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德语小说:风中的柳树-Trauriger Kröterich

时间:2010-10-10来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Trauriger Kröterich

Eine kleine feste Pfote packte die Kröte am Nacken und zog sie mit aller Kraft aus dem Wasser. Es war die Ratte, die den klitschnassen Kröterich über den Rand der Höhle zog. Da stand er nun, schlammverschmiert aber gesund in der Eingangshalle. Das Wasser tropfte aus allen Poren und er war vergnügt und aufgeregt wie lange nicht.

 

Bevor die Ratte überhaupt zu Wort kommen konnte, rief der Kröterich: "Oh Rattenschätzchen, was glaubst du, was mir alles widerfahren ist, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben? Aber du wirst hören, ich habe alle Leiden tapfer ertragen, jede Prüfung würdevoll hinter mich gebracht und jegliche Täuschung klug geplant und durchgeführt ..." Es sollte noch eine Weile dauern, bis der Kröterich seinen Abenteuerbericht vom Gefängnis bis zur Flucht ausschweifend erzählt hatte.

Doch die Ratte zeigte sich weniger beeindruckt als Kröte das erwartet hätte. "Du gehst jetzt erst einmal nach oben und ziehst diesen Baumwollkittel aus, der aussieht als hätte er zuvor einer Wäscherin gehört." Danach solle er sich waschen und was Anständiges anziehen, befahl die Ratte weiter. "Ich erwarte ein sittsam gekleidetes Tier, wenn du diesen Raum hier wieder betrittst."

Und tatsächlich, man hatte selten ein so zerlumptes und verfleddertes Tier gesehen wie den Kröterich, wie der da stand. Als er widersprechen wollte, schritt die Ratte sogleich ein: "Schluss jetzt mit dem Geschwätz - geh nach oben! Danach habe ich ein ernstes Wort mit dir zu reden!"

Eigentlich wollte der Kröterich widersprechen, doch als er sich im Flurspiegel betrachtete - das Kopftuch tief im Gesicht, den schmutzigen Baumwollfetzen am Leib - da verzog er sich brav nach oben. Als er gewaschen und gekämmt in den Spiegel blickte, konnte er sich nicht mehr vorstellen, dass irgendwer es mal gewagt hat, ihn für ein Waschweib zu halten.

Als er wieder nach unten kam, war das Mittagessen angerichtet. Da bemerkte der Kröterich, dass er seit dem Zusammentreffen mit dem Zigeuner keine Nahrung mehr zu sich genommen hat. Während des ganzen Essens konnte der Kröterich es nicht unterlassen, von seinen Abenteuern zu erzählen. Was heißt erzählen - er führte sich auf wie der größte Angeber. Und je mehr er prahlte, umso verhaltener saß die Ratte am Tisch.

Als dem Kröterich endlich nichts mehr einfallen wollte, war Ruhe im Raum. Nun kam die Ratte zu Wort. "Lieber Freund, ich verstehe ja, was du durchmachen musstest. Aber merkst du nicht, dass du dich selbst zum Narren machst? Weshalb machst du diese unvernünftigen Sachen, die nicht halb so lustig sind wie du glaubst? Nimm endlich Vernunft an und denk darüber nach, was dein Verhalten für deine Freunde bedeutet."

Nun, weil der Kröterich ein gutes Herz besaß, war er der Ratte keineswegs böse um seine Meinung. Auch wenn er sich ziemlich darüber aufregte, war er durchaus in der Lage, Dinge von allen Seiten zu betrachten. Trotzdem murmelte er während der ganzen Predigt der Ratte: "Es hat aber unglaublich viel Spaß gemacht." Am Ende der Rattenpredigt seufzte Kröterich betreten und sagte in gezähmtem Ton: "Wie Recht du hast! Ich sehe ja ein, dass ich ein eitler Narr bin. Ab jetzt werde ich brav sein und ich versichere dir, nie wieder so etwas zu tun!"

Er setzte hinzu, dass er gar nicht mehr so vernarrt in Autos sei, seit er fast abgesoffen wäre. Außerdem erzählte er der Ratte von seiner neuen Idee, die ihm gekommen sei, als er im Wasser hing, am Rande der Höhle hängend und um Luft ringend … seine Idee drehe sich um Motorboote.

Doch bevor er weiter erzählen konnte, stampfte die Ratte vor Wut auf. Da versuchte der Kröterich seinen Retter zu besänftigen und schlug vor eine Tasse Kaffee zu trinken. "Dabei unterhalten wir uns friedvoll. Danach bummle ich nach Krötenhall und ziehe endlich wieder meine eigenen Kleider an", sagte der Kröterich. "Jetzt wird alles wieder gut. Ich habe daraus gelernt und will ein friedvolles Leben führen, mich mit meinem Haus beschäftigen, den Park bearbeiten und Freunde bewirten. Außerdem werde ich mit einer Ponykutsche herumfahren, wie früher, bevor mich die Abenteuerlust überkommen hat."

Der Ratte blieb fast die Luft zum Atmen weg. "Nach Krötenhall hinüber", schrie sie fassungslos, "bist du noch zu retten? Oder willst du etwa behaupten, dass du von nichts weißt? Weder von den Hermelinen noch von den Wieseln?"

Der Kröterich zitterte am ganzen Körper. "Was, die Kerle aus dem Wilden Wald?!", schrie er. "Was soll ich wissen?"

"Na, sie haben Krötenhall an sich gerissen", erklärte ihm die Ratte.

Empört stützte sich Kröterich am Tisch ab, dicke Tränen rollten ihm über die Wangen, direkt auf die Tischplatte. Tropf! Tropf! Währenddessen murmelte er, die Ratte möge ihm alles berichten, er würde die schrecklichen Nachrichten tapfer ertragen.

So erzählte die Ratte: "Über dich wurde viel getratscht. Die Tiere am Fluss waren nachsichtig, aber die Bewohner des Wilden Waldes waren weniger gnädig. Und sie erzählten, du würdest nie wieder zurückkommen. Aber Dachs und Maulwurf haben immer zu dir gestanden - sie wussten, dass du zurückkommen wirst. Sie haben an dich geglaubt und wussten, dass du es irgendwie schaffen würdest."

Die Kröte, die bisher betreten schweigend dagesessen hatte, fühlte sich geschmeichelt ob dieses Treuebeweises. Er saß bereits wieder aufrechter in seinem Sessel.

Die Ratte sprach weiter: "Die Beiden waren sich sicher, dass man lediglich einen guten Anwalt, einen Beutel Geld und eine gehörige Portion Frechheit bräuchte, um gegen ein Strafgesetz anzukommen. So haben sie ihr Gepäck nach Krötenhall gebracht und dort geschlafen, gelüftet und alles in Stand gehalten. Niemals hätten sie gedacht, dass die Tiere aus dem Wald das Herrenhaus für sich in Anspruch nehmen würden. Doch so sollte es kommen.

Eines Nachts haben die Frettchen, die Wiesel und alle anderen vom Gewächshaus bis zur Küche das ganze Gut eingenommen. Maulwurf und Dachs saßen im Herrenzimmer und bekamen zuerst gar nichts mit von alldem. Bis diese blutrünstigen Gauner sich auf sie stürzten. Aber auch wenn sich Dachs und Maulwurf vehement verteidigten, ohne Waffen war da nichts zu machen. Was sind schon zwei Tiere gegen Hunderte? Tief gedemütigt und geschunden mussten sie fliehen.

Der herzlose Kröterich musste bei dieser Vorstellung ein Kichern unterdrücken, was ihm schwer fiel. Um der Ratte zu gefallen zog er ein einigermaßen empörtes Gesicht und sagte: "Unglaublich!"

"Ja", sagte die Ratte, "und seitdem hausen die Kerle aus dem Wilden Wald in Krötenhall. Das Haus soll in einem bedenklichen Zustand sein. Sie trinken deinen Wein, essen deine Vorräte und singen primitive Lieder über Gefängnisse, Polizisten und Gerichte.

 

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