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Ludwig Tieck德语故事:Zweite Abtheilung.-6

时间:2024-02-01来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Ludwig Tieck德语故事 Zweite Abtheilung

In der Nacht erwägte die Fürstin alles bei sich, was sich zugetragen hatte, und da sie genau auf ihre Gedanken achtete, merkte sie, daß sie eine sonderliche Neigung zum Grafen Antonius in sich habe, dieses offenbarte sie auch am folgenden Tage und Antonius gab ihr seine Liebe zu erkennen, die er gleich im ersten Augenblicke zu ihr gefaßt hatte; so wurden sie dann einig und nach weniger Zeit mit einander getraut. Die Hochzeit währte unter vielen Ergötzlichkeiten eine ganze Woche hindurch und that sich beim Stechen der König von Elsaß ganz besonders hervor.

 

Als die Hochzeit vorüber und man eben unter vielen Danksagungen von einander scheiden wollte, erschien am Hofe ein schnellreitender Bote, der sogleich nach dem Könige von Elsaß fragte. Als dieser sich gemeldet, empfing er von dem Boten Briefe, über deren Inhalt er sehr erschrak und schmerzlich seufzte, worauf sich Antonius erkundigte, was in den Briefen enthalten sei. Der König sagte: ach Gott! mein Herr Antonius, mein Bruder, der König von Böhmen, schreibt mir hier, daß ihn der Türkische Kaiser mit einer gewaltigen Macht in seiner Hauptstadt Prag belagert halte, und daß er sich keiner Hülfe oder Entsatzes zu versehn habe, drum wende er sich in seiner Bedrängniß an mich und beschwöre mich bei meiner brüderlichen Liebe, zu seinem Beistande herzu zu eilen, denn sonst sei es gewiß um ihn, wie um sein Reich geschehn. Und nunmehr, fuhr der König von Elsaß fort, ist es meine eigne Schuld, daß fast alle mein Volk durch Euch, tapfre Fürsten, in die Pfanne gehauen ist, so weiß ich nun in der Eile meinem Bruder nicht sonderlich zu helfen.

 

Graf Antonius antwortete hierauf: Ew. Königliche Majestät kann sich versichert halten, daß die Türken aus dem Lande Eures Herrn Bruders herausgeschlagen werden sollen, denn mein Bruder Reinhardt soll mit Euch ziehn, mit der ganzen Macht, die wir aus Lusinien mit uns genommen; dazu will ich ihm noch Hülfsvölker aus meinem neuerworbenen Reiche geben, so daß es Euch beiden mit Gottes Hülfe gelingen soll, den König von Böhmen von seinen Feinden zu befreien. Sollte dieses aber noch nicht hinreichend sein, so laßt es mich nur durch einen schnellen Boten wissen, und alsbald will ich Euch selbst mit einer neuen Macht zu Hülfe ziehn.

 

Hierauf dankte der König mit sehr freundlichen Worten, und sagte: Sollte es uns gelingen, wie ich denn nicht zweifle, den Türken zu besiegen, so hat mein Bruder, der König von Böhmen, eine einzige Tochter, die er ohne meinen Rath und meine Einwilligung nicht verheirathet; diese verspreche ich hiemit, sie dem Grafen Reinhardt, Eurem Bruder, zu einer ehlichen Gemalin zu geben, wodurch er dereinst nach meines Bruders Tode König von Böhmen wird, da mein Bruder kein andres Kind hat.

 

Beide Grafen dankten hierauf dem Könige für seinen guten Willen, und Antonius war sehr vergnügt darüber, daß sein Bruder Reinhardt eine Aussicht auf ein Königreich hatte, welches er ihm von Herzen gerne gönnte. Er beschloß daher, um die Sache noch gewisser zu machen, sogleich mit seinem Bruder und dem Könige nach Böhmen dem Türken entgegen zu ziehen. Es wurde hierauf von ihnen eine große Macht zusammen gebracht und sie zogen damit durch Deutschland bis vor die Stadt Prag, welche der Türke eng belagert hielt.

 

Es war gerade an dem, daß der König von Böhmen einen kühnen und tapfern Ausfall gegen die Ungläubigen that, um sie von der Stadt abzutreiben, da wurde von beiden Seiten sehr tapfer gefochten, viele Heiden, aber auch viele Christen erschlagen und endlich mußten die Christen der türkischen Uebermacht weichen. Ja, was noch schlimmer war, der König von Böhmen, der sich sehr tapfer hielt und ungern den Rückzug anstellte, wurde mit einem Pfeile dergestalt durch den Leib geschossen, daß er sogleich todt zur Erden niederfiel. Wie die Böhmen ihren König gefallen sahn, wurden sie völlig sieglos und die Türken triumphirten, die Böhmen zogen sich in die Stadt zurück und die Ungläubigen blieben Meister vom Felde, worauf sie der Stadt Prag noch härter mit Belagern zusetzten. 
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