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Das Märchen von Musje Morgenroth und Jungfer Abendbrod.Sechstes Kapitel.

时间:2024-04-07来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Das Märchen von Musje Morgenroth und Jungfer Abendbrod
Wie Musje Morgenroth das Wandern ankommt, ohne daß er Kehrt macht.

Eine ganze Zeitlang lebten sie also mitsammen, und Musje Morgenroth ward gar wohlbeleibt, denn die kräftige Fleischbrühe schlug bei ihm gut an, besonders weil er von der Fee her nicht an allzunährende Kost gewöhnt war. Einen Tag um den andern mußt' er mit seinem Pfefferröhrchen die Kleider des Pikbuben ausklopfen, und das gab immer entsetzlich viel Staub. Es stand da ein großes Conterfei vom Pikbuben unter den andern Tröpfen; da hängte er den Rock und die Beinkleider des Originals an, stieg mit der Leiter hinauf und klopfte dann was er nur konnte. Nebenan, d. h. wenn man auf der einen Seite übers Gebirg stieg, war die große Wüste Sahara, und da zog der ganze Staub hinüber. Die armen Kameele und Reisenden meinten dann, es käme ein Wirbelwind, der den Sand aufwühle; es war aber nur der Staub aus des Pikbuben Garderobe.
 
Manchmal kamen auch des Pikbuben Vettern über die Berge. Der aber konnte sie nicht ausstehn, weil sie ihn den schwarzen Peter schimpften, und jagte sie wieder fort;[111] denn er meinte, er wäre allein Trumpf, und der Coeurbube und Carobube und Trefle dürften sich nicht wichtig machen. Ja er hatte so seine Schrullen, und dann war er sehr schlimm und wüthig.
 
Eines schönen Morgens hatte er auch wieder so getobt und entsetzlich viel Staub gemacht, daß der erschrockene Musje Morgenroth sich sein Pfefferröhrchen an den Beinkleidern zu Schanden klopfte. Da saß er nun und war gar bekümmert. Ach, dachte er, wenn ich doch wär', wo der Pfeffer wächst! Und wie er so sann, kam ihn immer gewaltigeres Verlangen an, fortzulaufen, daß er den Finger an die Nase legte und nachdachte, wie es wohl anzustellen sei. Den Dampfstuhl hatte der Pikbube gleich wieder geheizt und leer weiterfliegen lassen. Gott weiß, wo der jetzt steckte! So bloß Reißaus nehmen, ging nimmer an; denn der Riese hätte mit den Siebenmeilenstiefeln das arme Stiefelputzerchen wohl eingeholt, und wenn es auch den Vorsprung einer ganzen Nacht gehabt hätte. Endlich fiel ihm eine List ein, um den Riesen auf einen falschen Weg zu leiten; denn da konnt' er in alle Ewigkeit laufen, ohne ihn einzuholen. Der Pikbube aber war gar einfältig, so wie man es bei gebildeten Leuten oft findet, wenn sie vor lauter Weisheit nicht klug sind. Denn weise war er, das mußte man ihm lassen, und hatte erstaunlich viel Gelehrsamkeit am Leibe. Musje Morgenroth also trat mit einem gar ehrlichen Gesicht zu ihm und sagte: Ich habe darüber nachgedacht, Excellenz,[112] wie wohl es mir hier geht, und bin so zu sagen ordentlich gerührt dadurch. Ich könnte mich sogar entschließen, auf immer hier mein Jahr abzudienen. – Da schmunzelte der Pikbube und sagte: Ihr seid auch ein ganz ausnehmend gebildeter Mann, liebster Musje Morgenroth. Wer sonst bei mir war, hat sich trotz der menschenfreundlichen Behandlung fortgesehnt; ja einige haben sogar den Versuch der Flucht gemacht! – Excellenz scherzen! sagte Musje Morgenroth. – Nein, verlaßt Euch drauf, fuhr der Pikbube fort. Einer war schon weit in die schöne Gegend hineingelaufen; aber natürlich überholt' ich ihn mit den Siebenmeilenstiefeln. – Da that nun das kluge Stiefelputzerchen höchlich erstaunt, daß die Herrn Flüchtlinge nicht lieber durch die Wüste Sahara gelaufen wären. Es wär' so schöner gerader Weg, auch recht fest, absonderlich nach dem Regen, und auf der andern Seite, wo es in die schönen Thale hinabginge, lägen die fatalen Berge dazwischen. – Aha, dachte der Riese, er hat's doch schon heraus. Wollen uns nur in Acht nehmen, und wenn der Musje einmal vermißt wird, gleich über die Wüste ihm nachtraben. – Und wie er das dachte, strich er sich den Bart und meinte wunder wie fein er sei; und das war doch gerade die Einfalt.
 
Abends, als Beide zu Bett gingen, legte der Riese seine hohle Hand sorglicher als je über seinen Schlafkumpan und schlief dann ganz guter Dinge ein. Wie nun Musje Morgenroth ihn schnarchen hörte, zog er ein[113] Federmesser heraus und piekte ihm tapfer in den kleinen Finger. Da wachte der Pikbube halb auf und fragte:
 
Warum hast du mich gestochen?
Morgen wird's an dir gerochen,
Ich zerbläu' dir alle Knochen!
Musje Morgenroth aber antwortete:
 
Es war ein Floh,
Der stach Euch so.
Ich armer Musje
Um Gnade fleh'.
Ich will mir's überlegen! brummte der Riese und schlief wieder ein. Da piekte ihm Musje Morgenroth wieder herzhaft in den kleinen Finger. Der Pikbube aber war schon tief eingeschlafen; weil er's aber im Traum fühlte, und dachte, es wär' ein Floh, hob er die Hand auf und legte sie unter seinen Kopf. Musje Morgenroth aber stand ganz leise auf, schlug dem schnarchenden Riesen ein Schnippchen und huschte aus der Höhle hinaus.
 
Es war wunderherrlicher Mondenschein; die Tröpfe standen wie weiße Gespenster, unheimlich und spukhaft, und das Conterfei des Riesen schien dem Entwischten ein böses Gesicht zu schneiden. Der aber war bald übers Gebirg und wanderte lustig in die monddämmerige Gegend hinaus. Er hätte gern ein Lied gesungen; aber er fürchtete, es könne ihn verrathen, und so fuhr er nur immer verstohlen über die Saiten der Guitarre, die er nicht dahinten gelassen hatte, daß die Vögel im Traum meinten, es wär'[114] im Himmel Concert. Und so ging er, ohne auszuruhn, vorwärts bis zum lichten Morgen.
 
Wie der Riese am Morgen aufwachte und Musje Morgenroth nicht fand, merkte er gleich Unrath, stand aber gar nicht zu hastig auf und fuhr gemächlich in seine Siebenmeilenstiefeln. Dann nahm er den Weg zwischen die Beine und stapelte in die große Wüste hinein, und immer immer weiter, bis er dahin kam, wo die Welt mit Brettern vernagelt ist. Da merkte er wohl, daß er betrogen war; und noch dazu war so viel Sand in seine Stiefel gekommen, daß er die Füße nicht mehr heben konnte; und so ist er im Sande elendiglich umgekommen.
 
Musje Morgenroth jedoch wanderte gar guter Dinge fürbaß, blieb an jedem Wegweiser stehn, ob zu lesen stände, wo man nach dem Pfefferland kommt, und fragte jeden, der ihm begegnete; aber keiner konnt's ihm sagen. Wie es nun gegen Mittag war, bekam er doch Lust nach der Fleischbrühe beim Riesen und seufzte ganz traurig: Ach daß ich doch wäre, wo der Pfeffer wächst! denn wenn ich unterwegs verhungere, kann ich doch mein Glück nicht machen! – Er hatte aber keinen Heller Geld, überhaupt nichts, als was er auf dem Leibe trug; denn das Hemd, das ihm noch übrig gewesen, mußte er ganz zu Charpie verzupfen und dem Pikbuben in die Wunden legen, die ihm seine Vettern schlugen; – und seine Guitarre wollt' er nicht versetzen. Da ging gerade ein Mann vorbei, der hatte gehört was er seufzte, trat an ihn heran und sagte:[115] Dahin sollt Ihr bald kommen; habt nur die Güte mir zu folgen. – Musje Morgenroth ging auch richtig, ohne sich zu besinnen, mit, und der fremde Mann führte ihn durch sein Haus in einen großen Garten, stellte ihn an ein Beet, darauf eben nichts zu schauen war als schöne fette Erde, und sagte: Hier, theurer Fremdling, wächst Pfeffer! – Aber ich sehe ja nichts, sagte Musje Morgenroth. – Die Saat ist erst seit einem Monat im Boden, erwiederte der Mann, aber sie keimt schon; und damit wühlte er wahrhaftig ein paar schöne schwarze Pfefferkörner hervor, die von der Feuchtigkeit beschlagen waren, und wies sie dem Musje Morgenroth. Der begriff den Mann nicht, sagte aber: Das ist eine sehr hoffnungsvolle Plantage, lieber Herr, und ein verdienstlich Werk, diesem Getreidebau Eingang zu verschaffen. – Das meine ich! sagte der Andre und strahlte vor Vergnügen. Ihr seid aber meiner Seel' der Erste, der Interesse dafür zeigt; die Meisten begreifen meine Pläne nicht, oder belachen sie gar. – Ei ei, sagte Musje Morgenroth, das ist ja recht unverständig, eine gute nützliche Unternehmung zu belachen! – Er merkte nun wohl, daß es nicht recht richtig mit dem Mann war, ließ sich aber von ihm in sein Haus zurückführen, wo sie denn gar köstlich aßen und tranken, und nach Tisch brachte der Wirth seinen Gast in eine Kammer, darin er sein Geld bewahrte und gab ihm einen ganzen Beutel voll Dukaten zur Reisezehrung mit auf den Weg; denn, sagte er, Ihr seid ein gebildeter Mann; und wenn ich Pfefferernte habe,[116] gebe ich ein großes Volksfest; zu dem seid aber nur Ihr geladen, und die Ungläubigen müssen mit langen Nasen abziehn. – Da versprach ihm denn Musje Morgenroth, er werde ganz gewiß kommen zur Pfefferernte, bedankte sich höflichst und ging.
 
Er war schon wieder ein gut Stück weiter gewandert und sagte dabei immer vor sich hin: Ach wenn ich doch wäre, wo der Pfeffer wächst! Da gesellte sich ein Bursch zu ihm, sagte, er ginge des Weges, sie könnten selbander gehn. Der war aber seines Zeichens ein Spitzbube, und wie er nun den Beutel mit Gold sah, den Musje Morgenroth alle Augenblick zog, um einem Armen ein Almosen zu geben, dachte er: den Vogel willst du rupfen. Herr, fing er an, wenn Ihr gern wissen wollt, wo der Pfeffer wächst, dahin kann ich Euch weisen; kommt nur mit! So ging er linksab einen wilden Waldsteg, und Musje Morgenroth hatte kein Arg, sondern folgt' ihm auf der Ferse. Sie waren eine Weile gegangen und kamen endlich zu einer wilden Schlucht; da saßen noch so ein zehn oder elf Bursche um ein Feuer, schmauchten ihr Pfeifchen und spielten Würfel. Hier bring' ich Euch Einen, rief ihnen Musje Morgenroths Begleiter zu, der will gern wissen, wo der Pfeffer wächst. Er hat einen gespickten Beutel; das ist wohl genug Schulgeld, um's ihn zu lehren. Fangt nur die Lection an! Damit warf er das arme Stiefelputzerchen nieder, riß ihm den Beutel weg, und nun fiel die ganze Bande über ihn her, schlug ganz gottesjämmerlich[117] auf ihn los und schrie dabei: Hier wächst der Pfeffer! Merkst du, wie er beißt? Hier wächst der Pfeffer! Und so schlugen sie den Aermsten, bis er stille war mit Schreien, und trugen ihn durch den dicken Wald wieder auf die Landstraße, wo sie ihn für todt liegen ließen. 
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