Paul hatte die ganze Nacht lang unbemerkt an seinem Herzensprojekt gearbeitet. Mit sehr viel Mühe hatte er ein paar Bäume umgelegt, sie von ihren Ästen befreit und fein säuberlich nebeneinander gelegt. Mit einem Seil, dass seit Jahren unbenutzt herum hing, knotete er die Stämme aneinander.
»Das wird Morgen ein ganz aufregender Tag. Ich kann es kaum erwarten.« Bei diesem Gedanken musste er immer wieder grinsen.
Irgendwann wurde es heller. Die Sonne ging am Horizont auf. Während Paul sein Werk hinter einem großen Busch vor aller Augen versteckt hielt, kamen die ersten Besucher in den Zoo. Einige von ihnen warteten neugierig am Bärengehege. Dort sollte bald Fütterungszeit sein. Der Tierpfleger kam ins Gehege und wunderte sich sofort. Hier stimmte etwas nicht. Wo waren die Bäume hin? Die wichtigere Frage aber war, wo sich der Grizzly befand.
»Paul? Wo bist du?«, rief der Tierpfleger mehrmals, konnte seinen Schützling aber nicht finden. » Paul?«
Auf diesen Moment hatte Paul nur gewartet. Er sprang aus dem Busch, zog sich ein T-Shirt mit blauen und weißen Streifen über und zog sein Floß aus dem Versteck.
»Tadaa! Hier kommt Paul, der Seebär.«, rief Paul und schob das Floß in den Wassergraben, der das Gehege begrenzte. Der verkleidete Grizzly setzte sich auf das Floß und paddelte mit seinen kräftigen Pranken im Kreis und sang dabei ein altes Seemannslied, das er sich gerade erst ausdachte und winkte den überraschten Zoobesuchern immer wieder zu.