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Fedelint und Funzifudelchen. Erstes Kapitel.

时间:2024-04-07来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Fedelint und Funzifudelchen
Wie es sich ereignet, daß Funzifudelchen, noch ehe sie in der Welt war, von der bösen Fee Aurora Mesopotamia verwunschen wurde.

Es war einmal ein guter kleiner König, der hieß Muffel der Erste, ein gar leutseliger Herr, der, wenn er spazieren ging, vor Jedem, der ihn grüßte, seine goldene Krone abnahm. Weil er aber erschrecklich viel Zeit übrig hatte, schaffte er sich einen ganzen Marstall der allerschönsten Steckenpferde an und lebte nach dem Grundsatz: Man muß das Angenehme mit dem Angenehmen zu verbinden wissen. Morgens früh zog er eine kleine Maschine auf, die an seinem Bett stand; das war die sogenannte Staatsmaschine, und die sorgte dafür, daß die Regierung ihren gehörigen Gang nahm. Dann ging Muffel der Erste in seinen Marstall, ließ sich irgend ein Steckenpferd satteln und ritt den lieben langen Tag darauf herum, daß es so eine Art hatte.
 
Wie aber Jedermann weiß, ist keine Viehart kostspieliger zu unterhalten, als die Rößlein des guten Königs, so daß die armen Unterthanen oft sich das liebe Brod nicht[166] gönnen durften, um nur die schweren Steuern zu erschwingen für den Marstall. Da thaten sie sich zusammen und beriethen sich, wie dem abzuhelfen sei. Endlich kam Einer auf den Einfall, man sollte dem gnädigen Herrn eine Frau verschaffen. Bei dem ewigen Hagestolziren käme der beste Mensch auf kostspielige Gedanken, und wenn der König gar ein Kindchen hätte, das würde ihm lieber sein, als die hölzernen Gäule. Schickten also eine Gesandtschaft an Muffel den Ersten, die ihm das Ding plausibel machte, in tiefster Ehrfurcht erstarb, und mit dem sehr tröstlichen Bescheide entlassen wurde, Seine Majestät werde sich's überlegen.
 
Nun ging der gute kleine Monarch in seinen Thiergarten und überlegte aus Leibeskräften. Aber es waren zu viel schöne Dinge im Garten, als daß er ungestört hätte denken können. Gleich vom Schlosse aus mußte er durch eine lange Allee von Invaliden, die Drehorgel spielten, sobald Muffel sich sehen ließ; und Jeder spielte ein anderes Stück, denn der König wollte den Künstler in seiner Eigenthümlichkeit nicht beschränken. Wie aber die Allee zu Ende war, kam man zu einem großen Drathhause, in dem lauter vergoldete Mohrenkinder auf dem Seil tanzten oder Purzelbäume schlugen. Dazwischen brüllten die wilden Bestien und die Papageien schrien: Heil dir im Siegerkranz! und die andern Vögel führten eine Pastoral-Symphonie aus, daß es einen Höllenspektakel gab.
 
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Da drückte sich der König die Krone tiefer über die Ohren und ging nach einem stillen Plätzchen im Garten, wo lauter schwermüthige Weiden wuchsen und nur Trauermäntel und Todtenköpfe fliegen durften, weil der gute Muffel dort seine wehmüthigen Stunden abwartete, deren ja jeder Mensch hat. Nun wollte er heut nur in der Stille dort die Heirath bedenken und freute sich, daß die Löwen, Invaliden und Mohrenkinder weit genug entfernt waren, um ihn nicht zu stören. Aber wie erschrak er, als ihm aus den Schatten eine etwas abgesungene Frauenstimme entgegentönte, die folgendes Lied gar melancholisch hören ließ:
 
Von Sorgen wie bin ich
Umstrickt und befangen!
Kein Liebster herzinnig
Im Arme mich hält!
In Lüften da hangen
Die Sterne mit Prangen;
Doch ach – ohne Liebe
Wie dunkel die Welt!
Gar lustig zusammen
Vier Aeugelein scheinen,
In seligen Flammen
Einander gesellt.
Vertrübt sind die meinen
Von Wachen und Weinen;
Denn ach – ohne Liebe
Wie dunkel die Welt!
[168]
 
Das machen meine Invaliden doch besser! dachte Muffel bei sich, der in der Musik sehr stark war, trat aber neugierig näher. Da hatte er den seltsamsten Anblick von der Welt. Eine fremde Dame saß auf der Rasenbank und sah halb verschämt, halb innig nach dem König um. Sie war freilich nicht mehr jung, aber auch nichts weniger als schön. Uebrigens war sie in großem Putz und nur an den Manschetten saßen einige gelehrte Tintenflecke. Um sie herum aber lag ein ganzer Haufen Bücher, auf deren Rücken in Gold gedruckt stand: Sämmtliche Werke der Fee Aurora Mesopotamia.
 
Der König war ein bischen verlegen geworden, drehte die Krone zwischen den Händen herum und brachte endlich heraus: Angenehme Unbekannte, wer sind Sie eigentlich? – Die Dame spielte zierlich mit dem Fächer und flüsterte: Ich bin die Fee Aurora Mesopotamia, und diese Bücher sind meine sämmtlichen Werke. Monarch, fuhr sie dann mit Wärme fort, ich weiß, Sie gehn auf Freiersfüßen. Warum soll das Weib nicht zum Manne sagen: Ich liebe dich! Muffel meines Herzens, wirst du diese federkundige, zarte Feenhand ausschlagen? – Sie reichte ihm gar schmachtend ihre Rechte, und meinte, er würde sie hastig ergreifen und küssen. Aber der König setzte ruhig die Krone wieder auf und sagte: Entschuldigen Sie! Sie könnten meine Großmutter sein, schon nach den sämmtlichen Werken zu urtheilen. – Die Fee erröthete und sprach: Ich bin freilich über die Jahre thörichter Jugend hinaus.[169] Aber ich bringe Ihnen ein Herz voll edler Weiblichkeit entgegen, voll Sinn für das Höhere und mit der Fähigkeit begabt, ein schönes Mannesherz glücklich zu machen. – Wie der König das hörte, sagte er weiter nichts als: Es thut mir leid, Fräulein; aber aus der Partie kann nichts werden! – und dann machte er eine Verbeugung und kehrte spornstreichs um, als wäre er dem Fegefeuer entronnen.
 
Die Fee aber rief ihm nach: Verblendeter! Grober Charakter! So verwünsche ich denn das Kind, das dir eine Andere schenken wird, daß es sein Lebtag die Augen nicht öffnen soll, wenn ihm nicht einer das Lied der Nixe Undula um Mitternacht vorsingen wird. – Und dann schlug sie ein höhnisches Gelächter auf, zertrat die lieben, unschuldigen Blumen im Garten und verschwand, und es sollen, wie der Gärtner versichert, die schwermüthigen Weiden so voller Tintenflecke gewesen sein, daß aller Thau des Himmels sie nicht wieder rein waschen konnte.
 
Wie nun Muffel der Erste, noch ganz erschreckt von der Verwünschung und der verwünschten Person selbst, in tiefen Gedanken seinem Schlosse wieder zuging, sangen auf einmal alle Nachtigallen in den Büschen wie verabredet:
 
Prinzessin Rapudanzia
Die hole dir zum Tanz, ja ja,
Ziküth, ziküth, ziküth!
Und da fielen alle Leierkasten ein und spielten »Wir winden dir den Jungfernkranz«, daß der gute König ganz begeistert ausrief: Natur und Kunst sprechen für dich –[170] du mußt die Meine werden! Schrieb auch gleich ein sehr zärtliches Briefchen an die Schöne und ihren Vater, den König Lillabullero, von dem er noch denselben Tag durch einen Eilboten folgende Antwort erhielt:
 
König Muffel, mit Vergnügen
Kannst du meine Tochter kriegen.
Zeichne mich mit Achtung Dero
Ew'ger Freund Lillabullero.
Die Prinzessin aber hatte ganz fein und zierlich unter den Brief geschrieben: Lieber Bräutigam, ich habe dich von Herzen lieb, und wir wollen uns vertragen wie die Engel im Himmel. 
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