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雄猫穆尔的生活观:Zweiter Abschnitt.-18

时间:2020-11-06来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Zweiter Abschnitt
Der Professor, und die, die mit ihm gekommen, machten nun einen grimmigen Spektakel um mich her, der meines Bedünkens, wenigstens bei dem Verpacken der Nachtmützen und der grauen Röcke, nicht nötig gewesen wäre.
 
Auf einmal rief draußen eine hohle Stimme: das Haus brennt! „Hoho, sprach der Meister Abraham, da muß ich auch dabei sein, bleibt nur ruhig, Ihr Herren! wenn die Gefahr da ist, bin ich wieder hier und wir packen an!“ —
 
Und damit verließ er eilig das Zimmer.
 
Mir wurde in meinem Korbe wirklich bange. Das wilde Getöse — der Rauch, der nun in das Zimmer zu dringen begann, alles mehrte meine Angst! — Allerlei schwarze Gedanken stiegen in mir auf! — Wie wenn der Meister mich vergäße, wenn ich schmachvoll umkommen müßte in den Flammen! — Ich fühlte, die furchtbare Angst mochte es verschulden, ein besonderes häßliches Kneifen im Leibe. — Ha! dacht' ich, wenn im Herzen falsch, wenn neidisch ob meiner Wissenschaft, mich los zu werden, enthoben jeder Sorg' zu sein, nun mich der Meister noch in diesen Korb gespunden. — Wie wenn selbst dieser unschuldsweiße Trank — wie, wär' es Gift, das er mit schlauer Kunst hier zubereitet, mir den Tod zu geben? — Herrlicher Murr, selbst in der Todesangst denkst du in Jamben, läss'st nicht aus der Acht, was du im Shakespeare, Schlegel einst gelesen! — Meister Abraham steckte den Kopf zur Türe hinein, und sprach: die Gefahr ist vorüber, Ihr Herren! Setzt Euch nur ruhig hin an jenen Tisch, 129und trinkt die paar Flaschen Wein aus, die Ihr in dem Wandschrank gefunden, ich meinesteils begebe mich noch ein wenig auf's Dach, und will erklecklich spritzen. — Doch halt, erst muß ich nachsehen, was mein guter Kater macht.
 
Der Meister trat vollends hinein, nahm den Deckel von dem Korbe, in dem ich saß, sprach mir zu mit freundlichen Worten, erkundigte sich nach meinem Wohlbefinden, fragte, ob ich vielleicht noch einen gebratenen Vogel verspeisen wolle, welches alles ich mit mehrmaligem süßen Miau erwiderte, und mich recht bequem ausstreckte, welches mein Meister mit Recht für das beredte Zeichen nahm, daß ich satt sei, noch im Korbe zu bleiben wünsche, und stülpte den Deckel wieder auf.
 
Wie wurde ich nun von der guten, freundlichen Gesinnung überzeugt, die Meister Abraham für mich hegte. Ich hätte mich meines schnöden Mißtrauens schämen müssen, wenn es überhaupt für einen Mann von Verstande schicklich wäre, sich zu schämen. Am Ende, dacht' ich, war auch die fürchterliche Angst, das ganze, Unheil ahnende Mißtrauen weiter nichts, als poetische Schwärmerei, wie sie jungen, genialen Enthusiasten eigen, die dergleichen oft förmlich brauchen, als berauschendes Opium. Das beruhigte mich ganz und gar.
 
Kaum hatte der Meister die Stube verlassen, als der Professor, ich konnt' es durch eine kleine Fitze des Korbes bemerken, sich mit mißtrauischen Blicken nach dem Korbe umschaute, und dann den andern zuwinkte, als habe er ihnen irgend Wichtiges zu entdecken. Dann sprach er mit so leiser Stimme, daß ich kein Wörtlein verstanden, hätte der Himmel nicht in meine spitzen Ohren mir unglaublich scharfes Gehör gelegt. Wißt ihr wohl, wozu ich eben jetzt Lust hätte? — Wißt ihr wohl, daß ich hingehen zu jenem Korbe, ihn öffnen, und dem verfluchten Kater, der drinnen sitzt, und der uns jetzt vielleicht alle mit seinem übermütigen Selbstgenugsein verhöhnt, dies spitze Messer in die Kehle stoßen möchte?
 
Was fällt Euch ein, Lothario, rief ein anderer, den hübschen Kater, den Liebling unseres wackeren Meisters wolltet Ihr umbringen? — Und warum sprecht Ihr denn so leise?
 
Der Professor ebenso mit gedämpfter Stimme wie vorher weiter sprechend, erklärte, daß ich alles verstehe, daß ich lesen und schreiben könne, daß mir Meister Abraham auf eine, freilich geheimnisvolle, unerklärliche Weise, die Wissenschaften beigebracht, so daß ich schon jetzt, wie ihm der Pudel Ponto verraten, schriftstellere und dichte, 130und daß das alles dem schelmischen Meister zu nichts anderem dienen werde, als zur Verspottung der vortrefflichsten Gelehrten und Dichter.
 
O, sprach Lothario mit unterdrückter Wut, ich seh' es kommen, daß Meister Abraham, der ohnedem das Vertrauen des Großherzogs in vollem Maße besitzt, daß er mit dem unglückseligen Kater alles durchsetzt, was er nur will. Die Bestie wird Magister legens werden, die Doktorwürde erhalten, zuletzt als Professor der Ästhetik Kollegia lesen über den Äschylos — Corneille — Shakespeare! — ich komme von Sinnen! — der Kater wird in meinen Eingeweiden wühlen, und hat ganz infame Krallen! —
 
Alle gerieten bei diesen Reden Lotharios, des Professors der Ästhetik, in das tiefste Erstaunen. Einer meinte, es sei ganz unmöglich, daß ein Kater lesen und schreiben lernen könne, da diese Elemente aller Wissenschaft nächst der Geschicklichkeit, der nur der Mensch fähig, eine gewisse Überlegung, man möchte sagen, Verstand, erforderten, der sogar nicht allemal bei dem Menschen, dem Meisterstück der Schöpfung, anzutreffen, viel weniger bei gemeinem Vieh! 
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