Gut 1000 Jahre mag es inzwischen her sein, dass ein Schweinehirte mit seiner Herde zwischen Hattingen und Langenberg auszog und eine ganz besondere Entdeckung machte. Denn längst war der Herbst ins Land gezogen und der Knabe fror. So entzündete er ein Feuer, um sich bei seiner Arbeit wärmen zu können. Als es zu dämmern begann, rief er seine Tiere zu sich und warf dabei die Asche an seiner Feuerstelle auseinander. Erstaunt stellte er fest, dass der Boden glühte.
Am nächsten Tag sah er schon von Weitem, dass auf seiner Weidefläche irgendetwas passiert war, denn seine Augen erblickten einen rot glühenden Streifen. Er ging näher an das Phänomen heran und sah bald, dass genau jene Steine loderten, an denen seine Schweine so gerne knabberten.
Schnell lief der Junge zu seinem Vater, um ihm von dem Geschehen zu berichten. Der besah sich alles aus der Nähe und beschloss, einen Teil dieser seltsamen Steine mit nach Hause zu nehmen. Schnell stellte er fest, dass man wunderbar mit ihnen Feuer machen konnte und sie die Suppe auf dem Herd lange warm hielten.
Schnell sprach es sich in der Nachbarschaft herum, dass auf dem Berg ganz besondere Steine lägen, mit denen man das Feuer im Herd entzünden könnte. Die Leute nannten die Steine „Steinkohle“ und brachten das Brennmaterial mit Schubkarren nach Hause, nachdem sie es aufgelesen hatten.
Mancher Schmied ließ sich zudem in jener Zeit die Steinkohle in seine Werkstatt liefern, weil er erkannt hatte, wie wunderbar sich damit das Feuer anheizen ließ.
So ging es viele hundert Jahre lang. Eines Tages aber kam ein reicher Mann in die Gegend um Hattingen und berichtete, er wolle einen tiefen Gang in den Berg graben, um noch mehr Steinkohle ans Licht fördern zu können. Er warb auch zahlreiche Arbeiter an, die nun gutes Geld bei ihrem Schaffen im Bergwerk verdienten. Sie erzählten dem Unternehmer von dem Hirtenjungen, der einst die wärmende Kraft der Steine entdeckt hatte. Zum Andenken an ihn wurde das erste Bergwerk an der Ruhr „Op de Mutte“ genannt.