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Klas Avenstaken.-11

时间:2023-12-14来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Klas Avenstaken

Und als die Sonne des Morgens aufging, wo Klas als ein armer Sünder sterben sollte, ward er aus dem Stadtthore hinausgeführt, und trug seine schweren Ketten so leicht, als wären es Strohhalme gewesen, und schritt wohlgemuth und festen Angesichts daher; denn er hatte recht andächtig gebetet und tröstete sich Gottes, da er sich keiner schweren und freiwilligen Schuld bewußt war. Und der Jüngling däuchte den Leuten schöner als je und aller Augen flossen in Thränen über daß ein so schönes junges Blut sterben sollte; besonders aber jammerten die Weiber und Jungfrauen, deren Herz von Natur mitleidiger ist, und manche dachte wohl: könntest du ihn vom Galgen lösen, du nähmest ihn gleich zum Mann und schämtest dich nicht. Als aber Klas unter den Galgen geführt ward und die Priester mit dem Kreuze in der Hand um ihn her standen und zu ihm sprachen und geistliche Lieder sangen und die Henker die Leiter und Stricke zurecht machten, da ward das Weinen ein lautes Schluchzen und Heulen und Schreien rings um das Hochgericht. Unter andern war auch eine schöne junge Frau da, welche sich durch den Haufen gedrängt hatte und dem Klas grade gegenüber stand, so daß sie ihm ins Gesicht schauen konnte. Diese rief so laut, daß alle Leute es hörten und er es auch hören konnte: O thäte dieser doch nun den Schergen und Henkern, wie Simson den Philistern und zerbräche seine Bande! Und Klas fiel die Geschichte von Simson aus der Schule wieder ein, und er dachte: versuchen kannst du es wohl, ob es Gottes Wille wäre. Und er raffte seine Glieder zusammen und spannte seine Sehnen und rief voll Zorns Grad dör! und die eisernen Ketten sprangen, als wären es Rohrseile gewesen, und er stürmte durch die Henker und Schergen und durch alles Volk hin und warf links und rechts alles mit den mächtigen Fäusten nieder. Das Volk aber jauchzte und schrie: Grad dör, Klas! und Klas lief wie ein Hirsch, der mit seinen Beinen spielt, über das Feld hin in den Wald, und die ihm zu Fuß und zu Pferde nachjagten, konnten ihn nicht einholen. Die Henker aber, ergrimmt, daß sie so ihre Beute verloren hatten, griffen die schöne junge Frau, die den simsonischen Wunsch ausgesprochen hatte, und meinten, sie könnten sie nun hängen. Aber das Volk schrie laut dagegen und die Priester schalten sie, da die Frau es ja nur aus menschlicher Barmherzigkeit mit einem armen Sünder gesprochen habe, und der Graf, der auf das Getose und Getümmel wegen Klasens Flucht herbeigekommen war, befahl, daß sie die Frau wieder frei ließen; und so geschah es. Es war aber ein gewaltiges Jauchzen und Frohlocken unter allem Volke, daß Klas so entronnen war; denn daß sie ihn wieder fangen würden, glaubten sie nicht. Auch fingen ihn nicht wieder, die ihm nachgejagt waren; ich glaube auch nicht, daß sie besonders große Lust gehabt hatten, sich an ihn zu machen. Denn sie hatten gehört, wie er jenen vier Jägern gethan hatte, und sie hatten eben gesehen, was seine Knochen und Sehnen vermogten und wie Schergen und Henker und alles Volk, das ihm im Wege stand, unter seinen Fäusten hingestürzt waren. Auch in Dümmelshusen hörten sie bald, was unter dem Galgen geschehen war, und freueten sich; und die Altern und Geschwister richteten sich wieder auf aus dem Elende und der Schmach, und Peter faltete die Hände und betete: Gott du bist gerecht, Klas ist kein Mörder, er hat sich für mich und sich nur ungerechter Gewalt erwehrt.

 

Als Klas in den Wald gekommen war, wo keine offene Straßen waren, lief er nicht mehr sondern ging sachte und hörte seine Jäger und Verfolger ruhig um sich her tosen. Er hatte sich schon einen tüchtigen knotigen Ast von einer schmeidigen Eiche gebrochen und zurecht gemacht, und dachte: Laß sie nur kommen, zehen und zwanzig von ihnen thun mir's nicht, wenn Gott nicht wider mich ist. Sie lärmten und toseten und getümmelten aber gewaltig mit Hunden und Pferden durch den Wald, aber auf ihn stieß keiner; und er ging seines Weges fort, bis es Nacht ward. Da nahm er Herberge bei einem Köhler. So ging er noch einen Tag fort, da gelangte er auf das Blachfeld, das zwischen der Weser und Elbe hinstreicht bis ans Meer, und er dachte: hier mußt du dich mehr in Acht nehmen, weil sie in hellen Haufen hinter dich her setzen können. Daher schlug er abgelegene Wege ein durch Wälder und Sümpfe und kehrte meistens ein bei einsamen Leuten, bei Hirten, Köhlern und Müllern im Walde. Und als der fünfte Tag anbrach, da sah er zum ersten Mal in seinem Leben das Meer und erstaunte ob der Gewalt und Pracht und fiel auf sein Angesicht und betete und dankte Gott, daß er ihm bis dahin geholfen hatte. Das wußte er aber noch nicht, was das Meer aus ihm machen sollte. 
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