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关于足球的德语故事:Der alte Mann und die Vuvuzela

时间:2016-06-20来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 足球
Gernot Siebenkäs war alt. Er war sogar schon sehr alt und das nicht nur in den Augen seines 17-jährigen Enkels Marco. Das Alter von Gernot Siebenkäs wurde allgemein als Greisenalter bezeichnet, was den alten Herrn nicht weiter störte, sofern man ihn leben ließ, wie es ihm gefiel und wie es seinen körperlichen Gebrechen angepasst war.
 
Nun begab es sich aber, dass die greise Gattin des Gernot Siebenkäs ihn bat, aus dem Baumarkt ein paar Blumentöpfe zu besorgen, damit sie ihre mühsam über den Winter geretteten Geranien in frische Erde setzen konnte. Hustend und kurzatmig, wie Gernot Siebenkäs seit geraumer Zeit war und damit seiner Frau Erna viele Sorgen bereitete, machte er sich auf den Weg. Er erledigte jedoch den Auftrag seiner Erna weisungsgemäß und zu ihrer Zufriedenheit.
 
Nachdem die Geranien umgetopft und Gernot Siebenkäs weiterhin gehustet, jedoch das Rauchen nicht aufgegeben hatte, brachte eines Morgens der Postbote ein schlankes und leichtes Paket für den alten Herrn.
 
"Hast du denn etwas bestellt?", wollte Ehefrau Erna wissen und dreht das Paket neugierig um und um.
 
"Was sollte ich denn bestellen?", brummelte Gernot Siebenkäs. "Ist wahrscheinlich nicht für mich, sondern für Marco."
 
"Da steht aber dein Name drauf und als Absender der Baumarkt, wo du meine Blumentöpfe gekauft hast."
 
"Ach ja", der Alte klatschte sich an die Stirn, "ich habe ganz vergessen dir zu erzählen, dass ich dort einen Teilnahmeschein für eine Verlosung ausgefüllt habe. Eine Belohnung nur für Dauerkunden, hieß es."
 
"Nun mach's schon auf. Ich möchte doch wissen, was ein Baumarkt an einen alten Mann verschenkt, der nichts weiter gekauft hat als ein paar lumpige Blumentöpfe."
 
"Gemach, gemach. So schnell schießen die Preußen nicht. Wart halt einen Moment."
 
Umständlich kramte Gernot Siebenkäs erst einmal sein Taschentuch aus dem Hosensack und schnäuzte sich ausgiebig. Dann musste er wieder husten und beides hatte ihn so erschöpft, dass er auf einen Stuhl sank und sich zur Erholung eine Pfeife anzündete. Genau studierte er Adresse und Absender auf dem Paket, während er sich und das Paket in dichten Rauch hüllte und seine Frau herumzappelte und vor Neugierde einen Schluckauf bekam. Endlich war der Alte so weit vorbereitet, um nach einer Schere greifen und das Päckchen aufschneiden zu können. Und dann hielt er mit einem Glückwunschschreiben des Baumarktes zu einem der drei ersten Preise eine fast armlange schwarz-rot-goldene Plastiktrompete in der Hand.
 
"Was soll das denn jetzt sein?" Erna Siebenkäs war ärgerlich. "Die verarschen dich aber ordentlich. Eine Kindertrompete für einen alten Mann!"
 
Gernot Siebenkäs fühlte sich keineswegs verarscht. Ganz im Gegenteil. Er fand es ausgesprochen witzig, dass er eine Kindertrompete gewonnen hatte. Er nahm seine Pfeife aus dem Mund und setzte die schwarz-rot-goldene Trompete an die Lippen. Doch so sehr er auch die Backen aufblies, kein Ton kam aus der Kindertrompete heraus.
 
"Lass mich mal probieren." Erna Siebenkäs quengelte wie ein kleines Kind, das auch mitspielen möchte.
 
"Das kriegst du auch nicht hin", sagte ihr Gatte und reichte ihr die Trompete.
 
Die alte Frau mühte sich redlich, doch auch sie konnte der Trompete bis auf ein kleines furzendes Geräusch keinen strammen Ton entlocken. Ein wenig ratlos sahen sie sich an. Dann mussten sie lachen.
 
"Die haben mich wirklich verarscht", sagte Gernot Siebenkäs und wirkte keineswegs beleidigt deswegen. Es war in jedem Fall eine kleine Abweichung vom üblichen Alltagstrott.
 
Als die beiden Alten gackernd vor Vergnügen, mit Husten und mit Schluckauf am Tisch saßen, kam Marco, der es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, immer wieder nach den Großeltern zu schauen und ihnen bei manch einer mühsamen Arbeit behilflich zu sein.
 
"Mensch Opa, was willst du denn mit einer Vuvuzela?"
 
Das fröhliche Greisenpaar riss die Augen auf und blickte ein wenig ratlos von Marco auf die Kindertrompete in Gernots gichtigen Händen mit dem Geringel blauer Adern unter der dünnen, trockenen Haut.
 
"Eine waaass ist das?", fragten die beiden wie aus einem Mund.
 
"Eine Vuvuzela. Eine Trompete aus Südafrika. Ein Lärminstrument der afrikanischen Fußballfans."
 
"Aber das Ding ist doch schwarz-rot-golden, also was Deutsches."
 
"Opa, es ist doch bald die Fußball-WM in Südafrika, wo du doch unbedingt hin wolltest, weil du ein Fan von Fritz Walter warst. Und die deutschen Schlachtenbummler sollen doch ihre Mannschaft genauso laut anfeuern können wie die Südafrikaner ihre Spieler."
 
"Ja, ja, die Weltmeisterschaft. Schade, dass mich mein Doktor nicht hinfliegen lässt. Sagt, ich sei zu alt."
 
Nachdenklich drehte der alte Herr die Kindertrompete, die angeblich Vuvuzela hieß hin und her und langsam schlich sich ein glücklicher Ausdruck in sein Gesicht.
 
"Marco, du hast doch gesagt, dieses Vuvu-Dings da sei laut. Oma und ich haben es beide probiert, aber außer einem asthmatischen Röcheln ist nix aus dem Ding rausgekommen."
 
"Gib mal her." Marco setzte die Fußballtröte an und ein ohrenzerreißender Trompetenstoß wie der Todesschrei eines Pferdes ließ die Gläser in der Wohnzimmervitrine erzittern.
 
Gernot Siebenkäs, weit entfernt davon, erschrocken zu sein, begann zu strahlen, war wieder der kleine Junge vor dem Weihnachtsbaum. Umständlich zündete er sich die Pfeife an, hustete und dann sagte er: "Erna, meine Liebe, das ist genau das, was wir brauchen." Und als seine Frau die Hand nach dem Vuvu-Dings ausstreckte, schüttelte er lachend den Kopf.
 
"Meine Liebste", sagte er nach bedächtig, "das ist nichts für dich. Dieses Gerät gehört nur in Männerhände, denn es gehört ja eigentlich auf den Fußballplatz, wie der Marco sagt und der Fußballplatz ist der einzige Ort auf der Welt, den du freiwillig nie betreten würdest."
 
Dann musste er husten und als er nach dem Hustenanfall seine vor dem Probeblasen abgelegte Brille gefunden hatte, begann er in Ruhe und ausgiebig die der Vuvuzela beigefügte Erklärung des Baumarktes zu studieren. Je länger er las, umso mehr breiteten sich Vergnügen und Genugtuung auf seinem Gesicht aus.
 
Argwöhnisch beobachtete Marco seine schwerhörigen Großeltern. Das Glück der beiden schien ihm verdächtig.
 
"Gebt lieber mir die Tröte. Man diskutiert bereits, diese Dinger zu verbieten, weil sie zu laut sind und das Gehör schädigen können."
 
"Wieso zu laut? Mir war sie nicht zu laut und wenn ich noch ein bisschen übe, dann krieg ich den Ton schon auch so hin wie du."
 
"Von wegen Gehör schädigen", kicherte Oma Erna. "Und zu laut? Nein zu laut ist die Vuvu für mich auch nicht", bestätigte sie.
 
Marco wurde unruhig. "Was habt ihr denn vor mit dem Ding?"
 
Gernot Siebenkäs streichelte sanft über das armlange bunte Plastikrohr. Dann machte er ein paar Züge aus seiner nach Teer stinkenden Pfeife, hustete ausgiebig und erklärte schließlich seinem Enkel mit gönnerhaftem Blick:
 
"Schau mal, wenn ich im Garten bin und brauche einen Bindfaden oder eine Flasche Bier, dann stoße ich zweimal in mein Vuvu-Horn und die Erna hört es und eilt herbei. Blase ich aber nur einmal und lang anhaltend, dann heißt das soviel wie: Achtung, Gefahr in Verzug."
 
"Wann soll denn bei euch Gefahr in Verzug sein?"
 
Auch Marco fand allmählich Spaß an dem Theater, das seine Großeltern mit der Vuvuzela vorhatten.
 
"Na zum Beispiel, wenn deine Mutter am Ende der Straße auftaucht. Du weißt, wie sie uns kontrolliert. Dann verschwindet die Pfeife schnell im Kompostkasten und die Bierflasche im dichten Kugelbuchs und die Erna fegt die Bröseln vom Tisch."
 
Nach einer Tasse Kaffee und viel Gelächter bei der Vorstellung, wie und wo das südafrikanische Lärminstrument eingesetzt werden konnte, verabschiedete sich Marco wieder von Oma und Opa mit dem Gefühl, dass die beiden jetzt ihr Glück allein genießen wollten.
 
Der Rest des Tages gestaltete sich bei den beiden alten Leuten recht laut und fröhlich, da Gernot Siebenkäs eifrig übte, den bei der Fußballweltmeisterschaft erwünschten, trommelfellzerreißenden Ton auf dem Instrument zu erzeugen. Er arbeitete sich mühsam von den grunzenden und rülpsenden Tonfolgen bis zu einem lauten Gefurze und nach vielem Gelächter und Gehuste und unter dichtem Tabakqualm schaffte er schließlich den ersten wirklich lauten und langen Trompetenstoß: Achtung, Gefahr in Verzug!
 
Und da schellte es an der Haustüre und Erna wischte mit gewohnter Bewegung rasch die Bröseln vom Tisch. 
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