Stechmücken können gefährliche Viren auf den Menschen übertragen. Normalerweise sind diese Viren in sehr warmen Ländern zu Hause. Jetzt kommen sie immer häufiger auch in Deutschland vor.
Wenn Mücken einen Menschen stechen, saugen sie Blut. Sie sind danach etwa doppelt so schwer wie vorher. Für Menschen können die Mücken gefährlich werden, denn sie geben beim Stechen Viren oder Parasiten weiter. Damit können sie schlimme Krankheiten übertragen, wie zum Beispiel Malaria.
Die meisten Viren existieren in warmen und feuchten Regionen. Egbert Tannich vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg erklärt: „Wenn es warm ist, vermehren sich die Viren in der Mücke schneller.“ Tannich und sein Kollege Sven Klimpel stellten in einer Studie fest, dass tropische Stechmücken aus Afrika, Asien oder Lateinamerika immer wieder nach Europa kommen. Viele dieser Mücken werden von Touristen nach Deutschland gebracht. Die meisten Mücken verschwinden nach einem kalten Winter wieder.
Allerdings werden die Winter in Deutschland durch den Klimawandel kürzer und wärmer. So können die Mücken häufiger überleben. Und es sind nicht nur die exotischen Stechmücken, die den Wissenschaftlern Sorgen machen. Klimpel sagt: „Unsere einheimischen Mücken fühlen sich bei diesem Wetter ebenfalls sehr wohl. Sie produzieren schon jetzt mehrere Generationen im Jahr.“
Tannich und Klimpel fanden erst kürzlich Larven des Hundehautwurms in deutschen Stechmücken. Dieser Parasit ist eigentlich in Afrika, Asien und Südeuropa heimisch. Wenn eine Mücke ein infiziertes Tier, z. B. einen Hund oder einen Fuchs, sticht, kann sie die Parasiten bei ihrem nächsten Stich auf den Menschen übertragen. Diese Larven sind zwar für den Menschen meist ungefährlich. Allerdings ist sich Klimpel sicher: Auch die gefährlichen Krankheiten, die die Mücken übertragen, werden in den nächsten zehn bis 50 Jahren in Deutschland immer häufiger auftreten.
Glossar
Stechmücke, -n (f.) – eine kleines Tier, die anderen Lebewesen Blut abnimmt und sich davon ernährt
Virus, Viren (m.) – sehr kleiner Organismus, der Krankheiten verursacht
etwas über|tragen – etwas (z. B. eine Krankheit) an jemand anderen weitergeben
jemanden stechen – jemanden mit einem spitzen Gegenstand an der Haut verletzen
etwas saugen – etwas Flüssiges mit dem Mund zu sich ziehen
Parasit, -en (m.) – ein sehr kleines Lebewesen, das in dem Körper eines anderen Lebewesens lebt
Malaria (f., nur Singular) – eine gefährliche Krankheit, die in sehr heißen Gebieten vorkommt und von → Parasiten → übertragen wird
Tropen (nur Plural) – die Gebiete auf der Erde, in denen es immer sehr heiß ist
sich vermehren – mehr werden
Studie, -n (f.) – hier: eine wissenschaftliche Untersuchung zu einem bestimmten Thema
tropisch – aus den Tropen kommend
verschwinden – weggehen; hier: sterben
Klimawandel (m., nur Singular) – die Veränderung des Klimas
exotisch – fremd und ungewöhnlich
einheimisch – so, dass jemand/etwas aus dem eigenen Land kommt
Generation, -en (f.) – hier: eine Gruppe von Lebewesen, die zur selben Zeit geboren wurde
Larve, -n (f.) – eine frühe Entwicklungsphase von bestimmten Lebewesen
Wurm, Würmer (m.) – hier: ein → Parasit
heimisch sein – seine Heimat haben
infiziert – krank; von einem → Virus oder → Parasit befallen
auf|treten – vorkommen