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雄猫穆尔的生活观:Zweiter Abschnitt.-16

时间:2020-09-01来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Zweiter Abschnitt
Und dann sich rasch zum Kapellmeister wendend: „Sie haben mich ganz mit sich ausgesöhnt, lieber Kreisler! — O jetzt verstehe ich Ihren springenden Humor. — Er ist köstlich, in der Tat köstlich! — Nur in dem Zwiespalt der verschiedensten Empfindungen, der feindlichsten Gefühle — geht das höhere Leben auf! — Haben Sie Dank, herzlichen Dank — da! — ich erlaube Ihnen, mir die Hand zu küssen!“
 
Kreisler faßte die ihm dargebotene Hand, und wiederum, wiewohl nicht so heftig als zuvor, durchdröhnte ihn der Pulsschlag, so daß er einen Moment zu zögern genötigt war, ehe er die zarten enthandschuhten Finger an den Mund drückte, sich mit solchem Anstand verbeugend, als sei er noch Legationsrat. Selbst wußte er nun nicht, wie es kam, daß ihm diese physische Empfindung bei dem Berühren der fürstlichen Hand ungemein lächerlich bedünken wollte. Am Ende, sprach er zu sich selbst, als die Prinzessin ihn verlassen, am Ende ist die Gnädigste eine Art von Leydner Flasche, und walkt honette Leute durch mit elektrischen Schlägen nach fürstlichem Belieben! —
 
Die Prinzessin hüpfte, tänzelte im Saal umher, lachte, trällerte dazwischen la Rachelina molinarina, und herzte und küßte bald diese, bald jene Dame, versicherte, nie in ihrem Leben sei sie froher gewesen, und das habe sie dem wackern Kapellmeister zu verdanken. Der ernsten Benzon war das alles im höchsten Grade zuwider, sie konnte es nicht lassen, die Prinzessin endlich bei Seite zu ziehen, und ihr ins Ohr zu flüstern: „Hedwiga, ich bitte Sie, welch ein Betragen!“
 
Ich dächte, liebe Benzon, erwiderte die Prinzessin mit funkelnden Augen: wir ließen heute das Hofmeistern und gingen alle zu Bette! — Ja! — zu Bette — zu Bette! Und damit rief sie nach ihrem Wagen.
 
Schweifte die Prinzessin aus in krampfhafter Lustigkeit, so war Julia indessen still und trübe geworden. Den Kopf auf die Hand gestützt, saß sie am Flügel, und ihr sichtliches Verbleichen, das umflorte Auge, bewies, daß ihr Unmut bis zum physischen Weh sich gesteigert.
 
Auch Kreislern war das Brillantfeuer des Humors verlöscht. Jedem Gespräch ausweichend, tappte er mit leisen Schritten nach der Türe. Die Benzon trat ihm in den Weg. Ich weiß nicht, sprach sie, welche sonderbare Verstimmung heute mir — —
 
(M. f. f.) alles so bekannt, so heimisch vor, ein süßes Aroma, selbst wußt' ich nicht, von welchen vortrefflichen Braten, wallte in bläulichen Wolken über die Dächer daher, und wie aus weiter — weiter Ferne, im Säuseln des Abendwindes, lispelten holde Stimmen: Murr mein Geliebter! wo weiltest du so lange. —
 
Was ist's, das die beengte Brust,
Mit Wonneschauer so durchbebt,
Den Geist zum Himmel hoch erhebt,
Ist's Ahnung hoher Götterlust?
Ja — springe auf, du armes Herz,
Ermut'ge dich zu kühnen Taten,
Verwandelt ist in Lust und Scherz,
Der trostlos bittre Todesschmerz,
Die Hoffnung lebt — ich rieche Braten!
So sang ich, und verlor mich, des entsetzlichen Feuerlärms nicht achtend, in die angenehmsten Träume! Doch auch hier auf dem Dache sollten mich noch die schreckhaften Erscheinungen des grotesken Weltlebens, in das ich hineingesprungen, verfolgen. Denn ehe ich mir's versah, stieg aus dem Rauchfange eines jener seltsamen Ungetüme empor, die die Menschen Schornsteinfeger nennen. Kaum mich gewahrend, rief der schwarze Schlingel: Husch Katz! und warf den Besen nach mir. Dem Wurfe ausweichend, sprang ich über das nächste Dach hinweg, und hinunter in die Dachrinne. Doch wer schildert mein frohes Erstaunen, ja meinen freudigen Schreck, als ich wahrnahm, daß ich mich auf dem Hause meines wackern Herrn befand. Behende kletterte ich von Dachluke zu Dachluke, doch alle waren verschlossen. Ich erhob meine Stimme, jedoch umsonst, niemand hörte mich. Indessen wirbelten die Rauchwolken von dem brennenden Hause hoch auf, Wasserstrahlen zischten dazwischen, tausend Stimmen schrien durcheinander, das Feuer schien bedrohlicher zu werden. Da öffnete sich die Dachluke, und Meister Abraham schaute heraus in seinem gelben Schlafrock. „Murr, mein guter Kater Murr, da bist du ja! — Komm hinein, komm hinein, kleiner Graupelz!“ So rief der Meister freudig, als er mich erblickte. Ich unterließ nicht, ihm durch alle Zeichen, die mir zu Gebote standen, auch meine Freude zu erkennen zu geben: es war ein schöner herrlicher Moment des Wiedersehens, den wir feierten. Der Meister streichelte mich, als ich zu ihm hinein in den Dachboden gesprungen, so, daß ich vor Wohlbehagen in jenes sanfte, süße Knurren ausbrach, das die Menschen in höhnender Verspottung mit dem Worte „spinnen“ bezeichnen. Ha ha, sprach der Meister lachend, ha ha, mein Junge, dir ist wohl, da du vielleicht von weiter Wanderung zurückgekehrt bist in die Heimat, du erkennst nicht die Gefahr in der wir schweben. — Beinahe möchte ich wie du, ein glücklicher harmloser Kater sein, der sich den Teufel was schert um Feuer und Spritzenmeister, und dem kein Mobiliar verbrennen kann, da das einzige Mobile, dessen sein unsterblicher Geist mächtig, er selbst ist.“ 
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