Nino stand im Bad und legte sein Haus ab. Das mag vielleicht jetzt seltsam klingen, aber bei Nino war das tatsächlich sein üblicher Alltag. Denn Nino war eine Schnecke.
Er legte also sein Haus ab, stellte es ordentlich in einer Ecke ab und platzierte sein Handtuch in der Nähe. Dann kroch er gemächlich in seine Dusche und stellte das warme Wasser an.
Ach, war das herrlich. Das Wasser prasselte auf seine Haut und wusch den Dreck und Staub des Tages hinfort. Es fühlte sich fast an, wie ein warmer Regenschauer an einem heißen Sommertag.
Nach ein paar Minuten war Nino fertig. Er schob den Duschvorhang zur Seite und wollte sich sein Handtuch greifen. Doch das war verschwunden.
»Wie? Was? Das kann doch gar nicht sein.«, wunderte er sich. »Ich bin mir felsenfest sicher, dass ich es hier abgelegt habe.«
Wie um sich selbst zu bestätigen, zeigte er mit der Hand auf das nahe Waschbecken. Dieser Platz war aber mittlerweile leer.
Nino seufzte und kroch pitschnass aus der Dusche. Leicht fröstelnd machte er sich auf die Suche.
Im Badschrank war das Handtuch nicht. Auch auf dem Toilettendeckel lag es nicht. Der Platz hinter dem Schneckenhaus war leer.
»Ich kann das doch nicht vergessen haben.«, wunderte sich Nino.
Widerwillig verließ er das Bad und sah sich um. Sein erster Blick fiel auf das Hundekörbchen seines treuen Begleiters Wuschel.
»Ach, Wuschel.«, grinste Nino. »Das hätte ich mir ja gleich denken können.«
Wuschel, Ninos kleiner Hund, hatte sich während der Dusche das Handtuch geschnappt und hatte es in sein Körbchen geschleppt. Nun lag er darauf und schlief tief und fest.
Nino ließ es ihm und holte sich ein neues Handtuch, mit dem er sich endlich abtrocknen konnte.
Dann schlüpfte er wieder in sein Schneckenhaus und machte sich an die Zubereitung des Abendessens.