Die letzten waren Cavalcanti Vater und Sohn. Der Letztere ordnete noch seine Haare vor dem Spiegel im Foyer und lief dann zur Kutsche. In diesem Augenblick legte sich eine Hand auf seine Schulter: Der junge Mann wandte sich um und blickte erstaunt in ein von der Sonne verbranntes, von einem dichten schwarzen Bart eingerahmtes Gesicht. Ein spöttisches Lächeln, das den Mund öffnete, ließ schneeweiße Zähne wie die eines Wolfes sichtbar werden.
"Was wollen Sie von mir? Man bettelt nicht am Abend", sagte Andrea Cavalcanti misstrauisch.
Es war dunkel, aber als er das rote Kopftuch erkannte rief er aus: "Caderousse! Du konntest von der Galeere fliehen?"
"Ja, und ich schwöre dir, sie sieht mich niemals wieder. Mein lieber Benedetto, du hast also dein Glück gemacht?"
"Pst! Ich heiße hier Andrea Cavalcanti!"
"Wie dem auch sei. Du wirst mir auch zu meinem Glück verhelfen. Ich möchte eine anständige Existenz, ein Zimmer in einem ehrlichen Haus, mich rasieren lassen und das Kaffeehaus besuchen." Diese Worte waren von einer Drohung begleitet, die Benedetto wohl verstand.
"Gut, Caderousse, du willst glücklich werden. Was verlangst du?"
"Zweihundert Francs im Monat."
Es blieb Benedetto nichts anderes übrig, als dieser Forderung nachzukommen. Er zahlte die Rate für den ersten Monat und Caderousses dunkle Gestalt verschwand in einem Gässchen. Benedetto - beziehungsweise Andrea - erkannte, dass ihm seine neue Rolle als vermögender italienischer Adeliger nicht nur Genuss bereiten würde.
Er ahnte nicht, dass er soeben seinen leiblichen Eltern gegenübergestanden gestanden hatte, genauso wenig, wie Frau Danglars und Herr von Villefort wussten, dass sich hinter Andrea Cavalcanti nichts weiter verbarg, als ihr mutmaßlich im Garten von Auteuil vergrabener Sohn.
Der Einzige, der die wahren Zusammenhänge kannte, war der Graf von Monte Christo - und er zog alle Fäden für seine Pläne.