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Der Kaiser von China und die griechische Prinzessin

时间:2023-11-23来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Prinzessin
Einst herrschte über China ein mächtiger Kaiser, mit Namen Fagfur. Er hatte einen sehr klugen und weisen Vezir, der zu jeder Zeit und ohne besondere Erlaubnis das Gemach des Kaisers betreten durfte. Eines Tages betrat der Vezir nach alter Gewohnheit das Zimmer, wo der Thron stand, und traf den [230]Kaiser Fagfur auf seinem Throne schlafend. Durch das Eintreten seines Vezirs wachte er auf, ergriff sein Schwert und stürzte auf den Vezir. Als er im Begriff war ihn zu töten, warfen sich die Hofleute dem Kaiser zu Füßen und befreiten den Vezir mit genauer Not.
 
Als sich nach einiger Zeit der Zorn des Kaisers gelegt hatte, befragte man ihn nach dem Grunde des Zornes. Da antwortete er: „Im Traume sah ich ein hübsches Mädchen, wie ich noch keins in der Welt gesehen; doch nicht nur ich, sondern auch das Firmament hat nie etwas derartiges gesehen. Als ich vor Wonne in ihren Anblick versunken war, kam der Vezir und weckte mich auf. Noch jetzt schwebt mir ihr Bild vor Augen, und mein Herz denkt noch an sie.“
 
Der Vezir, der so klug und weise wie Aristoteles war, konnte mit einem klugen Gedanken tausend Schwierigkeiten lösen. Gleichzeitig war er ein so großer Meister in der Malerei, daß Mani und Behzad seine Schüler hätten sein können, und daß von ihm gemalte lebende Wesen wirklich lebten. Dieser Vezir bemühte sich nun, dem Kaiser in seiner Liebe zu helfen. Er fragte also den Kaiser nach seinem Traume aus und malte nach der Beschreibung und Darstellung des Kaisers ein Bild von dem Hause, das er im Traume gesehen, und von der Schönheit und Lieblichkeit und von der Gestalt des Mädchens. Dann erbaute er außerhalb der Stadt an einer Stelle, wo die Wege sich kreuzten, eine Herberge und fragte alle Ankommenden nach dem Orte und dem Mädchen, die das Bild darstellte.
 
Eines Tages kam ein Weltreisender. Als er das Bild sah, verfiel er in Nachdenken und Staunen. Der Vezir fragte ihn nach der Ursache seines Staunens. Der Reisende sagte: „Ich wundere mich darüber, daß dieses Bild der Tochter des Kaisers von Rum gleicht.“ Als der Vezir dies vom Reisenden erfuhr, wurde er froh und erkundigte sich nach diesem Mädchen. Der Reisende sagte: „Dies ist das Bild [231]der Prinzessin von Rum. Obgleich sie sehr schön ist, will sie doch nicht heiraten. Der Grund dafür ist der, daß, als sie eines Tages in einem Garten saß, in einem Gebüsch ein Pfauenpaar Junge ausbrütete. Zufälligerweise entstand ein Brand in dem Gebüsch. Als der männliche Pfau das Feuer sah, verließ er das Weibchen und die Jungen. Das Weibchen blieb aus Liebe zu seinen Jungen und verbrannte mit ihnen zu Asche. Als die Prinzessin die Treulosigkeit des Pfauenmännchens und die Liebe des Weibchens sah, gewann sie den Glauben, daß Treulosigkeit die Eigenschaft der Männer sei, und daß alle Treulosigkeit in der Welt von ihnen ausgehe. Infolgedessen darf in ihrer Gegenwart das Wort Mann nicht erwähnt werden. Noch viel weniger denkt sie daran sich zu verheiraten.“
 
Als der Vezir dies von dem Reisenden erfuhr, freute er sich, ging zu dem Kaiser Fagfur und erzählte ihm, was er gehört hatte, indem er sich verpflichtete, sie ebenso verliebt in den Kaiser zu machen, wie dieser sich in sie verliebt hatte.
 
Er bat um die Erlaubnis, nach Rum zu gehen, verkleidete sich gleichfalls als Reisender und machte sich mit dem genannten Reisenden zusammen auf den Weg. So kamen sie nach Rum, nach Konstantinopel. Der Reisende zeigte dem Vezir den kaiserlichen Garten. Der Vezir zog das Bild aus dem Busen und sah, daß es genau der paradiesische Ort war, den Fagfur im Traume gesehen hatte. Nun wußte er sicher, daß das Mädchen, in das sich der Kaiser verliebt hatte, die Prinzessin von Rum sei. Sie überlegten, was nun zu tun sei.
 
Der Vezir ließ sich in einer Karawanserei nieder und fing an, Bilder zu malen. Da diese von größter Feinheit waren, so wurde er bald so bekannt, daß man der Prinzessin und ihrem Vater, dem Kaiser, berichtete, daß ein großer Meister aus China gekommen sei. Die Prinzessin, die Neigung zu heiterer Lebensfreude und Kunstgenuß hatte, bat ihren Vater, den Kaiser von Rum, um die Erlaubnis, [232]den Maler kommen und ihr Wohngemach ausmalen zu lassen. Dieser erlaubte es, und der Reisende rief den Vezir, dem die Ausmalung des Palastes der Prinzessin übertragen wurde. Er war sehr sorgsam in der Ausführung seiner Aufgabe und malte den paradiesischen Ort so aus, daß jeder erstaunt war. Als er mit der Arbeit fertig war, malte er noch an die Wand des Zimmers, in dem die Prinzessin am Tage saß und in der Nacht schlief, ein Gemälde von seltener Feinheit. In der Mitte war ein wunderbarer großer Garten mit lachenden Rosen, klagenden Nachtigallen, reifen Früchten und stattlichen Bäumen. In diesem Garten stand ein schöner Pavillon, auf dessen Throne malte er den Fagfur in seiner ganzen Schönheit und im Glanze seiner Macht und Pracht. Außerhalb des Pavillons stellte er eine Rasenflur dar, in deren Mitte ein prächtiger Garten war, bei dem man an das Koranwort: „Ihnen sind Gärten bestimmt, unter welchen die Flüsse fließen“ dachte. Das Wasser war so klar wie der Paradiesesbrunnen Selsebil. In diesem Wasser war eine männliche Antilope mit ihren Jungen ertrunken, während das Weibchen der Rasenflur gegenüber graste.
 
Nachdem er mit seiner Malerei fertig war und man das Schloß mit Teppichen und Möbeln ausgestattet hatte, führte man die Prinzessin hinein. Als sie das Bild sah, war sie erstaunt und sah es sich immer wieder an, dann rief sie den Vezir und fragte ihn, was das alles zu bedeuten habe. Dieser erkannte, daß jetzt die Gelegenheit für ihn günstig sei, und daß er sie nicht aus der Hand lassen dürfe, und fing an zu erzählen: „Dieser Garten ist der des jetzigen Kaisers von China, und der, der auf dem Thron sitzt, ist er selbst. Da in diesem Garten sich eine merkwürdige Sache ereignete, meidet er das weibliche Geschlecht.“ Die Prinzessin fragte: „Was ist die Ursache davon?“ Der Vezir sagte: „Eines Tages saß der Kaiser Fagfur nach alter Gewohnheit in diesem Pavillon und genoß die Aussicht. Da kam ein Antilopenpaar, um Wasser zu trinken. Da schwoll [233]das Wasser plötzlich an und führte die Jungen mit sich fort. Als das Männchen dies sah, warf es sich aus Liebe zu seinen Jungen in das Wasser, um sie zu retten, und ertrank mit ihnen zusammen. Das Weibchen aber kümmerte sich gar nicht darum, dachte nur an seine eigene Rettung und ließ das Männchen und seine Jungen im Stich. Als der Kaiser Fagfur die weibliche Antilope so treulos sah, da glaubte er, daß das ganze weibliche Geschlecht so treulos sei, und mied gänzlich den Umgang mit Frauen.“
 
Als die Prinzessin diese Geschichte hörte, sagte sie zu sich: „Bei Gott, ich dachte, daß Treulosigkeit nur dem männlichen Geschlechte eigen sei. Sie kommt also auch bei dem weiblichen vor.“ Dann versank sie in Nachdenken und wandte sich dann mit folgenden Worten an den Vezir: „Dieser Kaiser Fagfur, den du gemalt hast, paßt zu mir. Es ist, als ob Gott mich seinetwegen bisher vor einer Heirat bewahrt hat. Solch einen würdevollen Mann wünsche ich mir, und ich zweifle nicht, daß ich ihm auch als Gattin angenehm bin.“
 
Als ihr Vater kam, bat sie ihn, sie mit dem Fagfur von China zu verheiraten. Der Kaiser hatte nur auf den Wunsch seiner Tochter gewartet, um sie zu verheiraten. Er schrieb sogleich einen Brief und schickte einen Gesandten ab. Der Vezir ging als Reisender mit dem Gesandten nach China zurück und erzählte dem Kaiser alles.
 
Als dann der Gesandte vorgelassen wurde, zeigte sich Fagfur äußerlich etwas zurückhaltend, aber da es seinen Wünschen entsprach, sagte er: „Ich hatte auf diese Liebe schon verzichtet, aber aus Rücksicht auf den Kaiser willige ich ein.“ Er schickte sofort eine Antwort ab. Den Vezir schätzte er noch mehr als früher und gab ihm Geld und Macht ohne Ende. Nach einiger Zeit kam die Prinzessin mit ihrer ganzen Aussteuer glücklich in China an, und der Kaiser von China erlangte alles, was er sich gewünscht hatte. 
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