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Herbstgeschichten:Die faulsten Mäuse haben die dicksten Kartoffeln

时间:2023-04-21来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Herbstgeschichten
Der Herbst stand vor der Tür. Die Tage wurden kürzer, die Nächte länger und auch das Thermometer kletterte nicht mehr ganz so weit nach oben. Es wurde langsam Zeit, sich auf den Winter vorzubereiten.
Im ganzen Tierreich wurde gearbeitet und gewuselt. Jeder legte sich Vorräte an, um bis zum nächsten Frühling nicht hungern zu müssen.
Die Ameisen schleppten unermüdlich kleine Samenkörner in ihre Bauten. Die Eichhörnchen vergruben Nüsse. Die Bären fraßen sich eine dicken, fetten Bauch an.
Auch die kleinen, flinken Mäuse waren fleißig. Sie sammelten, was sie bekommen konnten und brachten es in eine Höhle unter einer alten, halb verfallenen Mauer. Nur einer von ihnen lag gemütlich auf seiner faulen Haut und genoss die Wärme der letzten Sonnenstrahlen: Frederick.
Den anderen Mäuse gefiel das natürlich gar nicht. Sie teilten ihre Vorräte normalerweise gerne mit ihren Artgenossen, aber nicht, wenn sie nicht halfen. Immer wieder tuschelten sie und machten ihrem Ärger Luft.
Frederick war das aber egal. Er lehnte sich gemütlich an einen Stein, schloss die Augen und erinnerte sich zurück an seine erlebten Abenteuer. Er dachte darüber nach, in den kalten Wintermonaten den anderen Mäusen von seiner Reise auf dem Meer zu erzählen. Das würde ihnen sicher gefallen.
Eines Tages kam es dann zum Streit. Die Mäuse hatten lange darauf gewartet, dass der Bauer auf seinen Feldern die Kartoffeln erntete. Danach blieben immer einige Knollen liegen. Diese wollten sie nun einsammeln.
Frederick saß wie immer in der Sonne und sah den anderen bei der Arbeit zu.
»Willst du eigentlich gar nichts für den Winter tun?«, wurde er irgendwann von einer Mausfrau beschimpft.
»Du sitzt hier die ganze Zeit auf der faulen Haut und lässt uns die Arbeit machen. Wenn du nicht endlich mit anpackst, werden wir dich nicht in unsere Höhle lassen. Dann wirst du hier draußen verhungern.«
Frederick lächelte.
»Du irrst dich, meine Liebe. Ich habe schon lange für den Winter vorgesorgt, ohne viel dafür zu tun. Das habe ich auf einer meiner Reisen gelernt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schlau die Mäuse in anderen Ländern sind.«
Die Mausfrau rümpfte die Nase. »Und das soll ich dir glauben?«
Frederick nickte, grinste und blieb weiter in der Sonne sitzen.
»Dann beweis es mir!«, wurde er schließlich aufgefordert.
Frederick seufzte. Er wollte eigentlich nicht aufstehen. Aber nun blieb ihm nichts anderes übrig. Er erhob sich und ging gemütlich auf das Feld.
Nun legten alle anderen Mäuse ihre Arbeit nieder und beobachteten ganz genau, was er tat.
Frederick strich sich ein paar Mal mit dem Finger unter der Nase her und begann, in alle Richtungen zu schnüffeln. Dabei rührte er aber noch immer keinen Finger.
Er trippelte mal nach links, mal nach rechts. Mal ging er vor und dann wieder zurück. Er drehte sich im Kreis, lief zickzack, bis er stehen blieb und zufrieden nickte.
»Genau hier!«, sagte er zufrieden. »Hier befindet sich mein Wintervorrat.«
Er setzte sich auf den Boden, streckte sich und gähnte laut. »Wenn es so weit ist, dann grabe ich danach und habe genug zu Essen, bis es wieder Frühling wird.«
Die Mausfrau begann zu lachen und funkelte ihn mit ihren Augen an.
»Und das sollen wir dir glauben? Du nimmst uns doch nur auf den Arm.«
Frederick seufzte. Jetzt musste er doch arbeiten. Er stand also auf und begann zu graben. Es entstand ein tiefes, tiefes Loch, in dem er langsam verschwand und irgendwann nicht mehr zu sehen war. Es vergingen ein paar Stunden, bis er wieder zum Vorschein kam.
»Los, komm her und überzeug dich, dass ich Recht hatte.«, forderte er die Mausfrau auf.
Die ließ sich natürlich nicht lange bitten. Sie kletterte in das Loch, bis sie ganz unten angekommen war. Dort staunte sie nicht schlecht. Vor ihr lag die größte Kartoffel, die sie in ihrem ganzen Leben gesehen hatte. Sie war so groß, dass der Bauer sie bestimmt nicht hätte ernten können.
»Und wenn es so weit ist, knabbere ich ein Loch hinein, werde in der Kartoffel wohnen und nach und nach von innen auffuttern.«, erklärte Frederick.
Und als der Winter dann schließlich kam,saß er tatsächlich in seiner Kartoffel. Regelmäßig kamen die anderen Mäuse zu Besuch, knabberten mit ihm an seinem großen Vorrat und hörten sich die Geschichten seiner Seemannsabenteuer an. 
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