»Oh, gut«, sagte Harry. »Wer ist es?«Kaum hatte er gefragt, schlüpfte Hagrid durch die Tür. Wieimmer, wenn er sich in Räumen aufhielt, sah er verboten großaus. Er setzte sich neben Harry, warf ihm einen Blick zu undbrach in Tränen aus.
»Es war - alles - mein - verfluchter - Fehler«, schluchzte er,das Gesicht in den Händen vergraben. »Ich hab dem bösen Wichtgesagt, wie er an Fluffy vorbeikommen kann! Ausgerechnet ich!
Es war das Einzige, was er nicht wusste, und ich hab's ihmgesagt. Du hättest sterben können! Und alles für ein Drachenei!
Ich rühr kein Glas mehr an! Man sollte mich rausschmeißen undmich zwingen, als Muggel zu leben«»Hagrid!«, sagte Harry, entsetzt darüber, dass es Hagrid vorGram und Reue schüttelte und große Tränen an seinem Bartherunterkullerten. »Hagrid, er hätte es schon irgendwieherausgefunden, wir sprechen immerhin von Voldemort, er hättees rausgefunden, auch wenn du es ihm nicht gesagt hättest.«»Du hättest sterben können!«, wiederholte Hagrid. »Undnenn ja nicht den Namen!«»VOLDEMORT«, brüllte Harry und Hagrid bekam einensolchen Schreck, dass ihm das Weinen verging. »Ich hab ihngesehen und ich nenne ihn bei seinem Namen. -Bitte krieg dichwieder ein, wir hatten den Stein, er ist zerstört, er kann ihn nichtbenutzen. Nimm einen Schokofrosch, ich hab ganzeWagenladungen davon ...«Hagrid wischte sich mit dem Handrücken die Nase undsagte: »Da fällt mir ein - ich hab ein Geschenk für dich.«»Kein Wiesel-Sandwich, oder?«, sagte Harry mit besorgterMiene, und endlich ließ Hagrid ein leises Glucksen hören.
Hätt mich natürlich stattdessen rausschmeißen sollen -jedenfalls,das ist für dich ...«Es sah aus wie ein schönes, in Leder gebundenes Buch.
Harry öffnete es neugierig. Es war voller Zaubererfotos. Vonjeder Seite des Buches lächelten und winkten ihm seine Mutterund sein Vater entgegen.
»Hab Eulen an alle alten Schulfreunde deiner Eltern geschickt und sie um Fotos gebeten ... Wusste, dass du keine hast... Magst du es?«Harry brachte kein Wort hervor, doch Hagrid verstand ihn.
An diesem Abend ging Harry allein den Weg hinunter zumJahresabschlussfest. Madam Pomfrey, die noch einigen Wirbelveranstaltet hatte, weil sie ihn noch ein letztes Mal untersuchenwollte, hatte ihn aufgehalten, und so war die Große Halle schonvoller Schüler. Sie war in den Farben der Slytherins, Grün undSilber, ausgeschmückt, denn sie hatten den Hauspokal nun imsiebten Jahr in Folge gewonnen. Ein riesiges Transparent mit derSlytherin-Schlange bedeckte die Wand hinter dem Hohen Tisch.
Als Harry hereinkam, trat ein kurzes Schweigen ein unddann begannen alle auf einmal laut durcheinander zu reden. Errutschte auf einen Platz am Gryffindor-Tisch zwischen Ron undHermine und versuchte die Schüler nicht zu beachten, dieaufstanden, um ihn zu sehen.
Glücklicherweise kam nur wenige Augenblicke späterDumbledore herein. Das Geplapper erstarb.
»Wieder ein Jahr vorbei!«, rief Dumbledore ausgelassen.
»Und bevor wir die Zähne in unser köstliches Festessenversenken, muss ich euch mit dem schwefligen Geschwafel einesalten Mannes belästigen. Was für ein Jahr! Hoffentlich sind eureKöpfe ein wenig voller als zuvor ... ihr habtjetzt den ganzen Sommer vor euch, um sie wieder hübsch leer zuräumen, bevor das nächste Schuljahr anfängt ...