendet. Als sie auf den Marmorsteinen angekommen sind, schüttelt sich der Vogel einmal und wird ein Jüngling, schön wie der Mond am vierzehnten. Die Prinzessin sieht hin und wundert sich. Als sie die Treppe hinaufsteigen, waren dort eine Sklavin und drei liebliche Kinder von sieben bis acht Jahren. Sie kommen herunter und gehen der Prinzessin entgegen. Ihr Blut kommt in Wallung und die Augen füllen sich mit Tränen. Dann gehen sie mit dem Jüngling nach oben. Da kommt ein Platz aus Edelsteinen, ein Zimmer mit gestickten Vorhängen. Sie heben den Vorhang, treten ein, setzen sich und wenden ihre Augen nicht von der Prinzessin. Jetzt sagt der Jüngling: „Meine Prinzessin, soviel Qualen habe ich dir zugefügt. Deine Kinder habe ich dir entführt, dann hat man dich hinrichten wollen. Du hast alles ertragen und mich nicht verraten und hast ausgeharrt. Jetzt habe ich dir auf Gottes Befehl ein großes Schloß bauen lassen. Das ist nur für dich. Mit deinen Kindern bin ich davongegangen und habe sie mit Milch groß gezogen. Diese drei Kinder vor dir sind die Deinigen und ich bin von jetzt ab dein Sklave.“
 
Da umarmte die Prinzessin die Kinder, küßte sie auf beide Augen und drückte sie an die Brust, und die Kinder umarmten die Mutter und weinten Blut statt Tränen. Die waren nun bei einander und die Welt gehörte ihnen. Tag und Nacht trennten sie sich nicht.
 
Sie alle mögen mit den Kindern im Schlosse wohnen und sich lieben. Wir wenden uns nun zu dem Prinzen. Er mag nun traurig entweder darüber sein, daß die Kinder tot sind oder daß seine Gemahlin, die er so sehr geliebt hatte, vom Henker hingerichtet ist. Tag und Nacht seufzte er vor Sehnsucht und weinte. Er hatte einen alten Opiumraucher, [72]der kam jeden Tag zum Prinzen und unterhielt ihn mit Geschichtenerzählen. Dem Opiumraucher war eines Tages sein Opium ausgegangen, hatte vom Prinzen eine halbe Stunde Urlaub bekommen und war auf den Markt gegangen. Auf einmal sieht er ein großes Schloß. Er sagt sich: „Wann ist dieses Schloß gebaut? Ich komme hier jeden Tag vorbei, niemals war es da. Ist es Traum oder Phantasie?“ Er denkt bei sich: „Ich will doch einmal dies Schloß besichtigen“ und geht zum Schlosse. Während die Prinzessin in dem Schlosse und der Jüngling im Schlosse sitzen und sich vergnügen, sehen sie von Ferne den Opiumraucher. Der Jüngling sagt: „Meine Prinzessin, da kommt der Opiumraucher des Prinzen. Mit dem wollen wir unsern Spaß treiben.“ Die Prinzessin sagt: „Nach Belieben.“ Der Opiumraucher kommt. Als er um das Schloß wendet, wirft der Jüngling aus dem Fenster eine verzauberte Rose hinab. Der Opiumraucher nimmt die fallende Rose auf, riecht daran und sagt: „Ach, wie schön riecht deine Rose! Wie schön mußt du erst selber riechen.“ Dies wiederholt er immer und kehrt um. Unterwegs spricht er immer so zu sich. Die Leute, die ihn sehen, folgen ihm und sagen: „Ist der Mensch verrückt?“ Fünfzig bis sechzig Leute sammeln sich um ihn und sehen ihn an.
 
Wir wenden uns zu dem Prinzen. Er sieht, daß zwei Stunden vorüber sind und der Opiumraucher immer noch nicht kommt. Er langweilt sich und befiehlt seinem Hausmeister: „Geh, wo du den Opiumraucher findest, bringe ihn hierher.“ Der Hausmeister geht nach dem Opiumraucher aus. Auf einmal sieht er auf dem Platze eine Menschenmenge. Indem er sagt: „Was ist das wohl?“ geht er hin. Er sieht — was siehst du? — unsern Opiumraucher. Sofort geht er zu ihm und sagt: „Der Prinz verlangt nach dir.“ Der Opiumraucher sagt: „Ach, wie schön riecht deine Rose. Wie schön mußt du erst selber riechen.“
 
Zum Hausmeister sagt er: „Wenn sie aus diesem Schloß Rosen werfen, hüte dich, nimm sie nicht.“ Der sagt: „Ich [73]will doch hingehen und sie einmal sehen.“ Als sie zum Schlosse kommen, sieht der Jüngling sie und sagt zur Prinzessin: „Der Hausmeister des Prinzen kommt, soll ich ihn empfangen?“ Die Prinzessin sagt: „Nach Belieben, mein Herr.“ Der Jüngling läßt sofort die Türen des Schlosses aufmachen und der Hausmeister tritt durch die Türen ein. Sofort kommen Sklavinnen, gehen ihm entgegen und führen ihn nach oben. Der Jüngling sagt: „Er soll seine Kleider ausziehen und so kommen.“ Der Hausmeister geht in ein anderes Zimmer und zieht sich aus. Als er die Hand an seine Mütze bringt und an ihr zieht, geht die Mütze nicht ab. Wie sehr er sich auch müht, er kann sie nicht abbekommen. Die Sklavinnen gehen zu ihrem Herrn. Als sie sagen: „Der Hausmeister kann seine Mütze nicht herunterbekommen,“ sagte er: „Was ist das für ein Mensch, der seine Mütze nicht herunterbekommen kann!“ und treibt ihn hinaus. Sofort als der Hausmeister unter der Tür des Schlosses sich bückt, um seine Stiefel anzuziehen, fällt ihm seine Mütze vom Kopf auf die Erde. Der Hausmeister nimmt die Mütze und sagt: „Drinnen wolltest du nicht abgehen, was gehst du draußen gleich ab?“, wirft die Mütze auf den Boden und geht zu dem Opiumraucher. Als der Opiumraucher ihn sieht, wundern sie sich beide sehr.
 
Wir wollen uns nun zu dem Prinzen wenden. Er hatte den Hausmeister nach dem Opiumraucher ausgeschickt. Auch der war nicht wieder gekommen. Danach schickt er den Schatzmeister Aga hinter ihnen her. Kurz, als der Schatzmeister Aga sie so sieht, wundert er sich, geht zu ihnen und sagt: „Was ist euch geschehen?“ Der Opiumraucher sagt: „Wenn man aus diesem Schlosse eine Rose wirft, nimm sie nicht und rieche nicht daran.“ Der Hausmeister sagt: „Wenn du auch in dieses Schloß gehst, tue es nur, indem du vorher deine Mütze abnimmst.“ Der Schatzmeister Aga geht ins Schloß. Der Jüngling sagt: „Meine Prinzessin, der Schatzmeister Aga des Prinzen kommt. Auch dem will ich einen Streich spielen.“ Sie antwortet: [74]„Nach Belieben.“ Als der Schatzmeister das Schloß betritt, sagt der Jüngling: „Auch den zieht aus. Er soll sein Nachtgewand anziehen und so kommen.“ Sie ziehen ihm die Kleider aus, aber seine Hose geht nicht aus. Wie sehr er auch Gewalt anwendet, er kann sie nicht ausbekommen. Sogleich berichten die Sklavinnen dies. Der Jüngling sagt: „Was ist das für ein Mensch, der seine Hosen nicht ausziehen kann.“ Darauf treibt man auch den Schatzmeister Aga aus dem Schlosse. Als er einen Schritt durch das Tor gemacht hat, fallen seine Hosen von selber herunter. Da sagt er zu den Hosen: „Drinnen konntet ihr nicht ausgehen, wozu könnt ihr es draußen?“ und schlägt sie auf den Boden. Dann geht er zu den beiden anderen. Der Prinz ist zornig und sagt zu sich: „Was ist das wohl mit denen?“ Er geht aus dem Schloß, trifft sie und fragt sie: „Was ist denn euch geschehen?“ Der Opiumraucher antwortet: „Wenn man aus dem Schlosse eine Rose wirft, nimm sie nicht und rieche nicht daran.“ Der Hausmeister sagt: „Geh erst hinein, nachdem du die Mütze abgenommen hast.“ Der Schatzmeister Aga sagt: „Geh erst hinein, nachdem du die Hosen ausgezogen hast.“ Als sie das sagten, wird der Prinz verwirrt, sagt: „Was soll das bedeuten?“ und geht ins Schloß. Als er eintritt, gehen die Prinzessin, der Jüngling, die drei Kinder und alle Sklavinnen ihm mit Ehrfurcht und Höflichkeit entgegen. Sie führen ihn nach oben, setzten sich in einem Zimmer nieder und begrüßen ihn. Das älteste der Kinder hat in der Hand einen Schemel, das mittelste ein Handtuch, das kleinste einen Servierteller mit einem Teller und darinnen Birnen und daneben einen Löffel. Das älteste stellt den Schemel hin, das mittelste legt dem Prinzen das Handtuch vor, das jüngste stellt den Servierteller hin. Der Prinz verwundert sich und sagt zu den Kindern: „Ißt man Birnen mit Löffeln?“ Als die Kinder antworteten: „Ißt ein Mensch Menschen?“ schweigt der Prinz und denkt nach. Da sagten sie: „Hier, wir sind deine Kinder, das ist unsere Mutter.“ Der Jüngling tritt [75]hinzu und sagt: „Prinz, mögen deine Augen leuchtend sein. Das ist die Prinzessin, das da sind deine Kinder.“
 
Da kommen die Kinder, hängen sich ihrem Vater an den Hals und die Prinzessin umarmt ihren Gatten, und sie freuen sich aus vollem Herzen. Der Jüngling sagt: „Prinz, ich bin ihr Sklave. Die Prinzessin hatte mich für Geld gekauft, und ich war ein Gefangener. Meine Mutter hatte mich so verflucht. Das war meine Lage. Wenn Sie mir gütigst die Erlaubnis geben, werde ich in meine Heimat gehen und meinen Vater und meine Mutter wieder sehen, da sie Sehnsucht nach mir haben.“ Er erhielt die Erlaubnis und ging weg. Die machten von neuem Hochzeit. Vierzig Tage und vierzig Nächte dauerten die Festlichkeiten. Sie erreichten, was ihr Wunsch war. Gott möge auch uns unsern Wunsch erreichen lassen. Amen, o Helfer. 
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