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关于13-16岁女孩的德语故事:Ausgeliehen-9

时间:2024-09-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Ausgeliehen

„Bemühen Sie sich nicht mit den Scherben,“ sagte sie, „die werde ich schnell beisammen haben; aber daß ich nun wieder mitten von der Arbeit weg zum Glaser laufen muß, damit uns der vor Nacht das Fenster noch macht, das ärgert mich.“

 

„Oskar soll hingehen, er ist schuld daran. Weiß er wohl den Weg zum Glaser?“

 

„Freilich, aber der geht doch nicht! Da könnte ich zu ihm sagen, was ich wollte, und er ginge mir nicht!“

 

„Ich will’s ihm vorstellen, daß das seine Schuldigkeit ist; ich werde ihn schon dazu bringen.“

 

„Da werden Sie schön ankommen; den bringt niemand zurecht, außer die gnädige Frau, die kann’s in ihrer lieben Art mit allen Menschen.“

 

„Ich will’s auch mit Liebe versuchen,“ sagte Gretchen. Sie kannte diese Art gar wohl, es war ja die ihrer eigenen Mutter. Es kam ihr auch nicht schwer vor; Oskar hatte sich gewiß inzwischen selbst schon besonnen, sein Gewissen mußte ihm sagen, daß er unrecht getan hatte. Wie elend mußte ihm nun zumute sein, er war jetzt am meisten zu bedauern.

 

Als Gretchen ins Zimmer trat, um mit ihrer ganzen Liebe dem reuigen Sünder entgegenzukommen, saß dieser am Tisch, ließ sich gemütlich sein Butterbrot schmecken, und sagte eben lachend zu Rudi: „Gelt, das hat lustig geklirrt? So einen Streich könntest du nicht machen!“

 

In einem Nu war Gretchens mitleidige Stimmung in hellen Zorn verwandelt. „Oskar,“ rief sie mit höchster Entrüstung, „wie kannst du so reden, und wie kannst du dich jetzt gemütlich hinsetzen und essen!“ und dabei nahm sie ihm mit energischem Griff das Brot aus der Hand. „Augenblicklich gehst du fort zum Glaser und bittest ihn, daß er heute noch das Fenster wieder macht. Vorher bekommst du keinen Bissen zu essen, ich kann dich gar nicht begreifen –“. Aber weiteres war überflüssig, denn Gretchens sittliche Entrüstung hatte etwas so Überwältigendes, daß Oskar seine Mütze nahm und fortrannte – zum Glaser!

 

Einen Augenblick nachher streckte Rieke neugierig ihren Kopf zur Türe herein. „Ist er fort? Wirklich? Zum Glaser? Ich hätt’s nie geglaubt. Nun will ich nur sehen, ob er klingelt, wie sich’s gehört, wenn er heimkommt, oder ob er lieber durchs Fenster steigt und sich blutig reißt.“

 

Es geschah aber weder das eine noch das andere, denn geduldig im Eckchen des Vorplatzes wartete Betty, die gute, kleine Seele, auf ihren Bruder, und als sie ihn heraufkommen hörte, machte sie ihm schnell die Türe auf, um allem Übel vorzubeugen.

 

Gretchen war noch ganz erfüllt von diesem Erlebnis, als Herr van der Bolten heimkam. Er wurde sehr ärgerlich beim Anblick des zerbrochenen Fensters, und Oskar erhielt wohl einen Denkzettel; aber daß Herr van der Bolten fast ebenso ärgerlich über Rieke war, ja daß er sogar Gretchen vorwarf, sie hätte so etwas vermeiden sollen, das konnte sie gar nicht begreifen. Wenn doch nur Oskar unartig war, warum wurden dann die andern auch und noch dazu in dessen Gegenwart getadelt?

 

Sie war gar nicht gewöhnt, einen ungerechten Vorwurf zu bekommen, und es fiel ihr schwer, ihn hinzunehmen. Wie gerecht war ihr Vater immer trotz aller Strenge!

 

Über diesen Dingen hatte Gretchen vollständig den Auftrag des fremden Herrn vergessen, und als ihr onkel um zwei Uhr ausging, hatte er keine Ahnung, daß um drei Uhr nach ihm gefragt würde. Noch vor drei Uhr klingelte es, und Rieke kam zu Gretchen. „Der Herr ist wieder da, der heute mittag schon hier war; er sagt, er sei auf drei Uhr angesagt. Kommt denn der gnädige Herr so bald heim?“ 
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