Hallo Oma Fanny.
Ich bin es, der Noah. Dieses Jahr habe ich mir zu meinem Geburtstag etwas ganz Besonderes überlegt. Du meinst ein Geschenk? Nein. Stattdessen gab es einen perfekten Plan, um herauszufinden, was ich von den anderen geschenkt bekomme.
An Weihnachten hatte ich zwei Funkgeräte geschenkt bekommen. Mit denen habe ich dann an schönen Tagen immer wieder draußen im Wald gespielt. Aber die Dinger sind auch noch für was anderes gut.
Ich habe mit einem Klebestreifen den Sprechknopf an einem der Geräte fest gemacht, es eingeschaltet und dann im Wohnzimmer unter dem Sofa versteckt. Das andere hab ich dann mit ins Bett genommen. Schon konnte ich alles hören, worüber Mama und Papa geredet haben.
Die meiste Zeit waren sie aber still und haben in den Fernseher geschaut. Zuerst kamen Nachrichten, dann ein komischer Liebesfilm und später dann Boxen für Papa.
Erst danach, als ich schon fast eingeschlafen war, sprachen sie über meinen Geburtstag. Sie waren sich ziemlich schnell einig darüber, mir ein rosa Puppenhaus zu schenken. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schockiert ich war.
Ich hatte mir doch ein cooles, schwarzes Fahrrad mit gelben Streifen gewünscht. Es war zum Heulen. Mit Tränen in den Augen bin ich dann aufgestanden und wollte mich sofort beschweren.
Und nun rate mal, was ich da im Wohnzimmer gesehen habe. Richtig.
Mama und Papa saßen grinsend auf dem Sofa und hatten mein Funkgerät in den Händen. Sie wussten die ganze Zeit, dass ich mithören konnte. Also haben sie mich kräftig hereingelegt.
Jetzt muss ich mich doch noch überraschen lassen, was ich zum Geburtstag geschenkt bekomme.
Liebe Oma Fanny, ich freue mich schon auf deinen nächsten Brief. Bis bald.
Dein Noah.