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德语小说:金银岛-Der erste Schlag

时间:2010-11-03来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Schlag

Ich war froh, dem langen John entwischt zu sein. Mit Interesse schaute ich mich in der seltsamen Gegend um, in der ich mich befand. Ich hatte ein Stück Sumpf durchquert und war jetzt am Rand eines welligen, sandigen Landstriches, der sich etwa eine Meile hinzog. In mir erwachte die Entdeckerfreude. Die Insel war unbewohnt, meine Schiffskameraden hatte ich hinter mir gelassen, und vor mir gab es nichts Lebendiges außer Tieren und Vögeln. Hier und da sah ich blühende Pflanzen, die mir unbekannt waren, und manchmal auch Schlangen. Über ihre Gefährlichkeit dachte ich keinen Moment nach.

 


Dann kam ich an ein lang gestrecktes Dickicht, das bis an den Rand eines breiten, mit Schilf bewachsenen Sumpfes reichte. Der Umriss des Fernrohrberges war durch den Dunst undeutlich zu erkennen.

Plötzlich rauschte das Schilf, und eine kreischende Wolke von Vögeln erhob sich. Ich hatte Angst, dass sich meine Schiffskameraden dem Sumpf näherten, und ich hatte mich nicht getäuscht, denn bald hörte ich sehr entfernt und leise die Laute einer menschlichen Stimme. Die Stimme wurde immer lauter und kam immer näher. Obwohl ich große Angst hatte, dachte ich an meine Pflicht - die Piraten zu belauschen.

Ich erkannte die Stimme von John Silver, der sich mit einem anderen Mann, er hieß Tom, unterhielt. Ich kroch auf allen vieren und arbeitete mich langsam aber stetig an sie heran. Auf einer Lichtung sah ich John Silver im Gespräch mit Tom. Als ich sie belauschte, bekam ich mit, dass Silver den Mann überreden wollte, an der Meuterei teilzunehmen. Aber ich hatte einen von den ehrlichen Männern gefunden, denn ich hörte ihn sagen: "So war unser Herrgott jetzt zuschaut, ich würde lieber meine Hand verlieren. Wenn ich gegen meine Pflicht handle …"

Dann wurde er plötzlich durch einen Lärm unterbrochen. Weit draußen im Sumpf ertönte ein Laut wie ein Wutschrei, dem ein zweiter antwortete, und dann folgte ein schrecklicher, lang gezogener Schrei. Noch lange, als wieder Ruhe eingezogen war, gellte mir dieser Todesschrei in den Ohren.

Tom war bei diesem Schrei aufgesprungen, aber Silver verzog keine Miene. "Silver", sagte Tom, "was um Himmels Willen war das?" "Das?", antwortete Silver lächelnd. "Ich denke, das wird Alan gewesen sein."

Nach diesen Worten richtete sich Tom hoch auf. "Alan!", schrie er. "Dann Friede seiner Seele, denn er war ein aufrechter Seemann Und was dich anbelangt, John Silver: Wir sind lange Kameraden gewesen, aber das ist nun vorbei. Ihr habt Alan umgebracht, stimmt's? Nun, dann töte mich auch, wenn du kannst. Aber ich werde euch trotzen!"

Mit diesen Worten drehte der brave Bursche dem Koch den Rücken zu und machte sich auf den Weg zum Strand. Aber er sollte nicht weit kommen. Mit einem Schrei griff John nach dem Ast eines Baumes, schleuderte die Krücke aus seiner Achselhöhle und jagte dieses ungewöhnliche Wurfgeschoss durch die Luft. Mit der Spitze traf es den armen Tom mit furchtbarer Gewalt mitten in den Rücken. Er streckte seine Arme in die Höhe, stöhnte auf und fiel zu Boden. Im nächsten Augenblick war John über ihm und stieß sein Messer zweimal bis an den Griff in den schutzlosen Körper.

Für eine Weile drehte sich die ganze Welt vor meinen Augen. Silver reinigte an einem Grasbüschel sein blutverschmiertes Messer und holte dann aus der Tasche eine Pfeife heraus. Mit ihr brachte er verschiedene Töne hervor, die weithin zu hören waren.

Ich hatte Angst, dass gleich noch mehr Männer kommen würden und begann, mich zurückzuziehen. Ich kroch so schnell und so lautlos, wie ich konnte, zum Wald. Dabei hörte ich die Rufe der alten Seeräuber. Ich rannte wie nie zuvor drauflos und dabei wurde meine Angst immer größer.

Konnte irgendein Mensch verlorener sein als ich? Wenn auch die Kanone abgefeuert wurde, wie konnte ich es wagen, zu den Booten hinunter zu gehen und mich unter die Feinde zu mischen, die gerade eben diese Bluttat ausgeführt hatten? Würde mir nicht auch der erste Beste den Hals umdrehen?

Ich rannte ohne Unterbrechung weiter und kam so dem Fuß des kleinen Berges mit den zwei Spitzen näher. Hier war die Luft frischer, und es gab immergrüne Eichen und große Kiefern.

An dieser Stelle traf mich ein neuer Schrecken. Ich blieb mit klopfendem Herzen stehen.

 

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