6.
Zwei Enden hat’s, doch eines pflegt
Sich meistens zu verstecken.
Wer aber vordringt unentwegt,
Wird es gewiß entdecken.
Rund ist es oft, gleichwie ein Ball,
Und dreht sich gern im Kreise,
Bleibt unverletzt, kommt’s auch zu Fall,
Und stets geweiht dem Fleiße.
Viel schöne Dinge wirkt’s gemach,
Der Menschenhand verbunden;
Doch immer kleiner wird es, ach!
Bis es zuletzt verschwunden.
7.
Es rührt sich flink und gehet stets im Takt,
Denn seine Pflicht befiehlt ihm: »Sei exakt!
Mach’ Stund’ um Stund’
Die stille Rund’!«
Es gilt uns viel. Oft hat’s ein kostbar Haus,
Darin’s geschäftig ist tagein, tagaus.
Wenn’s nicht mehr will,
Steht’s einfach still.
Den Kindern sagt es gern etwas ins Ohr,
Und großen Leuten lügt es oft was vor.
Doch jeder frägt’s,
Man hegt und trägt’s.
Leis tönt oft seine Stimme, hörbar kaum,
Bald klingt sein Ruf vernehmlich durch den Raum
Und hallt oft weit:
»Benützt die Zeit!«
Doch wer genau will wissen, was es taug’,
Der fasse prüfend nur sein Werk ins Aug’:
Das Werk, es lehrt
Den innern Wert.
8.
Das Zweite passet nicht zum Ersten,
Es dienet anderm Herrn.
Das Ganze aber schmiegt dem Ersten
Sich an und schützt es gern.
9.
Was fingen wir ohne die Erste an?
Wir Menschen wären wohl übel dran,
Und gar die lieben Kleinen,
Die würden weinen.
Und ohne die Letzten, wie wär’s hier bestellt?
Man fände sich schwerlich zurecht in der Welt.
Drum baut ihrer neue man immer
Und ruhet nimmer.
Das Ganze ward nicht durch Menschenhand,
Und keine greift je das silberne Band.
Doch leuchten die ewigen Sterne,
Dann schimmert es ferne.
10.
Mit r sind es die Bösen in der Welt,
Mit l sind sie dem Pflanzenreich gesellt,
Mit u sind’s Fensterlein, euch wohlvertraut,
Draus ihr die Herrlichkeit der Welt erschaut.
Sie öffnen sich dem Lichte allerwärts
Und spiegeln Erd’ und Himmel und – das Herz.
6. Arbeitsknäuel.
7. Die Uhr.
8. Handschuh.
9. Milchstraße.
10. Die Argen, Algen, Augen.