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德语故事:Dinarella - Königstochter aus dem Regenbogenlan

时间:2009-12-23来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: die und der in den ist das
"Hu, huu, huh, wo seid ihr alle? Warum hilft mir denn niemand?" Dicke Tränen kullern der Kleinen über die Wangen. Aber niemand hört sie. Niemand kommt. "Weinen hilft nicht. Warten auf Hilfe wahrscheinlich auch nicht", denkt sie. Ärgerlich wischt sie sich die Tränen fort. Ängstlich - aber auch neugierig schaut sie sich um. Hohes Gras, nichts als Gras, weit und breit. "Wie soll ich hier jemals den Weg nach Hause finden! Nach Hause!" Schon ist das Heimweh da und wieder kullern die Tränen.
Die großen Ferien haben begonnen. Alana und Blessing sitzen in der Küche. Mama hat ihnen das Frühstück hingestellt, bevor sie in die Stadt gefahren ist. Vormittags arbeitet sie dort in einer Buchhandlung. Sie ist gern dort. Sie liebt den Umgang mit Menschen und Büchern. "Deshalb ist sie auch mit Papa verheiratet", sagen die Kinder oft.
Papa schreibt nämlich Bücher. Kinderbücher. Die verkauft Mama natürlich am liebsten in ihrer Buchhandlung.
"Bitte räumt das Geschirr in die Maschine, und stört Papa nicht. Er ist mit seinen Dinos beschäftigt. Spielt etwas Ruhiges. "Tausend Küsse, eure Mama", steht auf dem Zettel unter dem Nutella-Glas. "Guten Morgen, Herzensdamen. Wieso seid ihr schon auf? Es sind doch Ferien." Papa steht in der Küchentür. Liebevoll lächelt er seine Töchter an. "Haben wir dich gestört? Waren wir zu laut?"
"Nein, überhaupt nicht. Ich komme nicht weiter mit meiner Dinogeschichte. Trete auf der Stelle. Zu allem Überfluss ist auch noch die Hauptperson der Erzählung verschwunden. Sie hat sich einfach aus meinen Gedanken geschlichen." Papa rauft sich die stets abstehenden Haare. Seine Brille ist ihm auf die Nasenspitze gerutscht. "Das tut uns sehr Leid. Blessing und ich gehen jetzt nach draußen. Wir spielen mit unseren Barbies im Irrgarten. Dann ist es ruhig im Haus. Du kannst ungestört weiter schreiben. Sicher kommt die Hauptfigur deiner Geschichte bald wieder", tröstet die achtjährige Alana ihren Vater. "Ja, geht nur. Ach, beinahe hätte ich es vergessen. Gegen Mittag kommt ein Journalist der örtlichen Zeitung. Er möchte ein Interview mit mir machen. Möglicherweise auch ein paar Fotos von unserem Bauernhof. Von euch auch. Aber nur, wenn es euch Recht ist." "In Ordnung, Papa, sag' Bescheid, wenn der Mann da ist."
Alana und Blessing packen die Barbies samt Zubehör in eine kleine Karre. Saft und Kekse nehmen sie auch mit. Gemeinsam ziehen die Mädchen den Wagen über den Weg im Irrgarten. Der Garten ist eigentlich nur eine sehr große Wiese. Papa hat das Gras hoch wachsen lassen. Mit einer Sense dann sternenförmig sechs Wege geschnitten. Diese Wege enden alle in einem Kreis, der sich genau in der Mitte der Wiese befindet. Blessing bleibt stehen. "Hör mal, Lena, da weint jemand. Ich glaube ein Kind. Hast du heute hier irgendwelche Kinder gesehen?" "Nein, und schon gar nicht in unserer Wiese." Neugierig gehen die beiden nun sehr schnell zu ihrem Lieblingsplatz.
Wer oder was ist das? Zwei Paar große, sehr erstaunte Kinderaugen blicken in die tränennassen Augen eines fremden Kindes. Wie ein Kind sieht das fremdartige Wesen dort im Gras eigentlich nicht aus.
Es ist nicht viel größer als die beiden Schwestern. Seine Figur erinnert die Mädchen an den kleinen Dino auf Papas Schreibtisch. Aber es hat Arme und Hände. Keine Furcht erregenden Krallen. Die dunklen Augen in dem länglichen Gesicht sind wunderschön. Sie werden von Wimpern in allen Regenbogenfarben umrandet. Ängstlich, aber auch sehr traurig starrt das merkwürdige "Tier"die Kinder an.
"Gefährlich sieht es eigentlich nicht aus", denken Alana und Blessing fast gleichzeitig. Lena gibt sich einen Ruck. Verscheucht die Stille. "Wer bist du? Woher kommst du? Wieso hockst du ausgerechnet hier auf unserem Platz?" "Ich glaube, das ist ein Dino, Lena. Aber das kann nicht sein. Dinos gibt es schon lange nicht mehr", flüstert Blessing aufgeregt.
"Na- natürlich gibt es uns noch. Nur nicht in der Menschenwelt. Wir leben seit vielen, vielen Jahren im Land hinter dem Regenbogen", erzählt der kleine Dino schluchzend. Die Tränen kullern ihm wieder unaufhaltsam über die Wangen, fallen ins Gras. "He, wie hast du das gemacht? Schau mal, Blessing, überall wo eine Träne im Gras versickert, wächst plötzlich eine wunderschöne Blume!"
Entzückt betrachten die Mädchen das Blütenmeer um den niedlichen Dino. "Das, das kann ich nur, wenn ich richtig traurig bin", antwortet das Wesen leise. Mitleidig nähern sich Alana und Blessing dem Dino. Sie trauen sich sogar, ihn zu streicheln, in den Arm zu nehmen. Schlagartig versiegen die Tränen, und auch die Angst vor diesen Menschenkindern ist verschwunden. "Vielleicht können mir die beiden helfen", überlegt das Kerlchen.
"Ich denke, wir haben nun keine Angst mehr voreinander", stellt Lana fest. "Dann kannst du uns ja auch erzählen, wieso du hier auf unserem Lieblingsplatz sitzt", meint Blessing freundlich.
"Aber vorher möchte ich wissen, wie und wo du unsere Sprache gelernt hast." "Ach das ist schnell erklärt. Wir haben jeden Tag drei Stunden Weltensprachen, in der Schule. Mir fallen Sprachen besonders leicht. Nicht nur die aus eurer Welt.", sagt Dino leicht hin und auch ein klitzekleines bisschen angeberisch.
"Mein Name ist Dinarella. Ich bin die Tochter des Königs aus dem Regenbogenland. Alle Mädchennamen beginnen in unserem Land mit Dina. Jungennamen mit Dino. Heute Morgen habe ich mit meinem Freund Dinobald auf der Regenbogentreppe gespielt. Eigentlich dürfen wir das nicht. Doch zufällig war das große Tor in der Mauer geöffnet. Die Mauer schützt unser Land vor den bösen, Fleisch fressenden Dinos aus dem dunklen Wolkengebirge. Dinobald ist ein wilder Kerl. Nichts und niemand macht ihm Angst. Er hat mich überredet, durch das Tor zu gehen." "Komm, wir nehmen unsere Rollflugbretter und sausen damit über die Regenbögen. Du über den Vorderen, ich über den Hinteren. Passieren kann uns nichts. Wenn wir mal abrutschen, fallen wir sicher auf die Treppe zwischen den Regenbögen." " Eine Zeit lang ging das auch gut. Bis, na ja, bis Dinobald mir plötzlich auf meinem Bogen entgegen kam. An der höchsten Stelle des Regenbogens stießen wir zusammen. Durch den Aufprall verloren wir das Gleichgewicht. Dinobald fiel auch auf die Treppe. Ich leider nicht. Kopfüber flog ich in die Tiefe. Meine Rollflugbretter lösten sich von den Füßen. Irgendwie habe ich es geschafft sie einzuholen, und mich daran fest zu halten. Zum Glück waren noch keine Fleisch fressenden Dinos unterwegs, als ich am dunklen Wolkengebirge vorbei sauste.
Die Steuerung der Flugbretter funktionierte nicht. Sonst hätte ich einfach auf Höhe gestellt, und wäre nach Hause geflogen."
"Sicher hast du große Angst gehabt." Mitleidig schaut die sechsjährige Blessing ihre neue Freundin an.
"Oh ja. Riesengroße Angst. Ganz fest habe ich meine Augen zugekniffen, mir gewünscht, dass ich nur träume. Der Wunschtraum endete, als ich auf diesen Platz aufschlug. Hat ziemlich wehgetan. Aber verletzt bin ich nicht. Das dichte, weiche Gras hat mich gut geschützt.
"Gut, dass du bei uns gelandet bist, Dinarella. Unser Papa schreibt gerade eine Geschichte über Dinosaurier. Er weiß wirklich eine Menge über euch. Vielleicht kann er dir helfen, nach Hause zurückzufinden."
"Nicht vielleicht, ganz sicher kann Papa das." Ärgerlich klingt Blessing. Zweifel an ihrem Papa erlaubt sie nicht.
Papa gehört zu den erwachsenen Menschen. Du brauchst aber keine Angst vor ihm zu haben. Er hat nämlich nicht vergessen, dass er auch einmal ein Kind gewesen ist. Deshalb schreibt er auch nur Geschichten für Kinder, glauben wir."
"Da habt ihr aber Glück. Mein Papa ist der König. Er muss den ganzen Tag lang regieren, nichts als regieren", seufzt Dinarella.
"Aber du hast doch noch deine Mama?"
"Schon lange nicht mehr. Eines Tages war sie einfach verschwunden. Niemand hat sie weggehen sehen. Das erzählt meine Nanny mir immer. Wir glauben, dass Mama sich in der endlosen Dunkelheit im Niemandsland verlaufen hat. Irgendwann findet sie den Weg zu uns wieder. Nanny und ich sind davon überzeugt. Aber mein Vater und das Dinovolk glauben nicht mehr an ihre Rückkehr." Erneut füllen die schönen, dunklen Augen sich mit Tränen. Die "Tränenblumen" im Gras sind wirklich schön. Alana und Blessing möchten aber nicht, dass es noch mehr werden. Dinarella sieht sehr traurig aus, wenn sie weint.
"Ist die Nanny deine Kinderfrau?" Dinarella nickt. Wischt sich schnell die Tränen aus den Augenwinkeln. "Ja, eine sehr liebe sogar. Manchmal kann sie auch furchtbar streng sein. In der Unterrichtsstunde "Benimmregeln für Prinzessinnen" zum Beispiel. Sie wird richtig böse, wenn ich mal etwas falsch mache. Sicher sucht sie mich jetzt. Wahrscheinlich ist sie ziemlich sauer auf mich."
"Glaube ich nicht. In unserer Welt sind die Erwachsenen zuerst auch wütend, wenn wir zu lange unterwegs sind. Sind wir wieder da, gibt es fast immer nur dicke Küsse und Umarmungen. Denk jetzt einfach nicht mehr darüber nach.
Dürfen wir dir dein schönes Haar kämmen?"
Dinarella hat nichts dagegen. Mit der größten Puppenbürste versuchen die Mädchen das dicke rote Haar der Kleinen in Ordnung zu bringen. Sie kämmen es aus der Stirn. Kleine spitze Ohren kommen zum Vorschein. "Mit den langen Haaren siehst du wirklich süß aus", schwärmen Alana und Blessing. Dinarella genießt die Komplimente.
"Alle anderen Dinos haben schwarze, manchmal regenbogenfarbige oder blonde Haare. Seltsamerweise sind nur die Königskinder rothaarig", erzählt sie stolz.
"Papa ruft, wir müssen gehen. Komm, Dinarella, jetzt wirst du den besten Vater der Welt kennen lernen. He, was ist los? Warum bewegst du dich nicht? Wir müssen los. Papa wartet nicht gern."
"Leider komme ich ohne meine Rollflugbretter nicht so schnell vorwärts wie die Menschen." Kummervoll schaut das Dinomädchen auf seine plumpen Füße "Ach das macht nichts. Wir leeren unseren Wagen aus. Du setzt dich rein und wir ziehen dich zu unserem Haus. Deine Flugbretter suchen wir später. Sie müssen ja hier irgendwo im hohen Gras liegen. Und dann bringen wir sie zu Herrn Löthmann. Er ist unser Freund. Alle nennen ihn H.L., nur Papa nicht. H.L. kennt sich mit den Dingen dieser Welt aus. Er kann alles, wirklich alles reparieren. Deine Flugbretter werden bald wieder in Ordnung sein", versichern die Mädchen.
"Dinarella, bitte beweg dich nicht", flüstert Alana, als sie den Journalisten neben Papa sieht.
"Meine Töchter, Alana und Blessing, Herr Zeiler." "Sehr erfreut, meine Damen. "Der junge Mann gibt den Kindern höflich die Hand. Ein wenig zu höflich, scheint es. Ein wenig zu neugierig schaut er auf Dinarella. "So ein hübsches Spielzeug habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Haben Sie es selbst gemacht, Herr Schreiber? Es sieht fast lebensecht aus. Diese glänzenden Augen mit den bunten Wimpern. Einfach toll! Davon sollten Sie mehr herstellen. Viele Kinder hätten Spaß daran. Mit dem Verkauf dieser Puppen könnten Sie bestimmt mehr verdienen, als mit Ihren Geschichten. Ehm, nichts für ungut, Herr Schreiber. Die Erzählungen sind auch Klasse. Aber dieses Ding hier, also ne, echt super", begeistert sich der Journalist. Papa lässt sich nicht anmerken, wie sehr ihn das Gerede des "Zeitungsfritzen" ärgert. Er ist sogar froh über die laute Begeisterung. Sie gibt ihm Zeit. Zeit sich von seinem Schrecken zu erholen. Dieses "Spielzeug" kennt er sehr genau. "Wie kann eine von mir erfundene Figur plötzlich hier zwischen meinen Kindern stehen?", überlegt er.
"Darüber brauchst du dich nicht zu wundern. Du hast mich doch vom Regenbogen fallen lassen", antwortet Dinarella in Gedankensprache. Starr geradeaus hält sie ihren Blick. Aber dann muss sie doch blinzeln. Irgendetwas ist in ihrem Auge. Herr Zeiler hat das Blinzeln gesehen. Er sagt aber nichts. "Möglicherweise ist das Ding gar keine Puppe. Er beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Am Abend will er wiederkommen. Aus einem sicheren Versteck das Haus und die Familie beobachten. Ein echter Dino wäre die Sensation. Und für ihn die Story seiner Karriere. Der junge Mann zeigt nur noch mäßiges Interesse an Haus und Garten. Pflichtgemäß schießt er ein paar Fotos. "So, zum Abschluss noch eins von euch, Mädchen, mit eurem tollen Spielzeug", sagt er fröhlich.
"Nee, Herr Zeiler, wir möchten lieber auf unseren Ponys fotografiert werden." Schnell laufen die Kinder zur Weide. "Das habt ihr gut gemacht", lobt Papa seine Töchter, als der Reporter endlich gegangen ist. "Dinarella wollte nicht fotografiert werden. Sie hatte Angst vor der Kamera. Was machen wir nur mit ihr? Wir müssen ihr doch helfen. Sie möchte so gern wieder nach Hause, Papa."
Gemeinsam versuchen die Vier eine Lösung zu finden. Leider fällt ihnen nichts Brauchbares ein. Sie beschließen, auf Mama zu warten. Mama hat fast immer eine Lösung parat. "Ich gehe ins Haus, nachdenken. Ihr könnt ja schon mal nach den Flugbrettern suchen", schlägt Papa vor. Eifrig machen sich die drei an die Arbeit. "Wieso weiß Papa von den Rollflugbrettern", überlegt Alana kurz. Sie macht sich aber keine weiteren Gedanken darüber. Endlich hat Blessing die Bretter gefunden. Dinarella freut sich. Die Kinder und sie krabbeln durch ein großes Loch in der Hecke zum Nachbargrundstück. Herr Löthmann sitzt auf einer Bank vor seinem Häuschen. Er raucht eine Pfeife, die nicht brennt. Lächelnd sieht er die Kinder an. "Schön, dass ihr mich mal wieder besucht. Eine Freundin habt ihr auch mitgebracht. Es ist ja Dinarella, die Prinzessin aus dem Regenbogenland! Isst du immer noch so gern die kleinsten Salatblätter?" Das Dinomädchen strahlt. Es freut sich sehr, den alten Mann wieder zu sehen. Es kann sich noch gut an ihn erinnern. Das er jetzt Herr Löthmann, oder H.L. heißt, stört nicht. Für Dinarella ist er der ‚.Farbenmann", der einige Monate für die Dinos gearbeitet hat. Die Farben des vorderen und auch des hinteren Regenbogens hätten beinahe ihre Leuchtkraft verloren. Und somit wurde das Tageslicht im Land hinter den Bögen immer schwächer. Mit einer ganz besonderen Farbmischung hat der Alte den Regenbögen einen neuen Glanz gegeben.
Die Bekanntschaft zwischen H.L. und Dinarella wundert die Mädchen nicht. Seit die kleine Dinoprinzessin da ist, scheint das Unmögliche möglich zu sein.
Beladen mit Einkaufstüten kommt Mama ins Haus. "Hallo Schreiber, wo steckst du", ruft sie fröhlich. "In der Werkstatt. Buchhändlerin", antwortet Papa dann immer.
Doch die Antwort bleibt aus. "Wahrscheinlich ist er in seiner Fantasiewelt unterwegs", überlegt Mama. Sie bringt den Einkauf in die Küche. Ein paar Minuten später klopft sie an die alte Eichentür der Werkstatt. Der Schriftsteller nennt seinen Raum weder Studio, Büro, Kreativschmiede, noch Schriftstellerklause. Ihm genügt Werkstatt oder Schreibstube. "Ich stelle die Schrift nicht hin, ich benutze sie zum Schreiben", erklärt er manchmal augenzwinkernd. "Antonius Schreiber, ich sehe es deinem Gesicht an. Es ist schon wieder passiert!"
"Du hast Recht, Destiny. Genau wie bei der Geschichte "Vom Mann zwischen den Welten. Als er hier plötzlich auftauchte, konnte ich seine Geschichte nicht zu Ende schreiben. Und nun lebt er als H. Löthmann schon ziemlich lange in dem Häuschen hinter der Hecke.
Gut, dass die Leute aus dem Dorf ihn für unseren Onkel halten. Sie mögen ihn, und seine Reparaturarbeiten schätzen sie sehr.
Doch heute handelt es sich nicht um eine menschliche Hauptperson meiner Geschichte. Dinarella, die Prinzessin aus dem Regenbogenland, hat sich aus meinen Gedanken geschlichen. Sie ist einfach herausgepurzelt und mitten auf dem Platz im Irrgarten gelandet. Ich sprach gerade mit dem Zeitungsmenschen, als die Mädchen mit dem Dino in den Hof kamen. Kannst du dir meinen Schrecken vorstellen, Destiny? Ein echter Dino zwischen unseren Kindern!"
Destiny nickt. "Hat Herr Zeiler etwas gemerkt, Antonius?"
Der hielt Dinarella wohl für ein extravagantes Spielzeug. Hat mir empfohlen, mehr davon herzustellen, der Schlaumeier."
"Wo ist Dinarella?" "Mit den Kindern bei Herrn Löthmann. Er repariert sicher gerade die Flugbretter."
"Märchenhafte Technik", hören die Eltern den alten Mann murmeln, als sie die Hütte betreten. "Mama ist wieder da!" Stürmisch umarmen Alana und Blessing ihre Mutter. "Schau Mama, das ist Dinarella, die Prinzessin aus dem Regenbogenland." Natürlich hat Mama das nette Dinomädchen sofort in ihr Herz geschlossen. "Hallo Dinarella, schön dass du bei uns bist", sagt sie. Auch Dinarella bekommt eine zärtliche Umarmung. Sofort schwimmen die Augen der Kleinen in Tränen. Sie denkt an ihre eigene Mutter, die sie so schmerzlich vermisst.
"Nicht weinen, Dinarella. Sei froh, dass Mama zurück ist. Weißt du, bei uns ist das nämlich so:
Papa schreibt die Geschichten, aber Mama hat die praktischen Ideen. Sie wird schon eine Lösung für dein Problem finden", erklärt Alana naseweis.
"Aber zuerst werde ich das Mittagessen kochen. In einer Stunde möchte ich euch alle in meiner Küche sehen. Auch Sie, H.L.!"
Zufrieden lehnt Dinarella sich an den Küchenstuhl, reibt über ihr kleines Bäuchlein. "Ich hatte meinen Hunger völlig vergessen. Danke, Mama von Alana und Blessing. Der Salat hat gut geschmeckt. Fast wie zu Hause."
"Freut mich. Aber bitte nenne mich Destiny. Mama von Alana und Blessing ist viel zu lang. Was essen Dinos denn sonst noch?"
"Ach, eigentlich nichts Besonderes. Viel Gemüse und Obst natürlich. An Feiertagen gibt es immer mein Lieblingsessen. Waffeln mit heißen Kirschen; schmecken einfach himmlisch."
Nach dem Essen bringen Mama und die Kinder die Küche wieder in Ordnung. Destiny will noch einmal in die Stadt. Eine Hängematte für Dinarella besorgen. "Wieso Hängematte? Dinarella kann doch bei uns schlafen."
"Habt ihr vergessen, dass morgen mein Urlaub beginnt? Wir wollten doch für ein paar Tage eine Reise ins Blaue machen. Papa kann Dinarella im Augenblick nicht in seine Geschichte zurückholen. Aus der Fahrt ins Blaue wird nun eben eine Reise zum doppelten Regenbogen. H.L. kann sich noch schwach an den Weg dorthin erinnern. Er wird uns helfen, Dinarella in ihr Land zurück zu bringen. Sobald ich wieder da bin, räumen wir das Wohnmobil ein. Dann können wir morgen zeitig losfahren." Ein kurzes Winken, schon ist Mamas Auto nicht mehr zu sehen.
Es ist fast dunkel. Herr Zeiler hat sich hinter dem großen Rhododendron- Strauch am Hofeingang versteckt. Mit einem Fernglas beobachtet er das geschäftige Treiben auf dem Platz vor dem Haus. "Aha, sie machen ihr Wohnmobil reisefertig. Bin gespannt, wohin die Fahrt geht. Den tollen Dino nehmen sie auch mit. Aber Moment mal, das ist gar kein Spielzeug. Es ist tatsächlich ein lebendes Wesen! Hab mich heute Morgen doch nicht getäuscht!" Aufgeregt greift der junge Mann zur Kamera. In schneller Folge fotografiert er Dinarella und die Kinder. Manchmal kommen auch die Eltern ins Bild.
"Das wird die Story meines Lebens. Ich werde berühmt, ganz sicher", flüstert er vor sich hin.
"Da bin ich völlig anderer Meinung!" Erschreckt schaut der Reporter hinter sich. "Oh. Entschuldigung, ich habe Sie nicht kommen hören. Sie sind sicher H.L.! Ich habe schon viel von Ihnen gehört", stottert Herr Zeiler verlegen.
"Das mag ja sein, mein Herr. Aber von Ihnen und dieser Geschichte hier wird niemand hören, so wahr ich H.L. heiße. Mit dem Berühmtwerden dürfen Sie sich noch etwas Zeit lassen", sagt H.L. betont freundlich. Schnell nimmt er dem neugierigen Menschen die Kamera aus der Hand. Zum Entsetzen des Journalisten öffnet H.L. die Kamera, zieht den Film heraus. "So, Sie packen Ihren Kram ein und verschwinden - so schnell es geht. Sollte ich Sie morgen früh hier oder auch nur in der Nähe des Wohnmobils entdecken, werde ich ziemlich böse. Das möchten Sie doch sicher nicht, oder?" Eingeschüchtert nickt H. Zeiler. "Gut, junger Mann. Sie versprechen mir jetzt, die Familie in Ruhe zu lassen. Geben Sie mir Ihre Hand darauf." Der Reporter hat doch tatsächlich ein bisschen Angst vor dem alten Mann. Deshalb gibt er ihm schnell die Hand. H. Zeiler wundert sich über den kraftvollen Händedruck des Alten. Doch plötzlich hat der Journalist völlig vergessen, was er hier auf dem Hof der Familie Schreiber tun wollte. Verwirrt schaut er um sich. Er springt in sein Auto, fährt schnell davon.
Natürlich behält H.L. diesen kleinen Zwischenfall für sich. Er möchte die Familie nicht beunruhigen.
In einem Wohnmobil ist Dinarella noch nie gefahren. Aufmerksam schaut sie sich alles an. Sie freut sich auf das Schlafen in der Hängematte. Papa und Mama sitzen im Führerhaus. Die drei Freundinnen dürfen sich im Wohnbereich aufhalten. Alana hat die Spiele-Sammlung aus dem Schrank geholt.
"Euer Mensch ärgere Dich nicht` heißt bei uns `Dino lauf'. Auch die anderen Brettspiele unterscheiden sich kaum von unseren", stellt Dinarella fest. H.L. hat die Reiseroute ausgetüftelt. Mit seinem selbstgebauten Auto fährt er vor dem Wohnwagen her. Über Funk gibt er häufig die Richtung an. Irgendwann stellen alle erstaunt fest, dass sie schon in Frankreich unterwegs sind. In der Nähe einer kleinen Stadt hält H.L. endlich einmal an. "Wird auch Zeit, eine Pause wird uns gut tun. Die Kinder müssen auch mal an die Luft", sagt Mama.
Auf dem Rastplatz sind zum Glück keine anderen Autos. Dinarella darf auch aussteigen. "Sind meine Rollflugbretter schon fertig H.L.", fragt sie höflich.
"Ja sicher, meine Kleine. Ich habe sie nur ein wenig verändert. Siehst du den neuen Knopf neben der Steuerung. Wenn du ihn drückst, verlängert sich das Brett um ein Dreifaches. Alana und Blessing können jetzt mit dir fahren. Extra Fußhalterungen habe ich auch angebracht. Das Höhensteuer funktioniert auch wieder", erklärt H.L. stolz.
"Ich fahre in die Stadt. Wir brauchen noch einige Lebensmittel und frischen Salat für Dinarella. Herr Löthmann wird mich begleiten. Bitte fahrt nur auf dem Parkplatz mit diesen komischen Dingern. Das Höhensteuer wird auf keinen Fall benutzt. Antonius, achte bitte darauf, dass die Kinder am Boden bleiben." Streng schaut Mama ihre Lieben an. Alle vier versprechen, keinen Unsinn zu machen. Papa allerdings reizt es schon sehr, diese Bretter auszuprobieren. Aber er begnügt sich damit, den Kindern zuzuschauen. In rasender Geschwindigkeit sausen sie über den Parkplatz. Sie kreischen vor Freude und Aufregung. Die Zeit vergeht wie im Flug. Mama und H.L. sind zurück. Sie haben Pizza, Brot, Salat und frische Erdbeeren mitgebracht. Nach dem Essen geht die Fahrt weiter. Vor Einbruch der Dunkelheit überqueren sie die Grenze von Frankreich nach Spanien. Auch H.L. kennt sich in allen Weltensprachen aus. Freundlich bittet er einen spanischen Bauern, dass Wohnmobil in der Nähe des Hofes parken zu dürfen. Dinarella ist sehr müde. Schnell ist sie in der Hängematte eingeschlafen.
"Wie lange müssen wir noch fahren, Herr Löthmann?"
"Durch ganz Spanien, bis zum Felsen von Gibraltar. Nur dort habe ich auf meinen Reisen zwischen den Welten einen doppelten Regenbogen gesehen. Eine Woche, vielleicht auch ein zwei Tage mehr, wird die Reise noch dauern, Herr Schreiber."
Alana, Blessing und Dinarella genießen die Fahrt zum Regenbogen sehr. Tagsüber verbringen sie die Zeit überwiegend im Wohnmobil. H.L. schafft es aber immer wieder, leere Parkplätze zu finden. Dort können die Kinder sich ungestört bewegen. Sehr schnell vergessen sie Sinn und Zweck dieser Reise.
"Sobald wir einen doppelten Regenbogen sehen, heißt es Abschied nehmen", erinnert Herr Schreiber hin und wieder.
Endlich hat die Familie die Strasse von Gibraltar erreicht.
"Gibraltar gehört zu England. Wir müssen durch den Zoll. Hoffentlich bekommen wir keine Schwierigkeiten. Die englischen Zollbeamten sollen sehr streng sein", sagt Mama besorgt.
Der Beamte überprüft die Papiere. "Alles in Ordnung, Sie können einreisen. Ach, einen Moment noch. Ich möchte mir gern den Wohnwagen von innen ansehen. Campingwagen sind mein Hobby. Ich suche immer nach neuen Anregungen und Ideen für die Inneneinrichtung", erklärt er freundlich. "Bitte wecken Sie unsere Tochter nicht auf. Sie hat eine schwere Grippe überstanden, schläft heute zum ersten Mal ein paar Stunden durch", ruft Mama.
Hier sieht es genau so wie in den anderen Wohnmobilen aus. Der Zollbeamte flüstert Dinarella ein "Schlaf dich gesund Kleine" zu. Enttäusch verlässt er nach kurzer Zeit den Wohnwagen.
"Warum hat der Mann H.L. mit seinem Auto nicht gesehen. Papa."
"Nun ja, Herr Löthmann hat ein besonderes Auto. In gefährlichen Momenten wird es unsichtbar. Aber steigt jetzt schnell wieder ein. Herr Löthmann fährt schon wieder." "In gut zwei Stunden haben wir unser Ziel erreicht. Am Ende der Strasse habe ich damals den doppelten Regenbogen entdeckt", berichtet der alte Mann über Funk. Ausgelassen tanzen die Kinder durch das Wohnmobil. "Endlich kommt Dinarella nach Hause", singen sie immer wieder nach einer selbsterdachten Melodie. Plötzlich hören sie auf zu tanzen. Traurig sehen sie sich an. "Schade, dass du uns verlassen musst. Wir werden dich sehr vermissen. So eine gute Freundin hatten wir noch nie. Ach, weshalb gibt es denn keine Dinos mehr auf der Erde", weint Alana. Blessing hält Dinarella im Arm, streichelt sie immerzu. Ein unaufhaltsamer Strom Dinotränen kullert auf den Teppich. Unter Schluchzen versprechen sich die Kinder, immer aneinander zu denken.
"Bitte Dinarella, hör auf. Der Wohnraum ist schon voller Blüten. Wir haben bald keinen Platz mehr."
"Das, das ist mein Abschiedsgeschenk. Schaut mal richtig hin." Die Kleine weint nicht mehr. Gespannt beobachtet sie die Mädchen.
"Sieh mal Blessing. Richtige Blüten sind das gar nicht. Sie sind aus Glas. Wunderschön, in allen Farben. Und guck die diese riesige Sonnenblume an, Alana."
"Also, aus Glas sind die Blumen nicht. Es sind Edelsteine aus dem Regenbogenland. Sie verblühen nie. Die Sonnenblume ist etwas Besonderes. Immer, wenn ihr einen doppelten Regenbogen seht, müsst ihr auf das erste grüne Blatt drücken. Dann verschwinden die braunen Kerne. Ein Fenster erscheint. Das zweite grüne Blatt ist für den Klingelton. Ich habe zu Hause die gleiche Blume. Sobald ich den Klingelton höre, sehe ich euch in meinem Fenster. Sprechen können wir nicht miteinander. Aber wir können uns sehen, oder zuwinken."
"Echt super, Dinarella. Die Kinder in unserer Schule werden ganz schön neidisch sein." "Die Sonnenblume muss ein Geheimnis zwischen uns bleiben. Sie funktioniert sonst nicht."
Ernst, fast feierlich, versprechen Alana und Blessing mit niemandem über das Geschenk zu reden. Papa öffnet die Tür. "Wir sind da. Komm Dinarella, ich helfe dir beim Aussteigen. Da vorn steht Herr Löthmann. Er hält nach dem Regenbogen Ausschau."
Die Kinder laufen zum Rand des Felsens. Dinarella schaut staunend auf das Meer. So etwas gibt es in ihrer Heimat nicht. Alle sehen sich die dunkle Wolkenwand am Himmel an. Wo bleibt nur der Regenbogen? Kalt und windig ist es auf dem Felsen. Kein Sonnenstrahl zu sehen. "Wir müssen halt auf besseres Wetter warten. Kommt Kinder, morgen ist auch noch ein Tag." Papa geht zum Wohnwagen. Plötzlich brechen ein paar Sonnenstrahlen durch die graue Wolkendecke.
Und dann, ja und dann erscheint auf einmal ein wunderschöner doppelter Regenbogen am Himmel. "Warte Papa. Er ist da. Wir können sogar die goldenen Treppenstufen sehen." Alana und Blessing sind sehr aufgeregt. Dinarella nicht. "Es ist soweit, meine Kleine. Schnall dir die Rollflugbretter unter. Sieh mal. Auf der drittletzten Stufe steht deine Nanny. H.L. schiebt Dinarella auf den Flugbrettern zu Mama und Papa.
"Nicht weinen, kleiner Schatz. Wir sind auch traurig, dass du nun gehen musst." Zärtlich, voller Liebe, umarmt Destiny das Dinokind. Papa streichelt Dinarella über das dicke, rote Haar. "In Gedanken werden wir noch oft zusammen sein", tröstet er.
Die Mädchen bekommen noch einmal eine kräftige Umarmung, dann saust Dinarella zur Regenbogentreppe. "Nanny, meine liebe Nanny", hören die Schreibers noch. Ein paar Blütentränen fallen links und rechts von Dinarella in die Wolken. Dann ist sie verschwunden.
"Auch ich muss mich nun verabschieden. Danke für die schöne Zeit, die ich mit Ihnen und ihren Kindern verbringen durfte. H.L. gibt zuerst Mama und danach den Mädchen die Hand. Lächelnd wendet er sich an Papa. "Wahrscheinlich sehen wir uns nicht wieder. Es sei denn, Sie vergessen erneut, dass die Dinos, der Farbenmann und Herr Löthmann in einer Geschichte zu Hause sind!"


 

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