"So, Mäxchen, du darfst dir noch ein wenig Benjamin Blümchen anhören - bis Papa kommt!" Sorgfältig deckt Mama ihren kleinen Jungen zu.
"Bitte die Füße extra einmollen, Mama, sie sind heute soo kalt." Einmollen ist Mäxchens Spezialausdruck für Gemütlichkeit.
Mama lächelt und stopft die Decke fest um den kleinen Körper des Jungen.
"Gute Nacht, mein Schatz, träum was Schönes."
"Nacht Mama, bis Morgen."
Mäxchen kuschelt sich in die Kissen. Ein wenig hört er Benjamin Blümchen zu. Aber eigentlich wartet er nur auf Papa. Er muss ihn etwas Wichtiges fragen.
"Wohnt hier der kleine Max?", fragt eine tiefe Stimme. "Darf man eintreten?"
Mäxchen klettert aus seiner Gemütlichkeit. Er reißt die Tür auf und springt mit einem Satz auf Papas Arm. "Da bist du ja endlich, Papa, wo warst du heute nur so lange - und erzählst du mir eine Geschichte?"
"Immer mit der Ruhe junger Mann. Zuerst einmal brauche ich unbedingt einen dicken Begrüßungskuss", unterbricht Papa Mäxchens Redefluss. "Der LKW war kaputt. Die Reparatur hat sehr lange gedauert, mein Junge. Aber das ist nicht mehr wichtig. Ich bin froh, wieder hier bei dir und Mama zu sein.
Schnell klettert der Vierjährige wieder in sein Bett, richtet sich nochmals gemütlich ein.
"Du Papa, ich muss dich etwas Wichtiges fragen. Oma hat gesagt, dass der Kuckuck in diesem Jahr noch nicht gerufen habe. Sie meint, das sei kein gutes Zeichen. Gutes Zeichen für was; und warum ruft der Kuckuck eigentlich?"
"Das ist aber ein Zufall. Ausgerechnet heute habe ich in meinem Merkbuch eine Geschichte über einen Kuckuck gefunden. Möglicherweise steht die Antwort auf deine Frage in diesem Buch. Möchtest du die Geschichte hören, Mäxchen?"