Es war, auf zwei Klauenfüßen stehend, ein gewaltigerSpiegel, der bis zur Decke reichte und mit einem reich verziertenGoldrahmen versehen war. Oben auf dem Rahmen war eineInschrift eingeprägt: NERHEGEB Z REH NIE DREBAZ TILTNANIEDTH CIN.
Nun, da von Filch und Snape nichts mehr zu hören war,schwand Harrys Panik und er näherte sich dem Spiegel, um sichdarin zu sehen und doch nichts zu sehen.
Er musste die Hand vor den Mund schlagen, um nicht zuschreien. Er wirbelte herum. Sein Herz hämmerte noch rasenderals vorhin bei dem schreienden Buch, denn er hatte nicht nur sichselbst im Spiegel gesehen, sondern eine ganze Ansammlung vollMenschen, die direkt hinter ihm standen.
Doch das Zimmer war leer. Rasch atmend drehte er sichlangsam wieder um und sah in den Spiegel.
Da war es, sein Spiegelbild, weiß und mit furchtverzerrtemGesicht, und dort, hinter ihm, spiegelten sich noch gut zehnandere. Harry blickte über die Schulter, doch immer noch war daniemand. Oder waren die vielleicht auch unsichtbar? War ertatsächlich in einem Zimmer voll unsichtbarer Menschen und wares die Eigenart dieses Spiegels, dass er sie spiegelte, unsichtbaroder nicht?
Erneut blickte er in den Spiegel. Eine Frau, die unmittelbarhinter ihm stand, lächelte ihn an und winkte. Er die Hand aus,doch er fasste ins Leere. Wenn sie wirklich da wäre, dann würdeer sie berühren, im Spiegel standen sie so nahe beieinander. Docher spürte nur Luft - sie und die anderen existierten nur imSpiegel.
Es war eine sehr schöne Frau. Sie hatte dunkelrotes Haarund ihre Augen - ihre Augen sind genau wie die meinen,dachte Harry und rückte ein wenig näher an das Glas heran.