31.
Vielseitig und oft reich an Wissen,
Wirkt’s nah und fern. Wer möcht’ es missen?
Wer hätt’ es nie befragt, begehrt?
Wem hätt’ es Freude nie gewährt?
Wird’s nicht geliebt, geschätzt, gepriesen,
Vermag’s nicht, Welten zu erschließen?
Und doch ist Undank es gewohnt
Und bleibt von Leiden nicht verschont.
Ja, manchmal liegt es still und stumm,
Verlassen ganz, nur so herum.
Auch kehrt’s den Menschen oft in Ruh’
Für lange Zeit den Rücken zu.
Doch dem, der’s zu erkennen strebt,
Teilt’s offen mit, was in ihm lebt,
Wird ihm Gefährte stiller Stunden
Und bleibt ihm oft als Freund verbunden.
Zwar laß mit jedem dich nicht ein
Und wert’ es nicht nach äußerm Schein!
Wie es gekleidet, wie es heiße,
Ob es auch Gold und Pracht dir weise,
Bedenk’: was dir soll wahrhaft frommen,
Das muß aus seinem Innern kommen.
32.
Nahn mit S sie finster deinen Wegen,
Unterliege nicht!
Hoffnungsfroh blick’ ihm mit M entgegen:
Sieh! aus Nacht wird Licht.
33.
Es drückt sich oft in Ecken,
Als wär’s zu gar nichts nutz,
und ist doch allerwegen
Den Menschen Freund und Schutz.
In stiller Selbstentfaltung
Reicht’s ihnen Hilfe dar,
Ja, durch die Lüfte eilt es,
Zu retten in Gefahr.
Zwar steht und wirkt’s in Ehren
Oft auch in Heimeswelt,
Und trautem Lampenschimmer
Es gerne sich gesellt.
Stets will’s behüten, trösten,
Ob’s auch kein Wörtchen spricht.
Und wanderst du ins Weite:
Nimm’s mit! Vergiß es nicht!
34.
Im stillen Wald sind sie zu Haus,
Dort gehn sie arglos ein und aus,
Tun keinem was zuleide.
Doch sieh! ein Schieben her und hin,
Und plötzlich ändert sich ihr Sinn:
Sie stehn in Wehr und Waffen.
Und wiederum mag es geschehn,
Daß wir sie ganz verwandelt sehn:
Wo bliebe sonst die Ehre!
35.
Bewundernd sieht die Ersten man erglühen,
Im Sonnenlicht die Letzten hold erblühen.
Wer zu den Ersten steigt, dem mag es glücken,
Des Ganzen einen frischen Strauß zu pflücken.
31. Das Buch.
32. Sorgen – Morgen.
33. Der Schirm.
34. Rehe – Heer – Ehre.
35. Alpenrosen.