Hallo liebes Tagebuch.
Ich bin es, der Tommi.
Mir ist in der letzten Nacht etwas ganz unglaubliches passiert. Davon würde ich so gern meinen Freunden erzählen, vielleicht auch Mama und Papa, meiner großen Schwester Nina natürlich nicht, aber ich befürchte, dass mir niemand glauben wird. Deswegen werde ich es nur dir berichten.
Ich habe letzte Nacht nicht schlafen können, denn ich war viel zu aufgeregt. Du weißt schon, Weihnachten und so.
Seit ein paar Tagen steht im Wohnzimmer schon der geschmückte Weihnachtsbaum. Papa hat ihn aufgestellt, Mama hat ihm dabei ständig gesagt, was er dabei alles falsch gemacht hat. Geschmückt haben sie ihn dann aber wieder gemeinsam.
Und heute in der Nacht war ich so wahnsinnig neugierig auf die Geschenke. Ich wollte unbedingt wissen, ob ich dieses Jahr artig genug war und ob der Weihnachtsmann mir wirklcih alles von meinem Wunschzettel erfüllen würde.
Stundenlang habe ich wach in meinem Bett gelegen und darüber nachgedacht, ob ich nicht heimlich im Wohnzimmer nachschauen sollte, ob der Weihnachtsmann schon da war.
Irgendwann ging langsam die Sonne auf. Ganz hinten am Horizont wurde es langsam heller. Ich dachte mir, jetzt oder nie und hüpfte aus dem Bett. Leise schlich ich mich ins Wohnzimmer. Tatsächlich lagen unter dem Weihnachtsbaum jede Menge Geschenke, von denen einige mit meinem Namen beschriftet waren.
Das war meine große Chance. Jetzt konnte ich nachschauen, was drin steckte, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen, ohne dabei erwischt zu werden.
Als ich das erste Päckchen auf den Schoß nahm und gerade die Schleife öffnen wollte, bekam ich doch noch ein schlechtes Gewissen. Das hatte ich gar nicht erwartet. Ich konnte mir richtig gut vorstellen, wie böse mich Mama anschauen würde.
Ich legte das Geschenk wieder unter den Baum und schlich zurück in mein Zimmer, um mich noch einmal ins Bett zu legen.
Mein Bett war allerdings besetzt. Unter der Decke lag eine große, dicke Person.
Ich zog langsam die Decke zur Seite und war völlig überrascht. Da lag der Weihnachtsmann und schlief tief und fest. Er schnarchte sogar.
Ich war völlig baff und wusste gar nicht, was ich machen sollte, als er seine verschlafenen Augen öffnete.
»Entschuldige, aber ich war so müde von meiner langen Reise. Als ich dann dein weiches Bett sah, musste ich mich kurz hinlegen.«
Der Weihnachtsmann stand wieder auf, gähnte und verabschiedete sich. Er kletterte aus meinem Fenster und stieg in den Schlitten der davor schwebte.
»Mach es gut, Tommi. Bis nächstes Jahr.«
Und jetzt, liebes Tagebuch, weißt du auch, warum ich das niemandem erzählen kann. Diese Geschichte ist einfach viel zu verrückt.
Bis bald
dein Tommi.