Endlich Sommerferien, endlich an den Strand fahren und Urlaub machen. Das hatten sich die zwei Biber Brüder Bert und Björn schon so lange gewünscht. Jeden Tag die selben vier Wände sehen und die freie Zeit im eigenen Bau verbringen war auch Dauer viel zu langweilig und eintönig. Sie wollten und mussten endlich mal etwas Neues sehen.
»Aber können wir unseren Bau so lange allein lassen?«, fragte Bert unsicher. »Was ist, wenn es ein Hochwasser gibt und unser Damm einbricht? Dann müssen wir alles von Neuem aufbauen.«
Björn seufzte und verdrehte die Augen. »Dann bauen wir eben alles neu auf. Das müssten wir auch, wenn wir Zuhause bleiben und uns ein Unwetter erwischt.«
Da hatte er natürlich nicht ganz unrecht. Gegen zu viel Wasser konnte man sich einfach nicht schützen.
Die Biber Brüder blieben also bei ihrer Urlaubsidee. Doch statt mit dem Auto oder dem Zug zu reisen, wollten sie während ihrer Fahrt die Umwelt schonen und über ihren Fluss zum Meer reisen. Sie bauten sich aus einigen Baumstämmen und Efeuranken ein kleines Floß, packten ihre Koffer darauf und ließen sich von der Strömung treiben.
Es ging vorbei an Feldern, Wiesen und Wäldern. Sie passierten kleine Dörfer und große Städte. Immer wieder wurden sie von schnelleren Booten und Schiffen überlegt, deren Besatzung den Bibern zuwinkten. Doch nach ein paar Tagen erreichten die Brüder ihr Ziel und paddelten mit ihrem Floß an das Ufer der Flussmündung.
»Ist es nicht großartig?«, schwärmte Bert. »So groß und so blau hätte ich mir das Meer gar nicht vorgestellt. Es ist viel schöner, als ich es mir erträumt habe.«
Sie banden das Floß an einem Steg fest und machten sich auf den Weg zum nächsten Strand. Kilometer weit konnte man über feinen Sand spazieren gehen, Muscheln sammeln, baden gehen oder einfach nur die Seele baumeln lassen und den Schiffen beim Fahren zuschauen. Auch das Rauschen der Wellen tat einfach nur gut, wenn man ihm mit geschlossenen Augen lauschte.
»Ach, wenn wir doch bloß hier leben könnten. Es ist viel schöner als in unserem Fluss.«
Ja, da hatte Bert schon Recht. Aber Björn hatte trotzdem Einwände. »Wo könnten wir denn hier einen Biberdamm aufbauen? Das Meer ist viel zu groß, die Ufer zu weit auseinander. Jede Flut würde unser unfertiges Heim davon spülen.«
Sie holten sich große Handtücher aus ihren Koffern, platzierten sie auf dem Strand und legten sich darauf. Sie wollten sich mal so richtig entspannen. Doch dieses Gefühl wollte sich irgendwie nicht einstellen, denn die Sommersonne brannte unerbittlich vom Himmel herunter und heizte den Strand so richtig auf.
»Ach, was würde ich für ein paar Schatten spendende Wolken geben.«, wünschte sich Björn,der in seinem dichten Fell ganz schön in Schwitzen kam. Bert hätte ihm gern zugestimmt, aber dafür war es ihm zu heiß.
»Vielleicht hätten wir Zuhause bleiben sollen. Im Bau ist es sehr viel kühler. Fahren wir wieder zurück?«
In diesem Moment verdunkelte sich doch noch der Himmel. Ein riesiger Schatten legte sich über die Biber und brachte ihnen die ersehnte Abkühlung.
»Ich habe gehört, dass ihr Schatten braucht?«, sagte eine laute, kräftige Stimme. »Dann habt ihr bestimmt nichts dagegen, wenn ich mich zu euch setze.«
Ein großer Elefant legte ebenfalls sein riesiges Handtuch auf den Sand, ließ sich darauf plumpsen und seufzte wohlig. »Verdammt, ist das schön hier. Ich habe mein ganzes Leben in der afrikanischen Savanne verbracht und bin dort ununterbrochen hin und her gewandert. Hätte ich gewusst, dass das Meer so wundervoll ist, wäre ich schon viel früher hierher gekommen.«
Der Elefant griff mit dem Rüssel in seinen Rucksack und holte einen Sack daraus hervor?
»Mögt ihr Erdnüsse? Ich teile gerne mit euch.«
Und dann aßen sie zu dritt die Erdnüsse und erzählten sich gegenseitig von ihren vielen Erlebnissen.