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Der Jungbrunnen:Das Märchen von Blindekuh.-3

时间:2024-04-07来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Der Jungbrunnen Das Märchen von Blindekuh

Nun hätte man die Vögel sehen sollen, wie geschickt sie den Reitern Sand in die Augen streuten, daß die ganz betroffen umkehrten und einfach sagten, sie hätten nichts gefunden. Da wurde der König noch böser und ließ einen langen Steckbrief in die Zeitung setzen, in welchem dem ehrlichen Finder, der die Prinzessin und einen sichern Kuhjohn mit dem Miethszettel wiederbrächte, die Prinzessin und das halbe Königreich versprochen wurde. Die Melkmarei aber, die von bösen Zungen als Hexe verschrieen wurde, ließ der[150] König auf offnem Markte verbrennen. Da ward es klar, daß sie eine richtige Hexe war. Denn als die Lohe hoch aufschlug, hörte man inmitten der Flammen eine heisere Stimme singen:

 

Der König Rex

Hat Macht so viel,

Ist doch ein Spiel

Griesegrauer Hex!

Sein Töchterlein,

Vom Zauber bezwungen,

Läuft mit dem Kuhjungen

In die Welt hinein.

Weh, Windchen weh!

Dann geht's in die Höh.

Herr König, ade!

Siehst sie nimmermeh!

Und da flog wahrhaftig eine schwarze Rabe in die Höhe, krächzte oben noch ganz höhnisch und flog davon, nachdem sie zuvor auf des Königs Krone etwas hatte fallen lassen, wovon das blanke Gold eben so blind ward, wie des jungen Tobias Augen dereinst.

 

Der kleine John mit der Blindekuh war indessen immer weiter gegangen und fing allmählich an, sich nach den Brodsuppen der Melkmarei zu sehnen. Obenein sah er's auch den Spatzen an, daß sie Hunger hatten; denn es war gerade die Stunde, wo sie sonst zu Nacht aßen, da sie bei[151] ihm in Kost gingen auf dem Futterboden. Nun schaute er ringsum, ob er keine Beeren sehn könnte; aber es wuchs auch nicht das Geringste in dem bösen öden Walde. Wie er den weißen Mond hinten durch die Bäume gucken sah, glaubte er erst, es wär' ein großer Käse, der sich irgendwie auf die Wipfel verlaufen hätte. Nachher aber sah er seinen Irrthum betrübt ein, und da wußte er gar nichts besseres anzufangen, als daß er ein altes Lied sang:

 

Das Fechten ist verboten,

Das Mausen ist nicht erlaubt;

Da dürst' ich nun nach Noten,

Ermattet und verstaubt!

Auf Schusters Rappen sieht sich

Die Welt passabel an,

Hat man nur brav im Beutel,

Womit man klimpern kann.

Doch sind dem Wandergesellen

Die Taschen beide leer,

Sein Magen thut ihm bellen,

Sein Ränzel wird ihm schwer!

Gebraten und Gesotten,

In jeder Schenk' ein Bier,

Und hoch zu Rosse trotten –

Solch Wandern lob' ich mir!

Da geschah es recht zum Glück, daß die schwarze Rabe, die Melkmarei, über den Wald geflogen kam, und hörte[152] was ihr Liebling sang. Sie hatte gar kein Rabenherz, und da sie eine Jägerhütte wußte, nicht weit von der Landstraße ab, flog sie geschwind dorthin und stahl Käse und Brod durchs offne Fenster dem Jägerskind vor dem Munde weg, um es dem kleinen Kuhjohn zu bringen. Sie warf's aber gerade in das Nest zwischen den Hörnern der Blindekuh, daß die Prinzessin ganz erschrocken war und fragte: Lieber kleiner Kuhjohn, wer warf mich da? – Der Kleine war noch mehr erschrocken, denn er dachte, es wäre doch ganz gegen den Respeckt, wenn so das erste beste Stück Käse und Brod der Prinzessin auf den Kopf fiele; sagte also ganz schüchtern: Es muß der Wind gewesen sein, der Tannenzäpfchen abschüttelt. – Dann rief er aber die Vögel und gab ihnen von dem Brode, und den Rest sammt dem Käse aß er allein. Und wie er den Mund mit dem Aermel geputzt hatte, sagte er: Gesegnete Mahlzeit! und war wieder ganz guter Dinge. 
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